Frisch verputzte Lehmwand schimmelt heftig

[salinodg]

Tja, das Problem mit den und auch der Unwissenden ist halt, daß sie nicht wissen, daß sie nichts wissen. Da sie sich aber auch noch für "gut" halten, entsteht dann auch noch Ignoranz, Konfrontation und Beratungs-Resistenz.
Die gesamt-gesellschaftliche Aufgabe ist also: "Wie knackt man Dummheit in Zeiten von PISA?"

[Sven Teske | KS Dahme-Spreewald]

Hi Ullrike,
ich muss aber auch ein wenig für den Maurer in die Bresche springen. Mehrheitlch sind "normale" Handwerker mit derart komplexen bauphysikalsichen Zusammenhängen überfordert. Das liegt nich daran, das es schlechte Handwerker sind, sondern einfach in der Tatsache begründet, das Sie diese Zusammenhänge nicht vermittelt kriegen und im Alltagsgeschäft keine Zeit haben, sich damit zu beschäftigen.
lg
Ralf

naja, aber manches Mal ist das Unvermögen soweit gehend, dass nicht einmal das "berufsnotwendige Wissen" erkennbar ist. Wenn man dann noch vor dem geistigen Auge hat, das die Herrschafen sich auch noch zum BERATEN berufen fühlen, dann wird es schlicht ärgerlich. Denn letztlich sind die wenigsten bereit, die Konsequenzen ihres Unvermögens zu tragen. Es ist keine Schande etwas nicht zu wissen, aber dann berate ich auch nicht (oder sage mindestens das ich es auch nicht so genau weiß).

Aber was soll´s, es wird ja nur das Geld des Anderen verbrannt, nicht das eigene.

Viele Grüße, Sven.

[Ralf Femmer | KS Freiberg]

@Ullrike,
mach doch mal ein Foto, vielleicht fällt uns ja was zur Lösung ein.
@alle
natürlich habt Ihr recht. Wer nichts weiss, sollte wenigstens wissen, wann er die Klappe zu halten hat.

[Ulrike Nolte]

@Sven,

Wissen schadet nicht, Unwissen schon. Leider meistens den Falschen.

Mich ärgert zusätzlich, dass unser Zimmerer, der sonst sehr fit ist, nichts dazu gesagt hat. Aber ich habe ihn auch nicht explizit dazu befragt. Also ist das auch meine eigene Schuld.

Grüße
Ulrike

[Ralf Femmer | KS Freiberg]

das ist immer eine schwierige Situation, als Handwerker auf einer Baustelle. Man kann es sich nicht mit den anderen Gewerken verscherzen, da man ja auch gegenseitige Hilfe angwiesen ist. Vielleicht hat er Ihm ja was unter vier Augen gesagt. Zu dir ist einfach schwierig. Dafür gibt es letztlich die Bauleitung oder Architekten. Die werden u. a. für die Wahrung der Bauherreninteressen im einvernehmen mit einer fach- und sachgerechten Ausführung bezahlt. Daher laufen solche Baustellen (i.d.R.) auch besser.

[Ulrike Nolte]

Ralf,
leider bin ich im falschen Elternhaus groß geworden und den reichen Millionär habe ich auch nicht gefunden (der Spruch stammt nicht von mir) Außerdem gibt es in dieser Zunft (Archis und Bauleiter) auch nicht nur Gute.

Ob der eine etwas zum anderen gesagt hat, weiß ich nicht. Kann es mir aber nicht vorstellen. Ich verbuche dieses Kapitel jetzt einfach mal unter Lehrgeld und einige mich gütlich, indem wir die unsinnigen Kosten gemeinsam tragen. Schließlich hätte ich ja auch früher fragen und/oder etwas mehr nachdenken können.

LG
Ulrike

[Sven Teske | KS Dahme-Spreewald]

Ahoi,

die vermeintliche Einsparung des Architektenhonorars, gepaart mit dem Unvermögen des (Laien-) Bauherren, führt nur leider in der Regel dazu, dass der Handwerker alles 5-mal bauen muß (und natürlich nur einmal bezahlt bekommt) und sich am Ende noch mit Haftungsansprüchen herumschlagen muß, weil er seine Hinweis- und Informationspflichten verletzt hat. Naja, und dann noch das Unvermögen der Handwerker... das gibt eine ungute Gemengelage !

Ich will mich ja nicht wirklich beschweren, denn schließlich lebe ich ein Stück weit davon - aber manchmal ist diese Art der "Baupathologie" einfach widerlich !

