Sockel neu verfugen

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Ralph Fischer
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Sockel neu verfugen

Beitrag von Ralph Fischer »

Guten Morgen!

Bevor wir unseren Hof kauften, wurden offenbar die Dachrinnen etliche Jahre nicht gereinigt. In der Folge haben die Mauerfugen einige Reihen über und unter der Erde ziemlich gelitten (da ist teilweise bis zu einem halben Stein Tiefe nichts mehr drin) . Das wollen wir jetzt (abschnittsweise) in Ordnung bringen.

Dazu habe ich mal einen Teil freigelegt.

Meine Frage:

Wie lange sollten wir das nach dem Verfugen offen liegenlassen, damit der Mörtel vernünftig abbinden kann?

Wir verwenden normalen Kalkmörtel, für den Abschluß wollten wir Trasskalk (Solubel) verwenden.

Liebe Grüße aus der Wesermarsch

Ralph
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Dietrich Maschmeyer
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Re: Sockel neu verfugen

Beitrag von Dietrich Maschmeyer »

Klassische Problemzone bei Ziegelbauten. Kalkmörtel (MG 1) ist für den Einsatz unter der Erde und bei starker Feuchtebelastung ungeeignet.

Ich empfehle den Sockel gründlich mit dem Hochdruckreiniger zu reinigen, dann mit Trasskalkmörtel (Zementkalk geht auch, ist aber weniger elastisch)anzuwerfen, und zwar bis mindestens 10 vom über dem Boden, glattzureiben, trockenen zu lassen und ggf. noch mit einem Teeranstrich zu versehen. Das Problem ist, dass das Wasser "von hinten" ja nach wie vor anfällt und die Mauer nach wie vor feuchtegesättigt bleibt. Der Teeeranstirch wäre damit einzig ein zusätzlicher Schutz gegen Verwitterung (durch Bewuchs etc.) Die Gefahr eine Frostabsprengung bleibt leider bestehen. Derartige Sockel haben sich aber durchaus bewährt.

Ich würde zusätzlich, wenn man sich schon die Arbeit macht, den Einbau einer Sperrschicht in Erwägung ziehen, wenn die nicht schon vorhanden ist.
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Ralph Fischer
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Re: Sockel neu verfugen

Beitrag von Ralph Fischer »

Moin,
Dietrich Maschmeyer hat geschrieben:Kalkmörtel (MG 1) ist für den Einsatz unter der Erde und bei starker Feuchtebelastung ungeeignet.
"Eigentlich" ja. Allerdings haben wir rund ums Haus stichprobenartig gebuddelt. Ergebnis: alles in bester Ordnung, außer an der Nordseite (Wetterseite). Aber das ist kein Wunder bei ständig überlaufenden Dachrinnen.
IDas Problem ist, dass das Wasser "von hinten" ja nach wie vor anfällt und die Mauer nach wie vor feuchtegesättigt bleibt.
Nicht ganz. Was ich nicht erwähnt hatte: hinter dem Sockel befinden sich belüftete Kriechkeller (etwa bis in die Tiefe, wie jetzt geschachtet ist). Eine der Belüftungsöffnungen sieht man auf dem Bild.

Unser Hof steht an der Nordseeküste. Hier hat eigentlich alles, was gebaut wird, ständig "nasse Füsse". Diese Konstruktion mit den Kriechkellern ist absolut funktionabel; Feuchtigkeit im Haus ist kein Thema. 2-3 Steinreihen über der Erde ist schon alles trocken.

Deshalb wollen wir nur die Fugen ausbessern und und den Abschluß mit Trasskalk machen. Zu dem Thema hatte ich ein längeres Gespräch mit einem freundlichen Menschen bei Solubel.
Die Kaimauern in Bremerhaven wurden so saniert. Ein überzeugendes Beispiel, finde ich ;-)

Vor dem Sockel werden wir dann einen Kiesstreifen anlegen.
Ich würde zusätzlich, wenn man sich schon die Arbeit macht, den Einbau einer Sperrschicht in Erwägung ziehen, wenn die nicht schon vorhanden ist.
Ist nicht vorhanden. Aber wie beschrieben, die Konstruktion an sich funktioniert ja wunderbar.

Was mich bei Buddeln verblüffte: unter der Erde wurde beim Bau offenbar gar nicht verfugt. Da sind die Mörtelbatzen vom Mauern zu sehen und fertig.
War das damals üblich oder ist das eine frühe Form von "Pfusch am Bau"?
Geschadet hat es jedenfalls nicht.

Liebe Grüße aus der Wesermarsch

Ralph
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