Re:Alte Dachziegel
- Stefan Haar
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Re:Alte Dachziegel
Hallo Manfred,
der von Dir eingesandte Bau und seine Modernisierung geht für mich auf Basis dieser Bilder völlig in Ordnung.
In diesem Zusammenhang darf ich vielleicht kurz darauf hinweisen, daß die IGB durchaus kein Museumsverein mit antiquierten Vorstellungen ist.
Ich persönlich versuche die Zielrichtung einer Sanierung immer individuell am Objekt zu finden. Bei einem Bau aus den 30er Jahren kann das naturgemäß völlig anders aussehen, als bei einem Objekt aus dem 17. oder 18. Jahrhundert.
Insbesondere bei Fachwerkbauten bedarf es da besonderer Sorgfalt ... und dort ist dann aus Sicht der IGB - zur Wahrung des individuellen Charakters - in der Regel eher die behutsame Erhaltung des Bestandes und die Rücknahme unpassender und bauphysikalisch oder baukonstruktiv bedenklicher Veränderungen der bessere Weg.
Der von Dir eingebrachte Bau könnte dagegen genausogut ein Neubau sein - von Patina, Werdegang und Historie keine Spur.
der von Dir eingesandte Bau und seine Modernisierung geht für mich auf Basis dieser Bilder völlig in Ordnung.
In diesem Zusammenhang darf ich vielleicht kurz darauf hinweisen, daß die IGB durchaus kein Museumsverein mit antiquierten Vorstellungen ist.
Ich persönlich versuche die Zielrichtung einer Sanierung immer individuell am Objekt zu finden. Bei einem Bau aus den 30er Jahren kann das naturgemäß völlig anders aussehen, als bei einem Objekt aus dem 17. oder 18. Jahrhundert.
Insbesondere bei Fachwerkbauten bedarf es da besonderer Sorgfalt ... und dort ist dann aus Sicht der IGB - zur Wahrung des individuellen Charakters - in der Regel eher die behutsame Erhaltung des Bestandes und die Rücknahme unpassender und bauphysikalisch oder baukonstruktiv bedenklicher Veränderungen der bessere Weg.
Der von Dir eingebrachte Bau könnte dagegen genausogut ein Neubau sein - von Patina, Werdegang und Historie keine Spur.
AG-Bautechnik der IGB
Dipl.-Ing. Architekt
Beiträge im Forum können lediglich allgemeine Betrachtungen und daher reine Meinungsäußerungen sein. Bei konkreten Sanierungsproblemen ist eine Einzelberatung durch einen Sachkundigen vor Ort zwingend erforderlich.
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- Ralf Femmer | KS Freiberg
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Re:Alte Dachziegel
Hallo Manfred
Auch auf die Gefahr hin, als Klugscheißer missverstanden zu werden, möchte ich mich mit deiner Antwort kurz auseinander setzen. Vorab sei dir versichert, das ich kein denkmalpflegender Satan bin. Ich gewinne guten modernen Häusern durchaus etwas ab.
Du schreibst:
"Diskussionen über die Wiederverwendung der Betonziegeln aus 1910 und ein Hinweis aus dem Brandenburgischen auf diese Ziegeln und diverse Verkleidungen (Blech) erfahre ich angesichts des Fotos des Hauses und der Frohlockung, was hinter der Verkleidung zu Vorschein kommen mag, als rückwärtsgewandte Nostalgie."
Vieleicht solltest du noch einmal lesen WAS ich da eigentlich geschrieben habe. Es ging hier nicht um die direktive Einhaltung denkmalpfelgerischer Dogmen, sondern um Anregungen an einen Freund ländlichen Kulturerbes. Hierbei liegt die Betonung auf Freund und Kulturerbe. Kulturerbe, oder rückwärtsgewandte Nostalgie ist ein wesentlicher Bestandteil unserer Entwicklung. Wie würden Städte wie Bamberg, Golsar oder Wernigerode wohl ausehen (ich nehme an, du gehst bei einem Besuch mit einem Ah und Oh durch die Strassen) wenn es genau diese Nostalgie nicht gebn würde.
