Allgemeines zum Planungsbeginn

Fachgerechte Arbeiten, Materialien und Verfahren
xt-ratte
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Allgemeines zum Planungsbeginn

Beitrag von xt-ratte »

Hallo,

Ich besitze ein Haus aus dem 18.Jhdt (wahrscheinlich von 1794) mit späterem Scheunenanbau und einigen Innenumbauten /Modernisierungen aus den 60er Jahren (Halbhausseitige Betondecke über dem "Stall" über der sich Schlafzimmer, Arbeitszimmer, Klo befinden und die in einem Balkon endet).
DAs Haus steht auf der ehemaligen Stadtmauer, so dass der Gewölbekeller Westseitlich ein Fenster aufweist (Mauerdicke ca 1m).
Über dem Gewöbekeller, also ebenerdig zur Strassenseite hin liegtdas Erdgeschoss mit Stall, Kellerräumen und Bad aus zusammengewürfelten Steinmauern (ca 60cm Wanddicke). Darüber die Wohnetage (Fachwerk mit Steingefache) und darüber wiederum das Dach in 3 Etagen (Speicherraum - offen zur angrenzenden Scheune).
Beheizt wird das Haus bisher über Nachtspeicheröfen und zwei Holzeinzelöfen ind Wohnzimmer und Küche). Aus Kostengründen wohne ich in den strengen "Heizmonaten" nicht dort. :(
Das Haus ist rundum verputzt (guter Zustand ca 80er Jahre) bis auf eine Seite an der es auf der Grundstücksgrenze steht, das Nachbarhaus aber 40cm von der Grenze seine Mauer hat und man auch nicht rankommt (Scheunenwand!).

Nachdem ich den Kaufpreis nun abbezahlt habe kann ich mir langsam mal Gedanken machen wie ich das Haus richten kann.  ???

Einzig bislang feststehende Päne:
Neue Heizung (Holz,ggf auch Pelletheizung)
Isolierungsarbeiten (z.B. auf dem eiskalten Betonboden)
Ausbau eines Dachzimmers
neue Elektroinstallationen
Leicht veränderte Raumaufteilung

Ziel ist es das Haus in überschaubarer Zeit soweit zu richten, dass es mich aushält (ich hoffe der Begriff ist nicht zu schwäbisch ;)), die Energiekosten niedriger werden und das gute Raumklima erhalten bleibt.

Natürlich hätte ich ncihts dagegen wenn sich diese Maßnahmen vielleicht mit Förderkrediten finanzieren ließen.
Allerdings soll kein Supermodernes Niedrigenergiehaus daraus werden und ich würde gerne ohne allzugroße Formalitätenschlachten arbeiten.
Einen Energieberater habe ich an der Hand, ebenso einen Elektriker und evtl einen Architekten.

Was ich nun brauche und hoffe hier zu finden sind Denkanstösse und allgemeine Informationen die mir helfen meine Planungen in Gang zu setzen.
Ich finde so viele Informationen die sehr spezifisch sind und mir später sicher viel helfen, aber das erste Herangehen an so ein Projekt ist durch so viel Detailinformation nicht erleichtert.

Villeicht hat ja hier jemand Lust mir einfach ein paar Grundideen vorzuschlagen, oder ein paar Links zu schicken.  :)

Wie gesagt es ist noch nciht konkret genug um einen Architekten durchzujagen. Erstmal muß ich ein bischen für mich selber wissen was ich möchte (Ein Architekt war übrigens schon mal hier-seitdem weiss ich was ich NICHT möchte!!! Nämlich ein nullachtfufzehn-modernisiertes Bauernhaus).

Anbei und hoffentlich halbwegs erkennbar: Die Bilder aus dem Expose.

Vielen Dank für Vorschläge und Ideen

Andrea
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Ulrike Nolte
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Re: Allgemeines zum Planungsbeginn

Beitrag von Ulrike Nolte »

Hallo Andrea,

neugierig frag: wo im Schwäbischen steht das Häuschen denn? I komm' aus'm Schwobaländle. Mi hots aber ins Lippische verschlage, do isch's au recht sche  ;D

Zurück zum Thema  ::)
Zu allererst haben wir über unsere Ansprüche nachgedacht und uns überlegt, wie wir die Räume nutzen wollen. In einem Denkmal ist das ja nicht immer ganz einfach.

Dazu habe ich einen rudimentären Grundriss gezeichnet und versucht, das Ganze in eine logische Form zu bringen. Die Küche sollte ja nicht weit weg von den Aufenthaltsräumen sein, Schlafzimmer, Bad und Ankleide möglichst nah beieinander liegen, etc. Anschließend haben wir uns überlegt, wie denn die notwendigen Installationen auf die Reihe gebracht werden können. Dabei fiel dann schon mal die ein oder andere Idee zur Raumnutzung flach.

