Fasadenanstrich und Seifenhydrophobierung
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Fasadenanstrich und Seifenhydrophobierung
Ich möchte eine Giebelwand, totale Wetterseite ohne Dachüberstand und unser representatives Tor mit Sumpfkalk neu weißen. Untergrund ist Kalkstein als Bruchstein gemauert. Teilweise ist auch mit Ziegel repariert worden. Reste der alten Kalkfarbe sind noch vorhanden. Leider gab es auch Versuche vor mehr als 10 Jahren am Tor mit irgendwelchen Dispersionen zu arbeiten. Ich stelle mir vor, daß ich Sumpfkalk Spritzen kann. Ich wollte ohne Sandzuschläge arbeiten und auch ohne Marmor. Meine Frage ist jetzt: Wer hat Erfahrung mit Seifenhydrophobierung? Hat das Sinn bei meiner totalen Wetterseite oder gibt es etwas Besseres? Muß ich bei Anwendung wie Kreidezeit das angiebt nicht damit rechnern, daß die Seifenlauge immer zu kalt auf dem Kalk ankommt? Was passiert dann? Kann ich statt Schierseife auch Kalilauge einsetzen (die hab ich nämlich da)? Ehrlich gesagt hab ich den Hydrophobierungseffekt noch nicht ganz begriffen. Andreas
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Re: Fasadenanstrich und Seifenhydrophobierung
Hallo Andreas,
die von Kreidezeit beschriebene Seifenhydrophobierung entspricht in etwa dem Vorgehen bei der Herstellung von Tadelakt. Dabei wird aber die Marseiller Seife sehr arbeitsaufwändig eingerieben. Dadurch entsteht eine wasserabweisende (glänzende) Schicht, die aber trotzdem diffusionsoffen ist - d.h. Feuchtigkeit aus dem Mauerwerk kann noch entwichen.
Sumpfkalkfarbe kann man spritzen, sie sollte jedoch sehr dünn, fast wässrig eingestellt sein. Ich würde lieber 2 - 3 Aufträge anbringen. Ist die Farbe zu dick eingestellt, kommt es durch die stärkere Spannung zu Rissen. Sand- und/ oder Marmorzuschläge sind nicht notwendig.
Bitte keine Kalilauge einsetzen.
Alternativen zu einer Seifenhydrophobierung wären eine Kalkkaseinfarbe oder eine Mineralfarbe (Wasserglas).
Bei einer derart exponierten Lage sind jedoch alte Varianten nur bedingt wetterfest, d.h. der Anstrich wird wohl im Abstand von einigen Jahren immer mal wieder zu erneuern sein. Unter Kostenaspekten wäre noch zu überlegen, statt einer Sumpfkalkfarbe nur eine "einfache) Kalkfarbe (Weißkalkhydrat + Wasser) einzusetzen.
Lose Kalkanstriche sollten entfernt werden. Ansonsten können mehrere Kalkanstriche bei festem Untergrund aufeinander angebracht werden. Alte Dipersionsfarben sollten restlos entfernt werden.
Viel Erfolg
die von Kreidezeit beschriebene Seifenhydrophobierung entspricht in etwa dem Vorgehen bei der Herstellung von Tadelakt. Dabei wird aber die Marseiller Seife sehr arbeitsaufwändig eingerieben. Dadurch entsteht eine wasserabweisende (glänzende) Schicht, die aber trotzdem diffusionsoffen ist - d.h. Feuchtigkeit aus dem Mauerwerk kann noch entwichen.
Sumpfkalkfarbe kann man spritzen, sie sollte jedoch sehr dünn, fast wässrig eingestellt sein. Ich würde lieber 2 - 3 Aufträge anbringen. Ist die Farbe zu dick eingestellt, kommt es durch die stärkere Spannung zu Rissen. Sand- und/ oder Marmorzuschläge sind nicht notwendig.
Bitte keine Kalilauge einsetzen.
Alternativen zu einer Seifenhydrophobierung wären eine Kalkkaseinfarbe oder eine Mineralfarbe (Wasserglas).
Bei einer derart exponierten Lage sind jedoch alte Varianten nur bedingt wetterfest, d.h. der Anstrich wird wohl im Abstand von einigen Jahren immer mal wieder zu erneuern sein. Unter Kostenaspekten wäre noch zu überlegen, statt einer Sumpfkalkfarbe nur eine "einfache) Kalkfarbe (Weißkalkhydrat + Wasser) einzusetzen.
Lose Kalkanstriche sollten entfernt werden. Ansonsten können mehrere Kalkanstriche bei festem Untergrund aufeinander angebracht werden. Alte Dipersionsfarben sollten restlos entfernt werden.
Viel Erfolg