Du schreibst wieter:
"Wie wäre es denn, wenn man von IGB-Seite mal eine zeitgemäße und zukunftsweisende Umbaumaßnahme ins Spiel brächte."
Fakt ist meiner Auffassung nach, das sich die IGB eben den Erhalt dieser Kultur (rückwärtsgewandte Nostalgie) auf die Fahnen geschrieben hat. Vereinigungen, die sich um die Verbreitung und Entwicklung deines Favoriten Sorgen, gibt es wahrlich zur Genüge. Aber eben nicht die IGB.
Und dann:
"Anbei einige Fotos eines Umbaus in Sindlingen bei Frankfurt, der preisgekrönt wurde."
Dein Haus (ich nehme an es ist deins?) geht wie Steffan Haar schon sagt, völlig in Ordnung. Allerdings ist ein Preis noch lange kein Ausdruck für Qualität. Schon gar nicht Gewährleistet ein solcher, das ein gemeingültiger Astätischer Anspruch verwircklichung gefunden hat. Ob dein Haus und seine Gestaltungsvarianten schön und preiswürdig sind, darüber könnte man mit anderen Interessengruppen als deinen Preisverleihern sicher vortrefflich streiten
Ralf Femmer
Auch auf die Gefahr hin, als Klugscheißer missverstanden zu werden, möchte ich mich mit deiner Antwort kurz auseinander setzen. Vorab sei dir versichert, das ich kein denkmalpflegender Satan bin. Ich gewinne guten modernen Häusern durchaus etwas ab.
Du schreibst:
"Diskussionen über die Wiederverwendung der Betonziegeln aus 1910 und ein Hinweis aus dem Brandenburgischen auf diese Ziegeln und diverse Verkleidungen (Blech) erfahre ich angesichts des Fotos des Hauses und der Frohlockung, was hinter der Verkleidung zu Vorschein kommen mag, als rückwärtsgewandte Nostalgie."
Vieleicht solltest du noch einmal lesen WAS ich da eigentlich geschrieben habe. Es ging hier nicht um die direktive Einhaltung denkmalpfelgerischer Dogmen, sondern um Anregungen an einen Freund ländlichen Kulturerbes. Hierbei liegt die Betonung auf Freund und Kulturerbe. Kulturerbe, oder rückwärtsgewandte Nostalgie ist ein wesentlicher Bestandteil unserer Entwicklung. Wie würden Städte wie Bamberg, Golsar oder Wernigerode wohl ausehen (ich nehme an, du gehst bei einem Besuch mit einem Ah und Oh durch die Strassen) wenn es genau diese Nostalgie nicht gebn würde.
Du schreibst wieter:
"Wie wäre es denn, wenn man von IGB-Seite mal eine zeitgemäße und zukunftsweisende Umbaumaßnahme ins Spiel brächte."
Fakt ist meiner Auffassung nach, das sich die IGB eben den Erhalt dieser Kultur (rückwärtsgewandte Nostalgie) auf die Fahnen geschrieben hat. Vereinigungen, die sich um die Verbreitung und Entwicklung deines Favoriten Sorgen, gibt es wahrlich zur Genüge. Aber eben nicht die IGB.
Und dann:
"Anbei einige Fotos eines Umbaus in Sindlingen bei Frankfurt, der preisgekrönt wurde."
Dein Haus (ich nehme an es ist deins?) geht wie Steffan Haar schon sagt, völlig in Ordnung. Allerdings ist ein Preis noch lange kein Ausdruck für Qualität. Schon gar nicht Gewährleistet ein solcher, das ein gemeingültiger Astätischer Anspruch verwircklichung gefunden hat. Ob dein Haus und seine Gestaltungsvarianten schön und preiswürdig sind, darüber könnte man mit anderen Interessengruppen als deinen Preisverleihern sicher vortrefflich streiten
Ralf Femmer
Äußerungen im Forum sind lediglich allgemeine Betrachtungen und daher reine Meinungsäußerungen. Bei Rechtsfragen wird in jedem Fall eine Beratung durch einen Rechtsanwalt empfohlen, bei Sanierungsproblemen eine Einzelberatung durch einen Sachkundigen vor Ort.
