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Lärmschutzinnenwand aus Kalksteinen

Verfasst: Mo 1. Sep 2008, 17:28
von Donno
Vor mehr als 10 Jahren bezuschusste das Straßenbauamt eine Lärmschutzinnenwand und Innenfenster in meinem
Fachwerkhaus.
Nach diversen Beratungen, auch bei der Denkmalbehörde, erging die Empfehlung ohne Dampfsperren zu arbeiten
und einen Feuchteaustausch von innen nach außen sicherzustellen. Hohlräume seinen zu vermeiden.
Nun frage ich mich, ob das auch funktioniert, bauphysikalisch oder ob ich eine Rottehöhle habe.
Berechnungen, so sagte man mir, seinen kaum machbar, da die Balkenquerschnitte wechseln, Zapfen-und Holznagellöcher da seien und dies zu ständig anderen Bedinungen in der Wand führe.
Das ist mir auch eingängig.
Nun bitte mal eine Fachmeinung aus Erfahrungswerten, denn vieles funktioniert bekanntlich in Praxis, was auf dem Papier nicht geht.
Wir haben von außen nach innen:
1. Die Fachwerkständer. Riegel und Streben mit 16 cm Stärke (+/-)
2. Die Ausmauerung besteht aus Feldbrandbacksteinen mit Kalkmörtel gemauert 11,5 cm stark
Kalkputz als Fertigware balkenbündig verputzt.
3. Die Innenwand ist aus Kalksandsteinen (unverputzt) ist 11,5 cm stark
4. Zwischen Innenwand und der ausgemauerten Fachwerkkonstruktion ergaben sich unterschiedliche
Hohlräume (logisch, denn die Fachwerkkonstruktion ist nie komplett im Lot), die zwischen 5 und 10 cm
breit sind und mit Blähtonkugeln, Sand und Kalk als erdfeuchtes Gemisch verfüllt wurden.

Das Haus liegt leider an einer vielbefahrenen Straße, es gibt Spritzwasser und auch Erschütterungen, wenn
ein LKW vorbeiknallt.
Der Lärmschutz funktioniert prima. Die Fenster sind außen Sprossenfenster und innen bündig mit der KS-Wand
Isofenster 2flg. (Vroegum).
Aber was ist mit dem unberechenbaren Taupunkt?
Ich freue mich über Meinungen und evtl. Tips hierzu.
(Physik und Mathe seinerzeit: mangelhaft) :D


Donno :o

Re: Lärmschutzinnenwand aus Kalksteinen

Verfasst: Do 4. Sep 2008, 13:21
von Ralf Femmer | KS Freiberg
Hallo Donno,
mal anderseherum.
Gibt es denn Probleme an irgendeiner Stelle mit der Konstruktion?
FG
Ralf

Re: Lärmschutzinnenwand aus Kalksteinen

Verfasst: So 7. Sep 2008, 15:54
von Donno
Probleme mit der Konstruktion?
Naja, ich habe im Erdgeschoß so manchen Winter den Eindruck, daß der Kachelofen mit 10KW die Bude
nicht so richtig warm macht, was dann auf Feuchte schließen ließe.
Der KO heizt natürlich per Warmluftkanäle auch noch das 1. OG. und teilw. das DG, jweils so 50 m2.
Feuchte erkenne ich an der Innenwand nicht, also weder Schimmel noch sonstwas, es riecht auch nicht muffig.
Außen platzen so jetzt nach mehr als 10 Jahren die Putzanschlußstellen am Holz mal weg.
Das kann natürlich auch andere Gründe haben, wie z.B. die festen Feldbrandsteine in der Ausmauerung und
der relativ weiche Kalkputz (Fertigware).

Es ging bei meiner Frage eben eher darum, ob die Innenabmauerung und Verfüllung der Hohlräume bauphysikalisch
machbar ist, denn ein rechnerischer Nachweis scheint mir taupunktmäßig nicht führbar zu sein.
Diese Konstruktionsform wird ja häufig mit Lehm gemacht, die wohl funktionieren würde.
Ich habe das wegen der Spritzwasserproblematik eben mit Ziegelsteinen, Kalksandsteinen und der Blähtonverfüllung gemacht.


Donno

Re: Lärmschutzinnenwand aus Kalksteinen

Verfasst: Mi 17. Sep 2008, 16:20
von Donno
Schade, daß ich hier nichts mehr höre.

