Dachbodenausbau bzw.Balkenerhaltung

Fachgerechte Arbeiten, Materialien und Verfahren
Robert Boas
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Dachbodenausbau bzw.Balkenerhaltung

Beitrag von Robert Boas »

Hallo liebe Gemeinde,
ich habe vor diesen Dachboden im nächsten Jahr auszubauen.Die Balken sollten sichtbar sein!!Gibt es aus eurer Sicht Dinge, die beachtet werden sollten??Das Dach und die Dämmung kommt in diesem Jahr neu (das nur als Anmerkung)
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Wolfgang Riesner
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Re: Dachbodenausbau bzw.Balkenerhaltung

Beitrag von Wolfgang Riesner »

Lieber Robert,
deine Fragestellung fordert zu einer umfangreichen Antwort heraus, denn bei einem Dachbodenausbau sollten die verschiedensten Dinge beachtet werden. Nun will ich mir aber nicht die Finger wund schreiben. Deshalb nur zwei Hinweise. Du benötigst zwingend eine Baugenehmigung, soweit du mit dem Ausbau eine andere Nutzung als die bisherige verbindest. Außerdem ist eine Statik erforderlich, da die Lasten die deine Dachkonstruktion und ggf auch die Decke zu tragen hat sich durch den Ausbau erhöhen werden.
Gruß
Wolfgang
Robert Boas
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Re: Dachbodenausbau bzw.Balkenerhaltung

Beitrag von Robert Boas »

Hallo Wolfgang,
ich habe einen Architekten der das im einzelnen macht (Statik)!Ich möchte auch nicht, das sich jemand die Finger wund schreibt! Da ich viel über Kfw machen werde brauchen ich den Menschen eben.
Ich hätte gerne gewusst, wie man am schönsten die Balken streichen kann (welche Öle sind geeignet)??Muss die Rinde voher ab!! Der Dachstuhl ist 81 Jahre Alt!! Ich habe eine alte Dachdeckerrechnung gefunden, da kostete der Stift 1,20 Reichsmark und 20 Pfennige..Und ne alte Zeitung aus meinem Geburtsjahr 72....naja das nur am Rande!!:-)
Denkst Du wirklich zwingend ..ist eine Baugenehmigung fällig??
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Ralf Femmer | KS Freiberg
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Re: Dachbodenausbau bzw.Balkenerhaltung

Beitrag von Ralf Femmer | KS Freiberg »

Hallo Robert,
Wolfgang hat natürlich völlig recht.
Bei einer Umnutzung, und das ist es ja in deinem Fall, ist in jedem Fall eine Baugenehmigung fällig. Das müsste dir aber unter normalen Umständen dein Architekt sagen können (und müssen >> Hinweispflicht).
Vor allem wenn beabsichtigt ist, mit der Erneuerung und dem Ausbau des Daches beabsichtigt ist, Gauben oder Dachflächenfenster einzubauen, wird man so etwas auch nicht heimlich machen können. Zumal das auch in keinem Fall zu empfehlen ist, da im schlimmsten Fall mit einer Rückbauverfügung zu rechnen ist. Und dann wird es teuer.
Wenn du viel über die KFW machen willst, dürfte der Bauantrag auch nötig sein, da die Mittelvergabe i.d.R. an die Einhaltung der baurechtlichen Vorschriften gebunden ist.
Darüber hinaus hast du natürlich die Vorgaben aus den gewählten Programmpaketen einzuhalten. aber das wird dir dein Architekt ja gesagt haben.
Was deine Balken betrifft, ist die Wahl des geeigneten Mittels natürlich von deinem gewünschten Ergebnis abhängig. Im Normalfall dürfte ein Anstrich mit einem Leinenöl völlig ausreichend sein. Jeder Anstrich, den du aufträgst, dient lediglich der Befriedigung deiner ästhetischen Bedürfnisse. Das Holz dürfte diesen im Innenbereich nicht wirklich brauchen. Sinnvoll ist es aber in jedem Fall auf einen Öl basierenden Anstrich zurückzugreifen. Diese lassen sich m.A.n. wesentlich leichter erneuern.
FG
Ralf
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Dietrich Maschmeyer
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Re: Dachbodenausbau bzw.Balkenerhaltung

Beitrag von Dietrich Maschmeyer »