Re:Alte Dachziegel
Liebe IGB-ler,
es ist für mich irgendwie schon ein komisches Gefühl, was aus meiner einfach gedachten Frage nach Liefer-Quellen für alte Dachpfannen doch so alles werden kann/ konnte. Jetzt stecken wir in diesem Beitrag plötzlich in einer fundamentalen Diskussion über Ästhetik und Geschmack, Nachhaltigkeit und Denkmalschutz u.v.a.m. ? und dazu noch über die Ziele des IGB.
Ich geniesse diese ? und auch artverwandte ? Diskussionen wirklich und würde mich auch freuen, diese Themen im Forum weiter zu diskutieren. Auch kontrovers.
Der Beitrag von ?manfred? geht aber m.E. total am Thema vorbei. Ist es irgendein verkappter Lobbyismus, Besitzer-Stolz und/ oder einfach nur Unkenntnis über historische Bautechniken etc. ? und alles i.V. mit einem unreflektierten Modernitätswahn o.ä.
?
Wäre ggf. einmal interessant zu erfahren, was sich hinter der propagierten Idee einer ?zeitgemäßen und zukunftweisenden Umbaumaßnahme? verbergen könnte. Von derartigen ?bauphysikalischen Predigern? gab es in den letzten Jahrzehnten reichlich ? nur einige dieser Objekte haben noch nicht einmal ein Jahr in der Realität überlebt.
Eine derartige Diskussion sollte m.E. lieber bei SCHÖNER WOHNEN geführt werden, oder wofür gab es den Preis bei dem abgebildeten Haus
?
Hätte da noch eine zukunftweisende Idee für den Kölner Dom: Alle blei-verglasten Fenster sollten sofort durch Glasbausteine und/ oder Isoglas-Fenster ersetzt werden. Außerdem sollte vor die Südfassade umgehend eine neue Fassade mit Solarzellen gesetzt werden. Was könnte man da an Energie sparen !!! ;-)
Zurück zur Realität: Stelle demnächst eine weitere Frage zum Thema ?Alte Dachziegel? als neuen Beitrag.
Gruß an alle Modernisierer
es ist für mich irgendwie schon ein komisches Gefühl, was aus meiner einfach gedachten Frage nach Liefer-Quellen für alte Dachpfannen doch so alles werden kann/ konnte. Jetzt stecken wir in diesem Beitrag plötzlich in einer fundamentalen Diskussion über Ästhetik und Geschmack, Nachhaltigkeit und Denkmalschutz u.v.a.m. ? und dazu noch über die Ziele des IGB.
Ich geniesse diese ? und auch artverwandte ? Diskussionen wirklich und würde mich auch freuen, diese Themen im Forum weiter zu diskutieren. Auch kontrovers.
Der Beitrag von ?manfred? geht aber m.E. total am Thema vorbei. Ist es irgendein verkappter Lobbyismus, Besitzer-Stolz und/ oder einfach nur Unkenntnis über historische Bautechniken etc. ? und alles i.V. mit einem unreflektierten Modernitätswahn o.ä.

Wäre ggf. einmal interessant zu erfahren, was sich hinter der propagierten Idee einer ?zeitgemäßen und zukunftweisenden Umbaumaßnahme? verbergen könnte. Von derartigen ?bauphysikalischen Predigern? gab es in den letzten Jahrzehnten reichlich ? nur einige dieser Objekte haben noch nicht einmal ein Jahr in der Realität überlebt.
Eine derartige Diskussion sollte m.E. lieber bei SCHÖNER WOHNEN geführt werden, oder wofür gab es den Preis bei dem abgebildeten Haus

Hätte da noch eine zukunftweisende Idee für den Kölner Dom: Alle blei-verglasten Fenster sollten sofort durch Glasbausteine und/ oder Isoglas-Fenster ersetzt werden. Außerdem sollte vor die Südfassade umgehend eine neue Fassade mit Solarzellen gesetzt werden. Was könnte man da an Energie sparen !!! ;-)
Zurück zur Realität: Stelle demnächst eine weitere Frage zum Thema ?Alte Dachziegel? als neuen Beitrag.