Donno

Re: Lärmschutzinnenwand aus Kalksteinen

Verfasst: Mi 17. Sep 2008, 19:48
von Ralf Femmer | KS Freiberg
Sorry, aber manchmal muss man auch ein wenig warten.
Ich teile deine Aufasung nicht, das ein solches Bauteil nicht zu berechnen ist.
Ich persönlich würde das für meine Kunden auf jeden Fall machen und sicherlich zu einem Ergebnis kommen.
Allerdings bin ich der Auffassung, wenn es bis zum jetzigen Zeitpunkt keine Probleme gegeben hat, scheint die Konstruktion zu funktionieren und somit ist Frage schon beantwortet.
Selbstverständlich würde man eine solche Wand heute sicherlich anders konstruieren, aber Abreissen willst du ja nicht,oder?
fg
Ralf

Re: Lärmschutzinnenwand aus Kalksteinen

Verfasst: Fr 19. Sep 2008, 15:59
von Ralf Femmer | KS Freiberg
Nachtrag:
Eventuell ist der Ofen auch falsch dimensioniert oder am falschen Standort oder arbeitet nicht richtig etc.
Wenn es nicht warm wird trotz heizen, heisst das nicht automatisch, das etwas feucht ist.
fg
Ralf

Re: Lärmschutzinnenwand aus Kalksteinen

Verfasst: Fr 19. Sep 2008, 22:40
von Wolfgang Riesner
Wenn das Gebäude nicht warm wird, wäre für mich die naheliegendste Vermutung, daß die Hütte nicht gedämmt und evtl auch undicht ist.
Gruß
Wolfgang

Re: Lärmschutzinnenwand aus Kalksteinen

Verfasst: So 21. Sep 2008, 15:00
von Donno
Nachsicht für meine Ungeduld.
Ich denke demnach auch, dass alles soweit funktioniert.
Das Nichtwarmwerden ist auch relativ.
Ein Kachelofen ist sicher langsamer und kein Schnellheizer wie ein Kaminofen,
den ich viele Jahre vorher hatte.
Zudem habe ich noch ein kleines Einscheibensprossenfenster, ein Glaswindfang ist oben offen
und der kältere Flur hat ebenfalls 2 Einfachglassprossenfenster.
Das wirds sein.
Lieber ein Korb Holz mehr als in einer Styroporhöhle wohnen.


Donno

Re: Lärmschutzinnenwand aus Kalksteinen

Verfasst: Mo 22. Sep 2008, 10:33
von Stefan Haar
Donno hat geschrieben:Lieber ein Korb Holz mehr als in einer Styroporhöhle wohnen.
Donno
Muss auch nicht sein - schließlich gibt es zwischenzeitlich auch sehr gute Leichtlehm-Varianten, die bauphysikalisch i.d.R. unbedenklich sind.

Re: Lärmschutzinnenwand aus Kalksteinen

Verfasst: Di 30. Sep 2008, 09:07
von Ulrike Nolte
Donno hat geschrieben: Das Nichtwarmwerden ist auch relativ.
Ein Kachelofen ist sicher langsamer und kein Schnellheizer wie ein Kaminofen,
den ich viele Jahre vorher hatte.
Zudem habe ich noch ein kleines Einscheibensprossenfenster, ein Glaswindfang ist oben offen
und der kältere Flur hat ebenfalls 2 Einfachglassprossenfenster.
Hallo Donno,

woran machst Du das "nicht warm werden" fest? An der tatsächlichen Raumtemperatur, vom Thermometer abgelesen? Seit ich es mir abgewöhnt habe, ständig auf dieses "Ding" zu starren, ist mir gefühlsmäßig schon ein Stück wärmer 8)

Ein Kachelofen ist zwar schwerfällig, speichert dafür aber die Wärme (bei richtiger Befeuerung) sehr viel länger als ein Kaminofen und 10 kw sind schließlich auch kein Pappenstiel. Ich hoffe, Du hast eine gute Einführung vom Ofenbauer bekommen, wie am effektivsten zu heizen ist.

Allerdings, seit wir in einigen Räumen im EG nun unsere Vorsatzfenster haben, sind die Zugerscheinungen in diesen Räumen verschwunden und damit ist es auch automatisch wärmer im Haus. Der Effekt stellt sich hier so dar, dass es jetzt im EG wärmer ist als oben, wo noch keine Vorsatzfenster eingebaut sind. Bis dato war es immer genau umgekehrt, was (vermutlich) damit zusammen hängt, dass unten eben sehr viel mehr Fenster sind durch die einiges mehr an Wärme entweichen konnte.

Also, stopf die Zuglöcher, dann wird es sicher viel wärmer.

"Warme" Grüße
Ulrike