Mauern mit Muschelkalk übertrieben?

Fachgerechte Arbeiten, Materialien und Verfahren
Reini
Nicht angemeldeter User
Nicht angemeldeter User

Re: Mauern mit Muschelkalk übertrieben?

Beitrag von Reini »

Hallo Stefan,

ich kann die Erläuterung nicht ganz nachvollziehen. Die Schäden, die an Schlagregenbeanspruchten Fachwerken entstehen, sind in erster Linie Schäden im Bereich des Hirnholzes, also im Bereich der Ständerfüße und der Riegelstöße. Wasser muss so schnell wie möglich aus der Konstruktion raus bzw. darf gar nicht erst rein. (Das Bauen ist ein endloser Kampf gegen das Wasser)
Über die Gefachausfüllung Wasser zu binden, damit es nicht ins Holz gelangen kann und dann das Wasser wieder langsam abgeben zu lassen, diese Theorie würde ja schon einen Schaden vorprogrammieren.
Ich habe das Gefühl hier spielt eine Menge "gefühlte Theorie" mit.

gruß, Reinhard
Benutzeravatar
Stefan Haar
Globaler Moderator
Globaler Moderator
Beiträge: 888
Registriert: Sa 15. Feb 2003, 23:59
Wohnort: Wolfenbüttel
Kontaktdaten:

Re: Mauern mit Muschelkalk übertrieben?

Beitrag von Stefan Haar »

Hallo Reini,

sooo weit sind wir inhaltlich gar nicht auseinander ...

Natürlich ist Sicht-Fachwerk auf der Schlagregenseite immer problematisch und möglichst zu vermeiden. Daher sind in unserer Region diese Fassaden auch traditionell immer mit Ziegeln, Schiefer oder Holz behängt. Nur so halte ich das Wasser opitimal aus der Konstruktion raus - kein Thema!

Sichtfachwerk lebt aber nun einmal davon, dass es sichtbar bleibt - und bei nicht so massiv Schlagregen ausgesetzten Fassaden ist nun einmal auch nie ganz auszuschließen, dass sie nicht auch mal eine kräftige Husche abbekommen. Betrachte bitte einfach einmal diese Variante und ich denke, dann kannst Du meiner Ausführung inhaltlich folgen. Die Hirnhölzer trocknen in diesen baulichen Situationen in der Regel schnell genug wieder ab.

Gruß    Stefan
AG-Bautechnik der IGB
Dipl.-Ing. Architekt

Beiträge im Forum können lediglich allgemeine Betrachtungen und daher reine Meinungsäußerungen sein. Bei konkreten Sanierungsproblemen ist eine Einzelberatung durch einen Sachkundigen vor Ort zwingend erforderlich.
salinodg
Globaler Moderator
Globaler Moderator
Beiträge: 713
Registriert: Mi 19. Feb 2003, 10:04

Re: Mauern mit Muschelkalk übertrieben?

Beitrag von salinodg »

@Philipp Kawalek

Danke für die gelungene Zusammenfassung. Ich sehe allerdings bei der Frage der Starrheit noch etwas Klärungsbedarf.

@ Reini

Eindringendes Wasser von außen ist eine Seite der Problematik. Ein ebenso großer Feind für die Konstruktion ist aber auch die Feuchtigkeit, die von innen kommt. Wenn hydrophobe Materialien verwendet werden, steigt die Gefahr, daß das Tragwerk auf der Innenseite und an den Flanken anfängt zu gammeln. Von außen sieht im Zweifel alles wunderbar aus.
Reini
Nicht angemeldeter User
Nicht angemeldeter User

Re: Mauern mit Muschelkalk übertrieben?

Beitrag von Reini »

Hallo Salinodg,

Feuchtigkeit von Innen, sprich diffundiertes Wasser kann am sichersten immer noch über Luftschichten abtransportiert werden.
Ich wäre vorsichtig zu behaupten, dass man einen mehrschaligen Aufbau ohne Luftschicht unter zu Hilfenahme von z.B. Lehmausfachungen trocken und damit Schadenfrei halten kann - denn das wäre doch der Umkehrschluss aus deiner Antwort.
Hierbei spielen eine Menge anderer Parameter noch eine Rolle.

Gruß, R. Seevers
salinodg
Globaler Moderator
Globaler Moderator
Beiträge: 713
Registriert: Mi 19. Feb 2003, 10:04

Re: Mauern mit Muschelkalk übertrieben?

Beitrag von salinodg »

Hallo Reini,

wir haben bisher ausschließlich über Fachwerk gesprochen. Da hier von einem einschaligen (monolithischen) System auszugehen wäre, stellt sich m.E. die Frage der Gefahren eines mehrschaligen Aufbaus nicht.

Bei einem mehrschaligen Aufbau ergibt sich aber zwangsläufig die Frage einer Außenbelüftung.
Antworten