Gruß an alle Modernisierer
- Ralf Femmer | KS Freiberg
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Re:Alte Dachziegel
Super Vorschlag.
Ein eigenes Forum zu Asthetik, Geschmack, Nachhaltigkeit, Denkmalpfelge, Verantwortung, Kulturerbe .... und wo sind wir als IGB.
Gruß
Ralf Femmer
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Ralf Femmer
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Re:Alte Dachziegel
Na dann mal ran an die neue Rubrik !
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AG-Bautechnik der IGB
Dipl.-Ing. Architekt
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Re:Alte Dachziegel
Hallo miteinander,
ich hatte zwischendurch weiter gesucht nach Dachpfannen mit Rauten-Muster. Seit ca. gut einem Jahr gibt es von Braas die Form Smaragd. Anzuschauen unter www.braas.de.
Jetzt würde mich einmal die Meinung zu diesem Dachziegel interessieren ? auch unter Nostalgie-Aspekten ;-).
Und.: Kennt jemand evtl. noch einen anderen Hersteller mit dieser oder ähnlicher Form. Bin bisher im Internet noch nicht fündig geworden.
Danke
salinodg
ich hatte zwischendurch weiter gesucht nach Dachpfannen mit Rauten-Muster. Seit ca. gut einem Jahr gibt es von Braas die Form Smaragd. Anzuschauen unter www.braas.de.
Jetzt würde mich einmal die Meinung zu diesem Dachziegel interessieren ? auch unter Nostalgie-Aspekten ;-).
Und.: Kennt jemand evtl. noch einen anderen Hersteller mit dieser oder ähnlicher Form. Bin bisher im Internet noch nicht fündig geworden.
Danke
salinodg
Re:Alte Dachziegel
Zement-Dachsteine ... und sie werden doch geborgen
Auf der Suche nach den alten Zement-Dachsteinen war ich kürzlich ? nach langer Suche ? doch erfolgreich. Bedenkt man, daß sie mittlerweile über 100 Jahre auf dem Buckel haben ? sehen sie noch erstaunlich gut aus. Aber bereits 1885 wurde von O. Schmidt (Die Eindeckung der Dächer, S. 30) die Haltbarkeit / Witterungsbeständigkeit dieser Steine ausdrücklich hervorgehoben.
Bei meiner Suche stieß ich noch auf eine andere Partie, die sehr starke Verwitterungen aufwies, aber auch in den Maßen etwas unterschiedlich war ? tendenziell 0,5 cm breiter und ca. 1 cm länger. Über das Alter konnten mir keine Angaben gemacht werden. In diesem Zusammenhang wurde mir aber von anderen Personen erzählt, daß diese rautenförmigen Steine in den 50er und 60er Jahren in der DDR ?nachgebaut? wurden.
Haben die Hausforscher hier im Forum weitere Infos darüber ?
Grüße
salinodg
Auf der Suche nach den alten Zement-Dachsteinen war ich kürzlich ? nach langer Suche ? doch erfolgreich. Bedenkt man, daß sie mittlerweile über 100 Jahre auf dem Buckel haben ? sehen sie noch erstaunlich gut aus. Aber bereits 1885 wurde von O. Schmidt (Die Eindeckung der Dächer, S. 30) die Haltbarkeit / Witterungsbeständigkeit dieser Steine ausdrücklich hervorgehoben.
Bei meiner Suche stieß ich noch auf eine andere Partie, die sehr starke Verwitterungen aufwies, aber auch in den Maßen etwas unterschiedlich war ? tendenziell 0,5 cm breiter und ca. 1 cm länger. Über das Alter konnten mir keine Angaben gemacht werden. In diesem Zusammenhang wurde mir aber von anderen Personen erzählt, daß diese rautenförmigen Steine in den 50er und 60er Jahren in der DDR ?nachgebaut? wurden.
Haben die Hausforscher hier im Forum weitere Infos darüber ?
Grüße
salinodg
-
- Nicht angemeldeter User
Re:Alte Dachziegel
Das Thema Baustoffrecycling insgesamt, incl. wiederverwendungsfähige Dachziegel, ist auch ein wichtiger Aspekt der IGB, der viel stärker in die Öffentlichkeit müßte. Es gehört noch lange nicht zum allgemeinen Bewußtsein, daß man die meisten Bauteile und Baustoffe vom Abbruch energie- und ressorceschonend weiterverwenden kann, um die Müllhalden zu entlasten.
