Pilzbefall - bitte nicht prügeln
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- Nicht angemeldeter User
Pilzbefall - bitte nicht prügeln
Hallole,
ich komme eben durch einen Thread bei fachwerkde drauf:
Als letzte größere Katastrophe legte ich im Frühjahr einen Beiständer an der Türe Esszimmer/Küche frei weil der sich etwas merkwürdig anhörte. Und entdeckte eine völlig morsche Stelle neben dem Rähm in der Deckenverkleidung und einen morschigen Balkenkopf (der Beiständer) inkl. einer morschen Verbindung und einem etwas gelblichen Gebilde unter dem Rähm, etwa einen halben Meter lang.
Ich rief den Zimmermann. Der schaute sich die Geschichte an und meinte: das Holz der Deckenverkleidung muss raus. Meinen Hinweis auf den wackeligen Beiständer und das seltsame Gebilde überhörte er beinahe und ich bat ihn, nochmals auf die Leiter zu steigen. Das Gebilde identifizierte er als "toten" Hausschwamm, um den ich mir keine Sorgen mehr machen müsse.
Der wackelige Beiständer wurde mit einem Stück Bohle gesichert, das morsche Deckenholz ersetzt. Thats it. Dann wurde zugemauert.
Nun bin ich verd... unsicher, ob das die richtige Entscheidung war. Durch den frischen Lehmmörtel und später durch den Lehmputz kommt doch erst mal wieder mächtig Feuchtigkeit dort hin. Könnte das gefährlich werden? Nass und gammelig wurde die Stelle durch die ewig feuchte (undichte) Kehle auf dieser Seite, die zwar auch wieder einen halben Meter entfernt ist, aber das Wasser sucht sich ja seinen Weg von alleine.
Eine weitere pilzige Stelle hatten wir im Wohnzimmer an einem Ständerfuß. Das Zeug war ganz weiß und wolkig. Auch hier wieder der Kommentar: das ist künftig trocken, da passiert nix mehr. Und verputzt ist das auch schon längst wieder.
Nun schlagt mich bitte nicht. Wenn es besser ist, diese beiden Stellen noch einmal aufzumachen und irgendwelche Maßnahmen zu ergreifen, mache ich das sofort (morgen). Aber sagt mir bitte auch, was ich genau tun soll - mein Vertrauen schwindet gegen Null. Es gibt nämlich auch sonst noch einige morsche Stellen in den Schwellenhölzern und einigen Riegeln, die aber angeblich OK sind. Gell Stefan?
Ich mag keine solchen Überraschungen mehr ...
Grüße
Ulrike
ich komme eben durch einen Thread bei fachwerkde drauf:
Als letzte größere Katastrophe legte ich im Frühjahr einen Beiständer an der Türe Esszimmer/Küche frei weil der sich etwas merkwürdig anhörte. Und entdeckte eine völlig morsche Stelle neben dem Rähm in der Deckenverkleidung und einen morschigen Balkenkopf (der Beiständer) inkl. einer morschen Verbindung und einem etwas gelblichen Gebilde unter dem Rähm, etwa einen halben Meter lang.
Ich rief den Zimmermann. Der schaute sich die Geschichte an und meinte: das Holz der Deckenverkleidung muss raus. Meinen Hinweis auf den wackeligen Beiständer und das seltsame Gebilde überhörte er beinahe und ich bat ihn, nochmals auf die Leiter zu steigen. Das Gebilde identifizierte er als "toten" Hausschwamm, um den ich mir keine Sorgen mehr machen müsse.
Der wackelige Beiständer wurde mit einem Stück Bohle gesichert, das morsche Deckenholz ersetzt. Thats it. Dann wurde zugemauert.
Nun bin ich verd... unsicher, ob das die richtige Entscheidung war. Durch den frischen Lehmmörtel und später durch den Lehmputz kommt doch erst mal wieder mächtig Feuchtigkeit dort hin. Könnte das gefährlich werden? Nass und gammelig wurde die Stelle durch die ewig feuchte (undichte) Kehle auf dieser Seite, die zwar auch wieder einen halben Meter entfernt ist, aber das Wasser sucht sich ja seinen Weg von alleine.
