Innenwand (Mauer) als Innendämmung

Fachgerechte Arbeiten, Materialien und Verfahren
Donno
Nicht angemeldeter User
Nicht angemeldeter User

Innenwand (Mauer) als Innendämmung

Beitrag von Donno »

Das mit der EnEv ist mir zu schwierig, ehrlich, ich bin kein Bauphysiker.

Was ich über Innendämmungen verinnerlicht habe ist:
Keine Lufträume zwischen einer Innenwand und der alten Außenwand, egal ob die Außenwand, wie bei mir,
zum Teil aus 24er Vollziegeln und Fachwerk 16 cm ,ausgemauert mit Bims und teilw. auch Vollziegelsteinen 11,5er besteht.
Feuchte soll kapillar (das ist wohl alles Material aus Ton, Sand et c) nach Außen abtransportiert werden.

Die Frage aller Fragen:
Welches Material nehme ich für die zu erstellende Innenwand, damit ich Bauphysik beachte und die Sache funktioniert?
Lehm scheidet aus, das kommt in die Zwischendecken mit Liapor (Blähton).

Ich will gar keine EnEV 07/08/09 erreichen, der Verbrauch für Heizung soll leidlich erträglich sein.
Das Ding ist ein Laden, die Leute müssen was an die Wände befestigen können.


Donno freut sich auf Tips. ::)
Thomas Neuhoff
Newbie
Newbie
Beiträge: 23
Registriert: Di 24. Nov 2009, 11:25

Re: Innenwand (Mauer) als Innendämmung

Beitrag von Thomas Neuhoff »

Keine Lufträume ? Ich hatte grad einen Energieberater da der meinte ich sollte zwischen Außenwand und dann neuer Innenwand einen Luftraum lassen und in die Außenwand Lüftungsschlitze setzen damits im Zwischenraum nicht gammelt...
Benutzeravatar
Ralf Femmer | KS Freiberg
Senior Member
Senior Member
Beiträge: 903
Registriert: Mo 5. Mai 2003, 13:03
Wohnort: Zittau / Sachsen
Kontaktdaten:

Re: Innenwand (Mauer) als Innendämmung

Beitrag von Ralf Femmer | KS Freiberg »

Hallo Donno,
wir haben ja an anderer Stelle schon einmal über einen Wandaufbau in deinem Haus diskutiert.
So einfach auf die schnelle lässt sich nichts zu deinem Wandaufbau sagen. Dafür ist einfach zu wenig bekannt.
Natürlich ist ein homogener Wandaufbau anzustreben. Inwieweit bei deiner Wandkonstruktion das überhaupt möglich ist, lässt sich so ohne weiteres nicht beurteilen. Schon gar nicht, wenn du so ein Konglomerat von Materialien vorfindest.
Normalerweise würde ich dir eine Leichtlehminnenschale empfehlen. Diese scheint für dich nicht in Frage zu kommen. Warum kann ich nicht nachvollziehen, dafür schreibst du zuwenig. An der Befestigungsproblematik kann es allerdings nicht wirklich liegen. In einer Lehmwand kannst du alles mögliche befestigen.
Sicherlich wäre auch eine Innendämmung mit Calciumsilikatplatten denkbar. Aber das lässt sich, wie gesagt, nur schwer beurteilen.
Ich würde dir empfehlen jemand mit der entsprechenden Sachkenntnis zu holen. Das ist sicherlich zielführender.
Um einen vernünftigen Aufbau festlegen zu können, sollten schon aussagekräftige Informationen zum derzeitigen Bestand in dem Bereich vorliegen, in dem die Innenschale errichtet werden soll.
FG
Ralf Femmer
Äußerungen im Forum sind lediglich allgemeine Betrachtungen und daher reine Meinungsäußerungen. Bei Rechtsfragen wird in jedem Fall eine Beratung durch einen Rechtsanwalt empfohlen, bei Sanierungsproblemen eine Einzelberatung durch einen Sachkundigen vor Ort.
Donno
Nicht angemeldeter User
Nicht angemeldeter User

Re: Innenwand (Mauer) als Innendämmung

Beitrag von Donno »

Ja stimmt Ralf Femmer, das Thema war schonmal ist ist noch ungelöst. Unter "Eigene Beiträge" fand ichs wieder.

Die sog. Fachleute..... jaja, das ist wie bei den Ärzten: 3 Ärzte= 3 Meinungen.
Nur bei den Ärzten war vorher ein Hochschulstudium, bei den Bauleuten und Energiefritzen kann man sich nicht
unbedingt auf ein vorhandenes Grundwissen bzgl Bauphysik verlassen.
Nehmen wir mal an, ich maure einen 11,5er Innenwand davor aus Hochlochziegeln oder Porenbeton und verfülle
die zwangsläufig vorhandenen unterschiedlich breiten Zwischenräume mit einem Lehm-Blähtongemisch.
Wer sagt mir, was da passiert?
Kann man das rechnen, schätzen oder ist das Neuland?
Und wie schon gesagt: ich muß keine EnEv sonstwie erreichen, ein Verbesserung des jetzigen Dämmwertes wäre
schon OK.
Dann gäbe es noch Holzfaserplatten, die auch noch dann dämmen würden, wenn Sie einen gewissen Feuchtegehalt hätten.
(Conluto). Die müssten aber auch hinterfüllt werden, ich will ja eine gerade Wand.