Bei uns in Sachsen-Anhalt gab es sogar einmal ein Konzept des Baustoffrecycle-Verbundsystems unter Leitung mehrerer Ministerien. Zahlreiche Recyclinghöfe entstanden Mitte der 1990er Jahre landesweit und alles gesammelte Material sollte in einer zentralen Datenbank erfaßt werden, damit dort gezielter nachgefragt werden kann. Es war ein reines ABM-Projekt. Nach ein paar Monaten wechselten die Leute, auch die Verantwortlichen. Ergebnis: Niemand fühlte sich richtig verantwortlich. Öffentlichkeitsarbeit wurde kaum gemacht...
Ein anderes Extrem: Ein privater Bauherr (IGB-Mitglied)sammelte für seine eigene Baustelle wiederverwendungsfähiges Material, um es zu sortieren und - weiterhin zu nutzen. Weil Baustoffrecycling bei Behörden teils gänzlich unbekannt ist, wurde er wegen "unerlaubter Abfallentsorgung auf seinem (eigenen) Grundstück" belangt und mußte sich rechtfertigen bis hin zum Landesverwaltungsamt und Wirtschaftsministerium. Selbst die Umweltpolizei wurde durch den Landkreis eingeschaltet. Die Herren hatten damit wohl endlich etwas zum Schmunzeln in ihrer Dienstzeit.
Grüße ringsum
Dietmar
Bei uns in Sachsen-Anhalt gab es sogar einmal ein Konzept des Baustoffrecycle-Verbundsystems unter Leitung mehrerer Ministerien. Zahlreiche Recyclinghöfe entstanden Mitte der 1990er Jahre landesweit und alles gesammelte Material sollte in einer zentralen Datenbank erfaßt werden, damit dort gezielter nachgefragt werden kann. Es war ein reines ABM-Projekt. Nach ein paar Monaten wechselten die Leute, auch die Verantwortlichen. Ergebnis: Niemand fühlte sich richtig verantwortlich. Öffentlichkeitsarbeit wurde kaum gemacht...
Ein anderes Extrem: Ein privater Bauherr (IGB-Mitglied)sammelte für seine eigene Baustelle wiederverwendungsfähiges Material, um es zu sortieren und - weiterhin zu nutzen. Weil Baustoffrecycling bei Behörden teils gänzlich unbekannt ist, wurde er wegen "unerlaubter Abfallentsorgung auf seinem (eigenen) Grundstück" belangt und mußte sich rechtfertigen bis hin zum Landesverwaltungsamt und Wirtschaftsministerium. Selbst die Umweltpolizei wurde durch den Landkreis eingeschaltet. Die Herren hatten damit wohl endlich etwas zum Schmunzeln in ihrer Dienstzeit.
Grüße ringsum
Dietmar
- Ralf Femmer | KS Freiberg
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Re:Alte Dachziegel
Hallo Dietmar
Vielleicht sollte man hier auf erfahrene Profis die sich im Unternehmensverband Historische Baustoffe organisiert haben zurückgreifen. Schließlich betrifft das sogar den ersten Arbeitsmarkt und nicht den zweiten, dritten oder was weis ich wie vielten.
Letztlich betreibt selbiger Werbung für die Wiederverwendung aus purem Eigennutz.
Darüber hinaus besteht eine Symbiose zwischen Kulturgutpflege und Recycling historischer Bauelemente.
Ralf Femmer
Vielleicht sollte man hier auf erfahrene Profis die sich im Unternehmensverband Historische Baustoffe organisiert haben zurückgreifen. Schließlich betrifft das sogar den ersten Arbeitsmarkt und nicht den zweiten, dritten oder was weis ich wie vielten.
Letztlich betreibt selbiger Werbung für die Wiederverwendung aus purem Eigennutz.
Darüber hinaus besteht eine Symbiose zwischen Kulturgutpflege und Recycling historischer Bauelemente.
Ralf Femmer
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