Eine weitere pilzige Stelle hatten wir im Wohnzimmer an einem Ständerfuß. Das Zeug war ganz weiß und wolkig. Auch hier wieder der Kommentar: das ist künftig trocken, da passiert nix mehr. Und verputzt ist das auch schon längst wieder.
Nun schlagt mich bitte nicht. Wenn es besser ist, diese beiden Stellen noch einmal aufzumachen und irgendwelche Maßnahmen zu ergreifen, mache ich das sofort (morgen). Aber sagt mir bitte auch, was ich genau tun soll - mein Vertrauen schwindet gegen Null. Es gibt nämlich auch sonst noch einige morsche Stellen in den Schwellenhölzern und einigen Riegeln, die aber angeblich OK sind. Gell Stefan?
Ich mag keine solchen Überraschungen mehr ...
Grüße
Ulrike
- Stefan Haar
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- Beiträge: 888
- Registriert: Sa 15. Feb 2003, 23:59
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Re: Pilzbefall - bitte nicht prügeln
Hallo Ulrike,
also ob so'n Hausschwamm so richtig mausetot sein kann
- Ich würd's nicht unterschreiben wollen. Meines Wissens kann er problemlos wieder aufleben, sofern er die passenden Rahmenbedingungen vorfindet. Die reichliche Feuchtigkeitszufuhr durch die Lehmputzarbeiten sind für eine "Wiederbelebung" schon mal eine gute Grundlage.
Grundsätzlich muß natürlich gesagt werden, das die Sporen sowieso überall zu genüge vorhanden sind und nur auf passende Rahmenbedingungen zum Wachsen warten. Diese Rahmenbedingungen sind normalerweise: Feuchtigkeit, gleichmäßige moderate Temperaturen, kaum Luftzirkulation, Ruhe.
Vielleicht hättest Du mir die Stelle am Montag einfach mal kurz zeigen sollen?? - Vergessen! - schon klar
Die Argumentations- und Arbeitsweise des Zimmermanns würde ich nach Deiner Beschreibung allerdings schon als grob fahrlässig bezeichnen wollen.
Wollte Ralf Dich nicht demnächst besuchen? Dann kann er sich die Situation noch einmal vor Ort anschauen und sein Statement abgeben.
Spontan würde ich zur Vorsicht mahnen und die betroffenen Stellen noch einmal untersuchen.
Gruß Stefan
also ob so'n Hausschwamm so richtig mausetot sein kann

Grundsätzlich muß natürlich gesagt werden, das die Sporen sowieso überall zu genüge vorhanden sind und nur auf passende Rahmenbedingungen zum Wachsen warten. Diese Rahmenbedingungen sind normalerweise: Feuchtigkeit, gleichmäßige moderate Temperaturen, kaum Luftzirkulation, Ruhe.
Vielleicht hättest Du mir die Stelle am Montag einfach mal kurz zeigen sollen?? - Vergessen! - schon klar

Die Argumentations- und Arbeitsweise des Zimmermanns würde ich nach Deiner Beschreibung allerdings schon als grob fahrlässig bezeichnen wollen.
Wollte Ralf Dich nicht demnächst besuchen? Dann kann er sich die Situation noch einmal vor Ort anschauen und sein Statement abgeben.
Spontan würde ich zur Vorsicht mahnen und die betroffenen Stellen noch einmal untersuchen.
Gruß Stefan
AG-Bautechnik der IGB
Dipl.-Ing. Architekt
Beiträge im Forum können lediglich allgemeine Betrachtungen und daher reine Meinungsäußerungen sein. Bei konkreten Sanierungsproblemen ist eine Einzelberatung durch einen Sachkundigen vor Ort zwingend erforderlich.