Was vielleicht zur Erleichterung beiträgt: Der Dachstuhl scheint mir nicht besonders hochwertig zu sein, sowohl historisch (sehr jung und sehr normal) wie von der technischen Qualität. Bei der erforderlichen Dämmstärke (minimal 16 cm, besser mehr) wird die Dicke der Sparren nicht reichen. Man sollte also frühzeitig überlegen, in welche Richtung man die zusätzliche Stärke aufträgt. Innen gibt es Anschlussprobeme mit dem Stuhlrähm, das sicher grösstenteils in der Dämmung verschwinden würde. Wenn das Dach ohnehin neu gedeckt wird (was bei der Dämmung eines verstrichenen Daches zwangsläufig ist) lohnt es sich, darüber nachdzudenken, wie man mit der Dämmung nach aussen gehen kann. Eine Aufsparrendämmung (mit einer Schalung darunter) würde die Sparren sogar ganz sichtbar lassen und wäre technisch eher unkompliziert, allerdings muss das an den Traufen und Ortgängen auch von der Optik her noch passen.
Wolfgang Riesner
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Re: Dachbodenausbau bzw.Balkenerhaltung

Beitrag von Wolfgang Riesner »

Hallo Robert,
um brauchbare Antworten zu erhalten ist es sinnvoll präzise Fragen zu formulieren, das macht es deutlich leichter zu antworten.
Gruß
Wolfgang
Robert Boas
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Re: Dachbodenausbau bzw.Balkenerhaltung

Beitrag von Robert Boas »

ES erfolgt eine aufdoppelung auf den Sparren von Aussen!! Somit ist gegeben das ich die Balken sehe wenn
ich mit den Gipskartonplatten dann vonn komme....
Dietrich Maschmeyer
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Re: Dachbodenausbau bzw.Balkenerhaltung

Beitrag von Dietrich Maschmeyer »

Nichts für ungut, aber geht es etwas genauer?
Robert Boas
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Re: Dachbodenausbau bzw.Balkenerhaltung

Beitrag von Robert Boas »

AUFLATTUNG 80/60
Dachsparren mit scharfkantigen Fi/Ta-Latten,
imprägniert nach DIN 68800, auf den Sparren als
Höhenergänzung versehen.
Lattenquerschnitt: 80/60 mm

Somit ist gegeben das ich mit der Stärke der Sparren auch eine sinnvolle Wärmedämmung hinbekomme und die
Gibskartonplatten mir nicht die Sicht auf die Balken nehmen....

Das ist die Dämmung dazu:

MINERALDÄMMSTOFF
Dachfläche zwischen den Sparren mit minera-
lischen Dämmstoffen, unkaschiert, auslegen.
Dicke: 200 mm, WLG 035, Isover Klemmfilz
Dietrich Maschmeyer
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Re: Dachbodenausbau bzw.Balkenerhaltung

Beitrag von Dietrich Maschmeyer »

Alos, wenn ein Handwerker so was schreibt, meint er damit wohl, dass die Sparren voll in der Dämmung verschwinden. Ist das gemeint? Dann bliebe nur der Stuhl und die Kehlbalken sichtbar.
Robert Boas
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Re: Dachbodenausbau bzw.Balkenerhaltung

Beitrag von Robert Boas »

Genau :-) so ist das gemeint!!
Jens Paulsen
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Re: Dachbodenausbau bzw.Balkenerhaltung

Beitrag von Jens Paulsen »

Beim Einbezug der Sparren in die Dämmung bitte beachten, dass es, wenn darunter Wohnraum sein soll, auf der Innenseite eine Dampfsperre braucht und man diese unmöglich dicht bekommt, wenn man die Hölzer, welche nachher von innen sichtbar bleiben sollen, durchführen muss, und überlegen, wie man die Kniestockregion bzw. den Übergang zur traufseitigen Aussenmauer dicht bekommen will. Schlamperei hier führt ziemlich sicher zu Bauschäden.
Also Ziegel und Lattung runter, Balken reinigen (weiche Drahtbürste), dann einseitig gehobeltes Rauhspund drauf (als nachher von unten sichtbare Unterseite des Daches), dann die Dampfsperre, dann Sparrenaufdopplung, Dämmung dazwischen, dann Unterspannfolie, Abstandslatten, dann Lattung und Ziegel.
Beim Materialaufwand auch einberechnen, wieviel mehr Gefitzel und Gebossel die anderen, materialsparenderen Varianten erfordern, einschliesslich Risiko von Undichtigkeiten der Dampfsperre.
Dietrich Maschmeyer
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Re: Dachbodenausbau bzw.Balkenerhaltung

Beitrag von Dietrich Maschmeyer »

Das ist genau die auch von mir bevorzugte Aufsparrendämmung.
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