Hallo Allerseits,
ich will mich mal kurz vorstellen: Wir wohnen auf einem Bauerhof, teils Wellerlehm (2-geschossig), teils Bruchsteinmauerwerk, Teile des Daches ausgebaut, und sind seit 15 Jahren dabei, uns in Haus und Hof einzurichten. Seit 2007 haben wir eine Heizung mittels Heizleisten, versorgt von einem Holzvergaserkessel (Atmos), 1.500 l Pufferspeicher, z.Zt 155 m² beheizte Fläche, später mal 240 m²)
Meine Frage geht an Ulrike Nolte, wie die Erfahrungen bezüglich des Betriebes sind, Vor- und Rücklauflauftemperaturen, Nachtabsenkung, Vorratsfähigkeit der Speicher, Steuerung. So ganz zufrieden bin ich nämlich nicht. Da geht ne Menge Holz rein, zur Zeit auch Holzbriketts, da noch nicht genug Holz da ist, und so richtig huschelig wird`s nicht. Die äußeren Parameter (bauliche Hülle, Anzahl der Heizregister) sind ja immer veschieden, aber vieleicht gibt es ja Erfahrungen nach nunmehr mehrfährigem Betrieb bei einer solchen Kombination (Heizleist, HV-Kessel).
Gruß Bernhard
Steuerung Wandheizung
- Ulrike Nolte
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Re: Steuerung Wandheizung
Hallo Bernhard,
dann will ich mal.
Unser Atmos hat 25 KW, mit 1.600 l Pufferspeicher, Heizleisten von SANDOMUS. Beheizte Fläche in etwa die gleiche. Wir haben 3 Heizkreise. Die Vorlauftemp. liegt bei etwa 80-85°C, Rücklauf etwa 60-65°C. Und es ist immer kuschelig warm.
Bei Außentemperaturen um und über 0°C wird lediglich eine Hausseite im EG (die noch unbewohnte) beheizt. Für das OG ist dann unser Heizkamin in der Diele mit seinen 8 kw völlig ausreichend. Wohn- und Esszimmer werden lediglich mit einem 3 kw "Kaminofen" beheizt, der wird vermutlich noch in diesem Jahr durch einen Grundofen ersetzt. Und wenn es extrem kalt ist (ab -10 °C) wird morgens mal eben schnell der Küchenofen angeheizt, das hilft gegen "Erfrierungsängste" beim Kaffeekochen im Schlafanzug.
Ich heize den Atmos normalerweise am Nachmittag an, mit einer halben Füllung wird nachgelegt wenn die Außentemperaturen weit unter Null sinken. Ansonsten reicht eine Füllung völlig aus. Eine automatische Steuerung haben wir nicht, demzufolge auch keine Nachtabsenkung. Die würde ich ggf. manuell einstellen, in dem ich einfach die Heizkreise schließe. Genau so steuere ich auch die Wärmeverteilung im Haus. Wird es im OG zu kühl, gehe ich in den Heizraum und öffne den/die entsprechenden Heizkreis/e. Das kostet mich noch nicht mal 5 Minuten meiner Zeit. Bei der Gelegenheit schaue ich dann auch gleich noch in den Brennraum, ob das Holz ordentlich abbrennt. Tut es das nicht (weil das Holz nicht möglichst lückenlos eingestapelt wurde, was dann zum unvermeidlichen Hohlbrand führt), schaffe ich Abhilfe, indem ich mit dem Schürhaken nachstopfe. Mit meiner Art zu heizen habe ich mittlerweile das Optimum für uns/unser Haus herausgefunden. Die Pufferspeicher haben am nächsten Morgen noch immer so viel Wärme, dass die bis zum Mittag ausreicht. Außerdem speichern die Wände auch noch etwas Wärme. Man darf die Räume nur nicht auskühlen lassen ...
Meiner Erfahrung nach muss unbedingt darauf geachtet werden, dass der Abbrand optimal verläuft, sonst wird es nicht warm. Wenn's nur kokelt, oder wenn das Holz zu schnell abbrennt, wird Energie verschwendet. Ggf. muss die Luftzufuhr am Kessel reguliert werden, u.U. ist auch die Einstellung, ob Hart- oder Weichholz verfeuert wird, falsch. Mit Holzbriketts habe ich keine Erfahrungen, wir verfeuern vorgetrocknetes Buchenholz aus dem ansässigen Sägewerk. Sehr wichtig ist auch die Beachtung der Empfehlung des Herstellers zur Größe der Holzscheite. Wenn die zu klein sind, brennt der Ofen wie wild ab (die Wärme entweicht zum größten Teil über den Schornstein). Wenn sie zu groß sind, kokelt es nur vor sich hin, wenn nicht die Luftzufuhr reguliert wird. Diese Regulierungsmöglichkeit ist ziemlich träge, man braucht etwas Geduld ... Auch noch sehr wichtig: regelmäßig säubern!!! Vor allem den Rauchgaskanal. Vernachlässigt man das, rächt sich der Kessel mit immer schlechter werdenden Abbrand. Ich habe das nur einmal vergessen, nie wieder. Die Aktion ist dann sehr aufwendig.