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- Ralf Femmer | KS Freiberg
- Senior Member
- Beiträge: 903
- Registriert: Mo 5. Mai 2003, 13:03
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Re: Pilzbefall - bitte nicht prügeln
Hallo Ulrike,
Ich kann mich noch gut daran erinnern, das wir dieses Problem schoneinmal in ähnlicher Weise diskutiert haben. Allerdings weiss ich nicht mehr in welchem Thread.
Inzwischen hat Stefan dir ja auch schon etwas grundsätzliches zu deinem Problem geschrieben.
Wie schon gesagt, ein Hausschwamm stirbt nicht. Er ruht sich einfach nur aus und wartet auf neue Umgebungsvariablen, die ihm ein erneutes aufleben zugestehen.
Sicherlich ist es schwirig, dein Problem aus der ferne zu beurteilen. aber Grundsätzlich lässt sich folgendes dazu sagen:
Gemäß DIN muss bei Hausschwammbefall mind. 1,5 m über den sichtbaren Befall hinaus saniert werden. Mauerwerk muss abgebrannt und mit schwammbekämmpfenden Mitteln behandelt werden. Unter Umständen ist nach der Landesbauordnung in NRW eine Meldepflicht vorgeschrieben, das kann ich allerdings von hier aus nicht beurteilen, da ich gerade kein Bauordnung aqus NRW hier habe.
Pragmatischer halte ich allerdings die in weiten Bereichen der Denkmalpflege übliche herangehensweise der Ursachenbekämpfung als Präventivmassnahme.
D. h., Finde die Ursache, stelle diese ab und sorge dafür, das diese Problem dauerhaft nicht wieder auftaucht. Darüber hinaus sorge dafür, das es keine andere Möglichkeit gibt, an Wasser zu kommen. Das ist so zu verstehen, dass wenn die eigentliche Ursache behoben wurde und der Bereich, an dem der vermeintliche Hausschwamm gefunden wurde, nachhaltig Trocken sein wird, kann davon ausgegangen werden, das es nicht zu einem erneuten Ausbruch kommen wird. In schöner Regelmäßigkeit ist in genutzen Räumen ein Klima vorhanden, das dem Hausschwamm (und anderen holzzerstörenden Pilzen auch) so gar nicht gefällt. Aus dieser Sicht heraus würde ich ersteinmal nicht in 'Panik verfallen.
Ob der Zimmerer sich da zu weit aus dem Fenster gelehnt hat, kann ich von hier natürlich nicht beurteilen, aber wenn er einigermassen sicher in seinem Urteil ist, lag er ersteinmal so schlecht nicht (Sorry Stefan, aber man kann ja nicht immer einer Meinung ein). Den Kommentar zu der Wand hättest du wahrscheinlich von mir in ähnlicher Weise bekommen können. Da würde ich, nach dem was du beschreibst, von einem Kellerschwamm ausgehen. Von dem ist, wenn die Ursache abgestelltist, keine Gefahr mehr zu befürchten.
Letzlich hängt die Art der zu treffenden Maßnahmen von verschiedenen Faktoren ab. Das sind z. B. die Art der Ausbreitung, habe ich an der befallenen Stelle den Fruchtkörper oder "nur" irgendwelche Myzelle, ist eis ein Wohnraum ode nicht etc.
Ob es den letzlich wirklich ein Hausschwamm und dann auch noch ein echter ist, können nur sehr wenige wirklich Augenscheinlich beurteilen, das sich echter und falscher Hausschwamm sehr stark ähneln. Um da wirklich sicher zu gehen, sollte man einfach etwas von dem Pilz abnehmen und in ein entsprechendes Labor schicken. Dann hat man Gewissheit.
Wichtig ist zu berücksichtigen, das ein echter Hausschwamm die benötigte feuchtigkeit über sehr lange Wege selbst transportieren kann. Ich slebst habe schon Armdicke Stränge gesehen, durch er das Wasser aus einem Wassergraben einer Wasserschlossanlage über ca 20 m in das Dach transportiert hat, um dort dann die Konstruktion zu zersetzen.
