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Probleme mit undichtem Dach

Verfasst: Fr 5. Mär 2010, 17:19
von Petra
Hallo liebe IGBler!
Ich persönlich kann unseren Fall hier leider nicht so detailliert schildern wie mein Mann, aber ich versuche, das Wichtigste zu erläutern, bevor ich zu meinen Fragen komme...
Nachdem wir ein paar Meinungen von Personen eingeholt hatten, die wir für sehr kompetent und vertrauenswürdig halten, haben wir uns dafür entschieden, die Kaltdächer unserer Häuser (Vierständerhaus plus Speicher) ohne eine Unterspannfolie einzudecken. Mein Mann und mein Vater haben den Speicher selbst eingedeckt (mit Lattung usw.) - das große Dach haben wir jedoch von einer Fachfirma eindecken lassen, damit es auch "richtig ordentlich" wird. Die verschneiten und feuchten letzten Wochen haben jedoch leider gezeigt, dass es nur auf dem Dachboden des Speichers trocken geblieben ist und stattdessen auf dem Dachboden des Wohnhauses immer mal wieder Schnee und Regen Einzug gehalten haben. :(
Mein Mann hat sich das Dach daraufhin genauer angesehen und folgende Dinge festgestellt:
1) Es gibt mehrere Stellen mit deutlichen "Lücken" zwischen den einzelnen Dachpfannen
2) Das Mindestverlegemaß des Herstellers wurde nicht eingehalten (die Pfannen wurden so sehr zusammengedrückt, dass sie nicht ordnunggemäß ineinander greifen können - sie schieben sich teilw. übereinander)
Da die Handwerker sich keiner Schuld bewusst sind (trotzdem sie bestätigt haben, dass das Dach von innen betrachtet "beschissen" aussieht), müssen wir nun wohl andere Wege gehen. So wie es ist, kann es auf jeden Fall nicht bleiben...
Nun zu meinen Fragen: ???
1) Kann uns jemand einen Sachverständigen aus dem Raum Gütersloh empfehlen, der ggf. auch ein bisschen mit alten Häusern vertraut ist?
2) Hat jemand von euch vielleicht schonmal ähnliche Erfahrungen gemacht oder kann uns den ein oder anderen Tipp geben, was wir nun tun oder wie wir vorgehen sollten?

Über eure fachliche Unterstützung würden wir uns (mal wieder) sehr freuen!
Viele liebe Grüße!
Petra

P.S.: Dass mal etwas Schnee auf dem Dachboden liegt, damit könnte man ja leben - die Mengen, die wir in dieser kurzen Zeit jedoch schon dort oben hatten (inkl. dem daraus entstandenen Tauwasser, das wir eines Tages literweise aus dem 1. Stock und dem Erdgeschoss entfernen mussten :'( ), sind in unseren Augen allerdings nicht normal und akzeptabel...

Re: Probleme mit undichtem Dach

Verfasst: Sa 6. Mär 2010, 13:44
von Dietrich Maschmeyer
Das ist ja extrem ärgerlich - und es ist auch hochgradiger Pfusch. Ein Doppelfalzdach sollte nicht solche "Lichtlöcher" zeigen und weitgehend - aber nicht vollständig - gegen Flugschnee dicht sein. Wenn das vorgeschriebene Verlegemass des Herstellers nicht eingehalten wurde, ist das Dach in dieser Hinsicht regelwidrig ausgeführt und der Dachdecker eindeutig zu Nachbesserung verpflichtet (Das wird teuer!). Also zunächst einmal alle Zahlungen zurückhalten (!) und Baumängel geltendmachen. Die dürfte insoweit auch ein Sachverständiger bestätigen, dessen Adresse (da es möglicherweise auf eine gerichtliche Auseinandersetzung hinausläuft, nur öffentlich bestellt und vereidigt!) man am besten bei der Handwerkskammer oder der IHK erfahren kann. Die Leute sind allerdings teuer! Am besten ist es, Ihr schaltet sofort einen Rechtsanwalt ein, denn es geht hier um die Wurst und Ihr müsst schnell handeln und dürft keinen Fehler machen. Vielleicht setzt Ihr aber auch zunächst die Herstellerfirma der Pfannen davon in Kenntnis - die hat ja kein Interesse, dass ihr Produkt durch Pfusch in Verruf gerät und hilft Euch vielleicht auch unentgeltlich weiter. Sie kann in der Regel auch gut beurteilen, ob das Dach regelwidrig verlegt wurde. Wenn sie das bestätigt, ist der amtliche Gutachter nur noch eine Formfrage, und die kann man bis zur gerichtlichen Beauftragung eines Gutachters auf sich beruhen lassen.

Leider hat Euer Schaden einen kleinen Pferdefuss, denn die Richtlinien für das Dachdeckerhandwerk sehen bei Forderung nach Schneedichtigkeit zwingend ein Unterdach vor. Die Lücken im Falzziegeldach würden sich mit der Zeit durch Dreck abdichten, aber zunächst weht da durchaus etwas Flugschnee durch. (Bei Regen, egal welcher Stärke und Art, muss so ein dach aber völlig dicht sein - wenn es das auch nicht ist, ist der Mangel an sich evident). Ihr dürft also nicht auf die mangelnde völlige Schneedichtigkeit abheben - die ist so eindeutig nicht gegeben - sondern nur auf die regelwidrige Verlegung der Pfannen.

Viel Glück!