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Badezimmer - mal anders

Verfasst: Mo 13. Jul 2009, 14:21
von SarahF
Hallo zusammen,

ich suche ein paar Ideen zur Umsetzung unseres Badezimmers.
Nochmal kurz zum Haus:

Bauernhaus aus Bruchsandstein (55cm Außenwände, 55 cm Brandmauer).
Das Bad ist im 1. Stock der ehemaligen Scheune geplant. Der Rest der Scheune wird vorläufig nicht ausgebaut - Zugang zum Bad soll über einen noch durchzuführenden Durchbruch durch die Brandmauer erfolgen.
Das Bad hätte dann 2,5 Seiten an der Außenwand. Eine halbe Seite an der Brandmauer und 1 neu zu errichtende Wand als Trennung zum restlichen Scheunentrakt.
Diese Trennwand wollen wir in Holzständerbauweise realisieren. Für die Füllung dachte ich evtl. an Thermohanf, da schimmelresistent.
Konventionell würde man ja mit Feuchtraum-Rigipsplatten beplanken - aber damit bin ich noch nicht so wirklich froh. Wir dachten an Holzbeplankung - nur weiß ich nicht, wie sich das dann mit der Füllung verhält, bzw. wie man im Feuchtraum die Wand am besten aufbaut.
Grundsätzlich bin ich mir auch noch nicht einig, ob ich Fliesen im Bad haben möchte.
Ich habe jetzt ein wenig über Tadelakt gelesen - wäre eventuell auch eine Alternative ... Nur: kann man das problemlos auf der Sandsteinwand verarbeiten?
Als Heizung ist in diesem Bereich Fußbodenheizung geplant.

Wie habt ihr eure Bäder gestaltet?

Re: Badezimmer - mal anders

Verfasst: Mo 13. Jul 2009, 17:39
von Ralf Femmer | KS Freiberg
Hallo SahraF
wenn die Trennwand vernünftig dimensioniert wird, würde ich mir wegen einer Holzbeklankung keine Sorgen machen. Im Prinzip wäre das sogar im Bereich der Dusche denkbar.
Lehmflächen machen sich auch immer gut, weil sich die Luftfeuchtigkeit im Raum dann besser reguliert.
Fliesen wäre sicherlich nur im Bereich der Objekte sinnvoll.
FG
Ralf

Re: Badezimmer - mal anders

Verfasst: Mo 20. Jul 2009, 11:40
von Nils Bräunig
Hallo Sarah!

Wir stecken zur Zeit auch noch voll in der Planungsphase und das Bad soll ein besonderes Schmuckstück werden.
Unsere Wände (Vollziegelmauerwerk hier im OG) sind orignal mit einem Sand-Kalk-Putz verputzt und "nur" gekalkt samt Farbwalzenbemusterung. Alles noch original von 1939.

Wir werden eine Wand entfernen und so das kleine 50er-Jahre Bad (die wände wurden teilweise gekachelt, ansonsten noch Kalkfarbe von 1939) an den Nachbarraum anschließen, um so ein neues, großes Bad zu erhalten. Ein Teil der Wände erhält eine Wandheizung, die in Lehm bzw. direkt bei Wanne und Dusche in Kalk eingeputzt wird. Die Außenwand wird zusätzlich von Innen mit Schilf gedämmt. Die alten Wände reinigen wir grob mit Wasser und Bürste und entfernen natürlich lose Teile. Dann wird der Putz wieder mit Sand-Kalk-Putz ausgebessert.

Als Wandgestaltung werden wir vermutlich den Lehmputz anstehen lassen und durch mehrfaches Abreiben die Strohfasern herausarbeiten. Das gibt dann später bei wechselndem Lichteinfall sehr schöne Effekte (kennen wir so aus einem anderen Haus). Damit haben wir dann hier natürlich auch einen offenen Wandaufbau. Die anderen Flächen werden wir zum Teil mit eingefärbtem Kalkfeinputz machen bzw. bei Wanne und Dusche mit Tadelakt arbeiten.

Ein paar Worte zum Tadelakt (unser derzeitiger Wissensstand):

Der Untergrund sollte kein Lehmputz oder gar Holz sein. Optimal ist Kalkputz. So gibt es zwischen Tadelakt und Untergrund keine Spannungen und der Tadelakt reißt nicht.
Auch darf natürlich der Untergrund nicht reißen. Kritisch sind hier eindeutig Übergänge zwischen Bauteilen, Raumecken u.ä.
Tadelakt bedarf der regelmäßigen Pflege mit einer speziellen Seife.
Tadelakt ist einfach wunderschön!

Wir wollen auf jeden Fall maximal auf dem Boden Fließen, wobei wir hier zwischen Holzboden und Naturstein-Bruch-Mosaik pendeln.

Soweit mal. Und wenn wir in der praktischen Umsetzung stecken gerne auch mehr.

Grüße aus Franken

Nils

edit: Kleinigkeiten

Re: Badezimmer - mal anders

Verfasst: Do 23. Jul 2009, 13:37
von Ulrike Nolte
Hallo Sarah,

Tadelakt ist wirklich wunderschön, aber wir haben es gelassen - weil die Verarbeitung nach meiner Meinung nichts für Ungeübte ist und ein Handwerker, der sowas kann, nicht gerade für ein Butterbrot arbeiten möchte. Mit anderen Worten, das dann recht teuer wird.

Unser Gästebad (das große ist noch nicht fertig) besteht aus einer Holzwand als Zwischenwand zum Anbau, einer kleinen Außenwand (Abseite, Fachwerk mit Ziegelausmauerung) und zwei Fachwerkwänden mit Lehmsteinausmauerung zu den angrenzenden Räumen. Fliesen haben wir nur im Bereich der Dusche, des Waschbeckens und hinter dem WC. Ansonsten haben wir einen groben Kalkputz aufziehen lassen. Der Boden besteht aus Holzdielen, aufgedoppelt auf den Originalboden, mit Schallschutz (Holzfaserplatten). An der langen Wand zum angrenzenen Arbeitszimmer haben wir dann noch eine halbhohe Holzverkleidung angebracht, an der eine Fußleistenheizung "klebt", die auch an der Außenwand verläuft. Im Bereich der Fliesen/Dusche haben wir Rigipsplatten (Feuchtraum) angebracht und wo notwendig entsprechend abgedichtet.

Nach über 2 Jahren gibt es keine Hinweise auf Probleme, allerdings achten wir auf gute Entlüftung nach dem Duschen, auch im Winter.

Herzliche Grüße
Ulrike