Sollte es bei dir mit dem verschliessen dieser Stelle noch ein wenig Zeit haben, dann warte bis ich sowieso vorbeikomme. Dann können wir uns das Problem gerne ansehen und eine netsprechende Lösung stricken. eventuell sind ja auch D&S vorher noch einmal da, dann kannst du die beiden auch fragen.
FG
ralf
Ich kann mich noch gut daran erinnern, das wir dieses Problem schoneinmal in ähnlicher Weise diskutiert haben. Allerdings weiss ich nicht mehr in welchem Thread.
Inzwischen hat Stefan dir ja auch schon etwas grundsätzliches zu deinem Problem geschrieben.
Wie schon gesagt, ein Hausschwamm stirbt nicht. Er ruht sich einfach nur aus und wartet auf neue Umgebungsvariablen, die ihm ein erneutes aufleben zugestehen.
Sicherlich ist es schwirig, dein Problem aus der ferne zu beurteilen. aber Grundsätzlich lässt sich folgendes dazu sagen:
Gemäß DIN muss bei Hausschwammbefall mind. 1,5 m über den sichtbaren Befall hinaus saniert werden. Mauerwerk muss abgebrannt und mit schwammbekämmpfenden Mitteln behandelt werden. Unter Umständen ist nach der Landesbauordnung in NRW eine Meldepflicht vorgeschrieben, das kann ich allerdings von hier aus nicht beurteilen, da ich gerade kein Bauordnung aqus NRW hier habe.
Pragmatischer halte ich allerdings die in weiten Bereichen der Denkmalpflege übliche herangehensweise der Ursachenbekämpfung als Präventivmassnahme.
D. h., Finde die Ursache, stelle diese ab und sorge dafür, das diese Problem dauerhaft nicht wieder auftaucht. Darüber hinaus sorge dafür, das es keine andere Möglichkeit gibt, an Wasser zu kommen. Das ist so zu verstehen, dass wenn die eigentliche Ursache behoben wurde und der Bereich, an dem der vermeintliche Hausschwamm gefunden wurde, nachhaltig Trocken sein wird, kann davon ausgegangen werden, das es nicht zu einem erneuten Ausbruch kommen wird. In schöner Regelmäßigkeit ist in genutzen Räumen ein Klima vorhanden, das dem Hausschwamm (und anderen holzzerstörenden Pilzen auch) so gar nicht gefällt. Aus dieser Sicht heraus würde ich ersteinmal nicht in 'Panik verfallen.
Ob der Zimmerer sich da zu weit aus dem Fenster gelehnt hat, kann ich von hier natürlich nicht beurteilen, aber wenn er einigermassen sicher in seinem Urteil ist, lag er ersteinmal so schlecht nicht (Sorry Stefan, aber man kann ja nicht immer einer Meinung ein). Den Kommentar zu der Wand hättest du wahrscheinlich von mir in ähnlicher Weise bekommen können. Da würde ich, nach dem was du beschreibst, von einem Kellerschwamm ausgehen. Von dem ist, wenn die Ursache abgestelltist, keine Gefahr mehr zu befürchten.
Letzlich hängt die Art der zu treffenden Maßnahmen von verschiedenen Faktoren ab. Das sind z. B. die Art der Ausbreitung, habe ich an der befallenen Stelle den Fruchtkörper oder "nur" irgendwelche Myzelle, ist eis ein Wohnraum ode nicht etc.
Ob es den letzlich wirklich ein Hausschwamm und dann auch noch ein echter ist, können nur sehr wenige wirklich Augenscheinlich beurteilen, das sich echter und falscher Hausschwamm sehr stark ähneln. Um da wirklich sicher zu gehen, sollte man einfach etwas von dem Pilz abnehmen und in ein entsprechendes Labor schicken. Dann hat man Gewissheit.