Es gibt nur SEHR wenige Bauherrinnen die sich derart dezidiert mit ihrem Bauvorhaben auseinandersetzen, wie Du das tust. Der Regelfall meint etwas Geld sparen zu können (das dann lieber in tolle Sanitärobjekte oder ´ne spitzen Einbauküche investiert wird), und trägt das daraus resultierende, schlechte Ergebnis auf dem Rücken der Handwerker aus.

Gruß, Sven.

[Ralf Femmer | KS Freiberg]

Jeep

[Ulrike Nolte]

Danke für die Blumen, Sven

Eines meiner Mottos heißt: entweder richtig, oder gar nicht. Ich würde sonst was dafür geben, wenn ich mir einen guten Archi oder Bauleiter leisten könnte. Dabei gehören wir schon zu den eher besser Bemittelten. Und wenn ich ehrlich bin (bin ich ja meistens ), fühle ich mich auch so manches Mal etwas überfordert. Deshalb frage ich euch ja auch Löcher in den Bauch und bin heilfroh, das auch zu dürfen. Ich gehöre nicht zu denen, die Handwerker knebeln. Weder im Preis, noch in der Leistung. Aber gute Arbeit will ich schon sehen und doppelte Arbeit versuche ich zu vermeiden, wo immer es geht. Mein gesamtes Leben dreht sich seit dem 9.10.05 nur noch um das Haus.

Zurück zum Thema:
Entgegen des Ratschlags, den frischen Lehm dort zu lassen wo er ist, hat mein Bauhelfer heute angefangen, einen Teil davon zu entfernen. Das Ergebnis: Selbst die Fachwerkkonstruktion unter dem Lehm ist massiv schimmelig. Jetzt kommt alles runter, damit das Holz erst einmal austrocknen kann.

Zudem ist die gesamte Unterkonstruktion etwas - na, sagen wir mal abenteuerlich - zusammengezimmert. Die hätte niemals die doch recht schweren OSB-Platten inkl. Trockenbauplatten und Fliesen ausgehalten. Das kann sogar so eine Unwissende wie ich beurteilen.

So long
Ulrike

[Stefan Haar]

Liebe Ulrike, vermutlich werde ich in Kürze die Sanierung der Sanierung einer Fachwerkgiebelwand im Raum Duingen betreuen "dürfen" - wenn's soweit ist, suche ich Dich heim ... und verpasse Dir eine IGB-Erstberatung vor Ort. Versprochen!

Liebe Grüße

Stefan

[Ulrike Nolte]

Stefan,

Dein Angebot ehrt mich
Ich drück mal vorsichtshalber einen immer wieder mal frei werdenden Daumen - vor allem für Dich.

Liebe Grüße
Ulrike

[Ralf Femmer | KS Freiberg]

... zusammen gezimmert dürte dann ja wohl halten müssen, da es dabei um nach den Regeln eine jahrtausend alten Handwerkskunst hergestellte Konstruktion handelt.
Pfusch hat mit zimmern nichts zu tun. Auch nicht salopp.
Aber du meinst das sicherlich nicht so.
lg
Ralf

[Ulrike Nolte]

Lieber Ralf,

"zusammen gezimmert" hieß es bei uns zu Hause immer dann, wenn Pfusch im Spiel war. Dieses geflügelte Wort ist bös ironisch gemeint.

Damit will ich niemanden auf die Füße treten, schon gar nicht den Mitgliedern Deiner Zunft. Durch die Arbeiten an unserem Juwel habe ich ein paar Künste bestaunen dürfen, die mich ganz schön beindruckt haben. Außerdem habe ich allmählich das Gefühl, dass die Mitglieder dieser Zunft die einzigen Handwerker sind, bei denen ein Wort und Handschlag noch etwas gilt.

Alles klar?

Liebe Grüße
Ulrike

[Sven Teske | KS Dahme-Spreewald]

Außerdem habe ich allmählich das Gefühl, dass die Mitglieder dieser Zunft die einzigen Handwerker sind, bei denen ein Wort und Handschlag noch etwas gilt.

Na also, Du hast es wirklich verstanden. GENAUSO ist es !

Gruß Sven.

[Ralf Femmer | KS Freiberg]

Hi Ullrike,
ich hatte ja schon angenommen, das du das nicht so meinst. Aber so ist das mit der Sprache in Deutschland, viele Worte werden einfach unbedacht benutzt.
fg
Ralf