Nachdem wir endlich das Aufmaß hatten, habe ich mir Grundrisse von den beiden Stockwerken auf dem PC angelegt und das Ganze virtuell mit unseren vorhandenen Möbeln eingerichtet. Küche, Bad und Gästebad habe ich mindestens 10 mal umgeplant, bis die ideale Lösung wegen der Neuverlegung sämtlicher Installationen (Wasser, Abwasser und Strom) gefunden war. Zu diesem Zeitpunkt war ich dann aber auch schon froh, dass mir ein Archi sagen konnte, wo meine Denkfehler sind und die Tücken des Objekts sein könnten.

Und trotzdem haben sich noch kleinere Änderungen während der Rohbauphase ergeben. Das ist wohl auch normal. Aber die Grundrichtung war vorgegeben. Das ist schon wegen der Handwerker, die ja einen ziemlich genauen Plan für ihre Arbeit benötigen, nicht ganz unwichtig. Die letzte Änderung liegt 2 Wochen zurück - wir hatten den Standort der Küchenzeile falsch eingeschätzt und mussten das Anschlusskabel für den Herd nochmals neu verlegen. Kein Drama, aber es wäre später ärgerlich gewesen, wenn wir das nicht bemerkt hätten. Solche Situationen gab es Anfangs ein paar Mal. Trotz Archi  ... ::)

Zu den Förderkrediten kann ich Dir sagen, dass Du sicher über die
KFW-Bank: http://www.kfw-foerderbank.de/DE_Home/B ... /index.jsp
einen der Kredite in Anspruch nehmen kannst. Schau mal auf der Seite nach, das ist eigentlich alles ganz gut beschrieben. Aber Vorsicht, manche Hausbanken sind nicht sehr begeistert, wenn Du nur diese Kredite über sie in Anspruch nehmen möchtest. Die wollen natürlich selbst auch Umsatz machen.

Einzelne Länder haben wohl auch noch eigene Förderprogramme, für Baden-Württemberg ist die L-Bank zuständig: http://www.l-bank.de

Wenn Du einen Festbrennstoffkessel einbauen willst, kommen auch noch andere Förderungsmaßnamen in Frage, näheres ist bei der BAFA zu erfahren: http://www.bafa.de/1/de/aufgaben/energi ... ergien.php

Sollte der Standort Deines Hauses in einem Bereich des Dorferneuerungsprogramms liegen, gibt es auch von der EU Zuschüsse. Ich weiß leider nicht, welches Amt für Agrarordnung für Deinen Bereich zuständig ist, das müsstest Du selbst erguggeln.

Und last, but not least, könntest Du Dir ja auch bei der zuständigen Kontakt- oder Außenstelle der IGB Rat holen. Schau mal auf die Hauptseite:
http://igbauernhaus.de/index.php?id=23
In dieser Karte sind alle eingetragen, beim Überfahren mit der Maus kannst Du die Adressen ablesen. Neue Mitglieder sind auch immer willkommen  :)

Ich kann Dir nur raten, Dir so viele Gedanken wie möglich vorher zu machen. Mach Dich schlau und frage was das Zeug hält. Ich weiß gar nicht mehr, wie viel Zeit ich mit Lesen verbracht habe und noch verbringe. Wir sind ja noch lange nicht fertig.

Im Moment schreibe ich an der Dokumentation, sie ist online, Du kannst ja mal nachschauen - Link im Profil

Herzliche Grüße und toi, toi, toi für Dein Vorhaben
Ulrike
xt-ratte
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Re: Allgemeines zum Planungsbeginn

Beitrag von xt-ratte »

Hallo Ulrike,

Danke für Deine umfangreiche mail mit den vielen links. :-*

Wäre ich "uns" und würde Handwerker beschäftigen können, so würde ich wohl auch so vorgehen wie Du.´  :)
Na gut, vielleicht nicht gerade mit dem PC, denn sowas kommt mir nicht in meine Haus!´  ;)

Aber bei mir gibt es´  keine Kompletterneuerung der Bude, nur eine Anpassung an heutige Lebensbedingungen und Vorsorge fürs Alter.
ABer ich muss zugeben, dass ich mich in der Atmosphäre die in dem Haus herrscht auch jetzt schon sehr wohlfühle, weshalb ich etwas Angst davor habe diese durch falsche Modernisierungsarbeiten zu verlieren.

Am leibsten würde ich natürlich auch das Fachwerk rausholen. Gerade bei meiner "Burg" müsste eine Kombination von Fachwerk in der Wohnetage und Steinmauer unterhalb bzw Holzverkleidung im Giebelbereich sehr apart ausschaun, aber ich denke dass der finanzielle Aufwand zu hoch und die Problematik der Innendämmung zu groß sind.

Ich frage mich auch, ob ich ein Haus mit so dicken Mauern überhaupt nach heutigen Masstäben dämmen muss. Wenn ich allerdings Förderkredite in Anspruch nehmen möchte werde ich das wohl müssen.´  ???

Ja, lesen werde ich wohl auch noch viel.

Grüße

Andrea

PS: Wohne genau zwischen Schäbischer Alb und Schwarzwald, da wo in der Nähe die 10 Tausender stehen, auf dem kleinen Heuberg. ;o)
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