Wichtig ist zu berücksichtigen, das ein echter Hausschwamm die benötigte feuchtigkeit über sehr lange Wege selbst transportieren kann. Ich slebst habe schon Armdicke Stränge gesehen, durch er das Wasser aus einem Wassergraben einer Wasserschlossanlage über ca 20 m in das Dach transportiert hat, um dort dann die Konstruktion zu zersetzen.
Sollte es bei dir mit dem verschliessen dieser Stelle noch ein wenig Zeit haben, dann warte bis ich sowieso vorbeikomme. Dann können wir uns das Problem gerne ansehen und eine netsprechende Lösung stricken. eventuell sind ja auch D&S vorher noch einmal da, dann kannst du die beiden auch fragen.
FG
ralf
Äußerungen im Forum sind lediglich allgemeine Betrachtungen und daher reine Meinungsäußerungen. Bei Rechtsfragen wird in jedem Fall eine Beratung durch einen Rechtsanwalt empfohlen, bei Sanierungsproblemen eine Einzelberatung durch einen Sachkundigen vor Ort.
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- Nicht angemeldeter User
Re: Pilzbefall - bitte nicht prügeln
Hallo Ralf und Stefan,
also erst mal will ich eigentlich nicht in Panik verfallen, aber ich werde allmählich wirklich extrem unsicher. Bis jetzt hat das ja alles ganz gut geklappt mit dem Vertrauen. Das schwindet aber zusehend.
Den Fruchtkörper, der recht klein war, hat er damals einfach abgenommen und in den Dreck fallen lassen, die feinen Mycel ebenfalls. Ich wollte, dass der Beiständer richtig repariert wird, also raus (das Ding hat nicht mehr viel Substanz, trägt aber nix), und das Stück Rähm auch neu angesetzt wird. Mir war nicht so recht wohl, wurde aber beruhigt: da kann nix mehr passieren.
OK, die Kehle ist saniert, das Fenster da oben ist auch nicht mehr. Theoretisch kann keine Feuchtigkeit mehr eindringen. Der Raum wird künftig genutzt, sprich auch geheizt. Diese Wand ist aber die Trennwand zwischen Küche und Esszimmer. Und in der Küche gibt es ab und an recht viel Feuchtigkeit, ich brauch da nur an die Einkochzeit denken und meine sonstigen Kochorgien.
Da wir erst im kommenden Frühjahr einziehen werden, kann ich die Wand und die angrenzenden Deckenfelder noch eine ganze Weile offen lassen, der Rest kann ja ruhig verputzt werden. Über Winter ist auch schon die Heizung aktiv und die Fenster werden auch alle drin sein. Sprich, das Haus ist zu und warm.
Stefan, ich hab das nicht vergessen sondern eher verdrängt, wie mir scheint. Wenigstens habe ich heute die Stelle gefunden, wo die Feuchtigkeit in den Sockel an der Badezimmer-Außenwand eindringt. Ich gelobe, dass ich allen die mich danach fragen die Hilfe des richtigen Fachmanns empfehlen werde. Es war ein Irrsinn zu glauben, wir schaffen das auch ohne.
Grüßle
Ulrike
also erst mal will ich eigentlich nicht in Panik verfallen, aber ich werde allmählich wirklich extrem unsicher. Bis jetzt hat das ja alles ganz gut geklappt mit dem Vertrauen. Das schwindet aber zusehend.
Den Fruchtkörper, der recht klein war, hat er damals einfach abgenommen und in den Dreck fallen lassen, die feinen Mycel ebenfalls. Ich wollte, dass der Beiständer richtig repariert wird, also raus (das Ding hat nicht mehr viel Substanz, trägt aber nix), und das Stück Rähm auch neu angesetzt wird. Mir war nicht so recht wohl, wurde aber beruhigt: da kann nix mehr passieren.
OK, die Kehle ist saniert, das Fenster da oben ist auch nicht mehr. Theoretisch kann keine Feuchtigkeit mehr eindringen. Der Raum wird künftig genutzt, sprich auch geheizt. Diese Wand ist aber die Trennwand zwischen Küche und Esszimmer. Und in der Küche gibt es ab und an recht viel Feuchtigkeit, ich brauch da nur an die Einkochzeit denken und meine sonstigen Kochorgien.