Leichtlehminnenschale?
Also eine Schalung machen und stückweise nach oben?
Und daran könnte man z.B. ein Regal befestigen?



Einen Beitrag vorher hätte ein Energieberater geraten zwischen Außen und Innenwand Durchlüftung herzustellen.
Von der Baudenkmalpflege in Fulda (Propsteihaus) höre ich nach wie vor: Keine Zwischenräume mit Luft, die Kapillarität
sei dann unterbrochen. Naja Hinterlüftung gibts ja auch bei voirgehängten Fassaden.


Donno
Benutzeravatar
Sven Teske | KS Dahme-Spreewald
Senior Member
Senior Member
Beiträge: 502
Registriert: Fr 29. Apr 2005, 11:10
Wohnort: Berlin / Münchehofe (Brandenburg LDS)
Kontaktdaten:

Re: Innenwand (Mauer) als Innendämmung

Beitrag von Sven Teske | KS Dahme-Spreewald »

Die Hinterlüftung einer Fassade findet aber an der AUSSENSEITE statt....

Eine Verbindung von einer vorgesetzten Innenschale mit der Außenluft führt nur zu einer drastischen Abkühlung der Bauteile (->Schimmelproblematik, Wärmeverluste...). Soweit auf der INNENSEITE etwas vorgesetzt werden soll, bleibt nur entweder eine dampfdichte Konstruktion (z.B. eine GK-vorsatzschale) oder die kappilare Leitfähigkeit durch einen "monolithischen" Aufbau zu erhalten und einen Baustoff zu verwenden der die aufgenommene Feuchtigkeit auch leicht wieder in den Innenraum abgibt (sog. Rückdiffusion) - hier bietet sich Lehm in der Tat an.

Gruss, Sven.
Teske + Schwiede Architekten
Sachverständige für Schäden an Gebäuden

Alle Beiträge im Forum sind ausschließlich allgemeine Betrachtungen und keinesfalls konkrete Sanierungsanleitungen oder Rechtsberatungen. Hierfür sind immer Einzelfallberatungen durch einen Sachkundigen vor Ort erforderlich.
CarpeDiem
Newbie
Newbie
Beiträge: 21
Registriert: Sa 31. Okt 2009, 19:54
Wohnort: Wentorf A/S
Kontaktdaten:

Re: Innenwand (Mauer) als Innendämmung

Beitrag von CarpeDiem »

Hallo,

wir befassen uns zur Zeit auch ziemlich intensiv mit der Innendämmung.
Zunächst haben wir mit Knauf Perlite TecTemPlatten, jetzt haben wir uns gerade mit den Kalzium Silicat Platten von redstone (Mineralplatten)auseinandergesetzt.

Zur Zeit ist unser Favorit redstone, aber gerne würde ich wissen, ob schon jemand Erfahrungen mit diesen Produkten gemacht hat, da wir uns jetzt mit der Entscheidung äußerst schwer tun. Preislich soll dort kein großer Unterschied bestehen.

Die Wand zum Stall ist jedoch Lehmfachwerk. Angeblich soll das Verkleben auf Fachwerk problematisch sein.

Lt. unserer Architektin und Maurer sollen beide Produkte auch feuchtigkeitsregulierend sein und ideal für Albausanierung geeignet sein.

@an die mods-ich hoffe, das mit den Links ist ok, sonst nehme ich die wieder raus.
Sven Roos
Newbie
Newbie
Beiträge: 17
Registriert: Di 17. Aug 2010, 15:57

Re: Innenwand (Mauer) als Innendämmung

Beitrag von Sven Roos »

Für das Thema Innendämmung gibt es vermutlich keine geschlossene Lösung. Der Zustand des Bestandes und das Nutzerverhalten bzw. die Nutzungsbedingungen spielen ein sehr große Rolle.
Ich glaube daß die Probleme überschätzt werden, wenn die Räume warm und trocken gehalten werden, aber Stand der Technik ist eine Dampfbremse auf der Innenseite.

Grundsätzlich sollten alle mal die Begriffe Kapillarwirkung und Diffusion auseinanderhalten.

Ein (Bau) Stoff, in dem eine Flüssigkeit kapillar transportiert wird, ist nass. Es kommt genau so viel Flüssigkeit durch, wie auf der Aussen oder Oberseite weggenommen wird. I.A.durch Verdunstung.

Diffusion ist der Druckausgleich von Gasen oder Dämpfen durch einen Stoff. Wenn der Dampf dann irgendwo z.B. im Aussenbereich einer Aussenwand kondensiert kann es kapillar werden.
Weil der Wasserdampfdruck wegen der (im Winter) höheren Temperatur innen höher ist als aussen diffundiert Wasser im Winter nach aussen.
Antworten