Da wir erst im kommenden Frühjahr einziehen werden, kann ich die Wand und die angrenzenden Deckenfelder noch eine ganze Weile offen lassen, der Rest kann ja ruhig verputzt werden. Über Winter ist auch schon die Heizung aktiv und die Fenster werden auch alle drin sein. Sprich, das Haus ist zu und warm.
Stefan, ich hab das nicht vergessen sondern eher verdrängt, wie mir scheint. Wenigstens habe ich heute die Stelle gefunden, wo die Feuchtigkeit in den Sockel an der Badezimmer-Außenwand eindringt. Ich gelobe, dass ich allen die mich danach fragen die Hilfe des richtigen Fachmanns empfehlen werde. Es war ein Irrsinn zu glauben, wir schaffen das auch ohne.
Grüßle
Ulrike
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- Junior Member
- Beiträge: 45
- Registriert: Mi 16. Feb 2005, 13:10
Re: Pilzbefall - bitte nicht prügeln
Hallo zusammen,
leider hat der Pilz oder Schwamm auch eine juristische Dimension. Nämlich spätestens beim Verkauf. Unabhängig von etwaigen behördlichen Meldepflichten sagt die Rechtsprechung, dass ein Verkäufer den Käufer ungefragt(!) über wichtige Umstände aufklären muss, und zu diesen Umständen gehören eindeutig Holzbock- oder Schwammbefall, wobei nicht zwischen den verschiedenen und unterschiedlich aggressiven Arten unterschieden wird. Wer seiner Pflicht zur Offenbarung nicht nachkommt, wird rechtlich behandelt wie einer, der den Käufer arglistig täuscht, nämlich mit verschärfter Haftung für die Nachteile des Käufers, und das bei verlängerter Verjährung.
Auch wer zur Zeit keinen Verkauf plant oder hofft, dass alles "unter dem Teppich" bleibt, sollte sich des langfristigen Risikos bewußt sein.
Daher gibt es aus rechtlicher Sicht eigentlich nur eins: Fachgerecht sanieren, wie es von Ralf beschrieben wurde, die Sanierung von einem - je nach Bundesland - zugelassenen Unternehmen bescheinigen lassen und damit ruhig schlafen können.
Das heißt natürlich auch, dass derjenige, der ein "befallenes" Haus gekauft hat, seine Möglichkeiten gegenüber dem Verkäufer sorgfältig prüfen sollte.
Hans-Jürgen Geilert
leider hat der Pilz oder Schwamm auch eine juristische Dimension. Nämlich spätestens beim Verkauf. Unabhängig von etwaigen behördlichen Meldepflichten sagt die Rechtsprechung, dass ein Verkäufer den Käufer ungefragt(!) über wichtige Umstände aufklären muss, und zu diesen Umständen gehören eindeutig Holzbock- oder Schwammbefall, wobei nicht zwischen den verschiedenen und unterschiedlich aggressiven Arten unterschieden wird. Wer seiner Pflicht zur Offenbarung nicht nachkommt, wird rechtlich behandelt wie einer, der den Käufer arglistig täuscht, nämlich mit verschärfter Haftung für die Nachteile des Käufers, und das bei verlängerter Verjährung.
Auch wer zur Zeit keinen Verkauf plant oder hofft, dass alles "unter dem Teppich" bleibt, sollte sich des langfristigen Risikos bewußt sein.
Daher gibt es aus rechtlicher Sicht eigentlich nur eins: Fachgerecht sanieren, wie es von Ralf beschrieben wurde, die Sanierung von einem - je nach Bundesland - zugelassenen Unternehmen bescheinigen lassen und damit ruhig schlafen können.
Das heißt natürlich auch, dass derjenige, der ein "befallenes" Haus gekauft hat, seine Möglichkeiten gegenüber dem Verkäufer sorgfältig prüfen sollte.
Hans-Jürgen Geilert
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- Nicht angemeldeter User
Re: Pilzbefall - bitte nicht prügeln
Hallo Hans-Jürgen,
das ist ja alles ganz schön und ganz gut und hat sicher seine Berechtigung. Aber was ist, wenn der Verkäufer von dem Umstand überhaupt nichts wußte? Man hat das Mallheur ja gar nicht von außen gesehen, erst beim Entfernen der Ausmauerung kam es zum Vorschein. Und die kam nur deshalb raus, weil ich bemerkte, dass der Beiständer im oberen Bereich recht morsch ist.
Der Befall erstreckte sich auf ca. 1m in der Länge und 14-15 cm in der Breite. Der komplette Befall war knochentrocken (was nichts heißen muss, wie ich inzwischen weiß). Die Ursache (durchlässige Kehle) ist aber beseitigt, das Holz hatte schon viel Zeit (3 Monate) auszutrocknen. Noch liegt alles frei, nur die Ausmauerung wurde wieder hergestellt, vorher habe ich das morsche Holz am Beiständer so gut es ging mit dem Stoßbeil abgebeilt. Fast komplett bis auf das gesunde Holz runter.
In der Zwischenzeit denke ich auch schon beinahe, dass man nicht mit Kanonen auf Spatzen schießen sollte und dass ich mich habe verrückt machen lassen.
Grüße
Ulrike
das ist ja alles ganz schön und ganz gut und hat sicher seine Berechtigung. Aber was ist, wenn der Verkäufer von dem Umstand überhaupt nichts wußte? Man hat das Mallheur ja gar nicht von außen gesehen, erst beim Entfernen der Ausmauerung kam es zum Vorschein. Und die kam nur deshalb raus, weil ich bemerkte, dass der Beiständer im oberen Bereich recht morsch ist.
Der Befall erstreckte sich auf ca. 1m in der Länge und 14-15 cm in der Breite. Der komplette Befall war knochentrocken (was nichts heißen muss, wie ich inzwischen weiß). Die Ursache (durchlässige Kehle) ist aber beseitigt, das Holz hatte schon viel Zeit (3 Monate) auszutrocknen. Noch liegt alles frei, nur die Ausmauerung wurde wieder hergestellt, vorher habe ich das morsche Holz am Beiständer so gut es ging mit dem Stoßbeil abgebeilt. Fast komplett bis auf das gesunde Holz runter.
In der Zwischenzeit denke ich auch schon beinahe, dass man nicht mit Kanonen auf Spatzen schießen sollte und dass ich mich habe verrückt machen lassen.
Grüße
Ulrike
- Ralf Femmer | KS Freiberg
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- Beiträge: 903
- Registriert: Mo 5. Mai 2003, 13:03
- Wohnort: Zittau / Sachsen
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Re: Pilzbefall - bitte nicht prügeln
Hi Ulrike,
Im August bin wahrscheinlich ich in deine Ecke, wenn's bis dahin warten kann, schaue ich mir das Problem gerne an.
FG
Ralf
Im August bin wahrscheinlich ich in deine Ecke, wenn's bis dahin warten kann, schaue ich mir das Problem gerne an.
FG
Ralf
Äußerungen im Forum sind lediglich allgemeine Betrachtungen und daher reine Meinungsäußerungen. Bei Rechtsfragen wird in jedem Fall eine Beratung durch einen Rechtsanwalt empfohlen, bei Sanierungsproblemen eine Einzelberatung durch einen Sachkundigen vor Ort.
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- Nicht angemeldeter User
Re: Pilzbefall - bitte nicht prügeln
Na klar, Ralf. Wir lassen das Eck solange offen. In Woche 33 + 34 kommt unser Lehmbauer. Dann sollte allerdings alles fertig sein. Notfalls können wir aber auch noch 1-2 Wochen schieben.
Grüße
Ulrike
Grüße
Ulrike