Eine weitere Erfahrung ist die, dass die Nachtabsenkung nur Wärme verschwendet. Wenn die Pufferspeicher und Zuleitungsrohre nicht zusätzlich gedämmt werden, geht über Nacht enorm viel Wärme in den Speichern verloren. Wir werden dbzgl. noch Abhilfe schaffen. Momentan stelle ich nur die Heizkörper ab, lasse den Heizkreis aber offen. Über den Bypass geht nicht allzu viel verloren und bei der Eiseskälte (hier teilweise bis zu -20 °C) der letzten Wochen war es auch angebracht die Räume auf die Art ein klein wenig "überschlagen" zu lassen.
Eine weitere Sache ist die, dass wir die Anlage nicht selbst aufgebaut haben, sondern ein Fachmann, über den auch die Wartung läuft. Ich steige durch die ganze Technik nicht durch, hab es ja auch nicht gelernt ;-) Unser Fachmann ist von Atmos ausgebildet worden, weiß also womit er da arbeitet.
Es gibt ein Forum, das vom Inhaber des Zentrallagers in D betrieben wird. Ich schätze, dort bist Du mit Deinen Fragen sehr gut aufgehoben.
Herzliche Grüße
Ulrike
dann will ich mal.
Unser Atmos hat 25 KW, mit 1.600 l Pufferspeicher, Heizleisten von SANDOMUS. Beheizte Fläche in etwa die gleiche. Wir haben 3 Heizkreise. Die Vorlauftemp. liegt bei etwa 80-85°C, Rücklauf etwa 60-65°C. Und es ist immer kuschelig warm.
Bei Außentemperaturen um und über 0°C wird lediglich eine Hausseite im EG (die noch unbewohnte) beheizt. Für das OG ist dann unser Heizkamin in der Diele mit seinen 8 kw völlig ausreichend. Wohn- und Esszimmer werden lediglich mit einem 3 kw "Kaminofen" beheizt, der wird vermutlich noch in diesem Jahr durch einen Grundofen ersetzt. Und wenn es extrem kalt ist (ab -10 °C) wird morgens mal eben schnell der Küchenofen angeheizt, das hilft gegen "Erfrierungsängste" beim Kaffeekochen im Schlafanzug.
Ich heize den Atmos normalerweise am Nachmittag an, mit einer halben Füllung wird nachgelegt wenn die Außentemperaturen weit unter Null sinken. Ansonsten reicht eine Füllung völlig aus. Eine automatische Steuerung haben wir nicht, demzufolge auch keine Nachtabsenkung. Die würde ich ggf. manuell einstellen, in dem ich einfach die Heizkreise schließe. Genau so steuere ich auch die Wärmeverteilung im Haus. Wird es im OG zu kühl, gehe ich in den Heizraum und öffne den/die entsprechenden Heizkreis/e. Das kostet mich noch nicht mal 5 Minuten meiner Zeit. Bei der Gelegenheit schaue ich dann auch gleich noch in den Brennraum, ob das Holz ordentlich abbrennt. Tut es das nicht (weil das Holz nicht möglichst lückenlos eingestapelt wurde, was dann zum unvermeidlichen Hohlbrand führt), schaffe ich Abhilfe, indem ich mit dem Schürhaken nachstopfe. Mit meiner Art zu heizen habe ich mittlerweile das Optimum für uns/unser Haus herausgefunden. Die Pufferspeicher haben am nächsten Morgen noch immer so viel Wärme, dass die bis zum Mittag ausreicht. Außerdem speichern die Wände auch noch etwas Wärme. Man darf die Räume nur nicht auskühlen lassen ...
Meiner Erfahrung nach muss unbedingt darauf geachtet werden, dass der Abbrand optimal verläuft, sonst wird es nicht warm. Wenn's nur kokelt, oder wenn das Holz zu schnell abbrennt, wird Energie verschwendet. Ggf. muss die Luftzufuhr am Kessel reguliert werden, u.U. ist auch die Einstellung, ob Hart- oder Weichholz verfeuert wird, falsch. Mit Holzbriketts habe ich keine Erfahrungen, wir verfeuern vorgetrocknetes Buchenholz aus dem ansässigen Sägewerk. Sehr wichtig ist auch die Beachtung der Empfehlung des Herstellers zur Größe der Holzscheite. Wenn die zu klein sind, brennt der Ofen wie wild ab (die Wärme entweicht zum größten Teil über den Schornstein). Wenn sie zu groß sind, kokelt es nur vor sich hin, wenn nicht die Luftzufuhr reguliert wird. Diese Regulierungsmöglichkeit ist ziemlich träge, man braucht etwas Geduld ... Auch noch sehr wichtig: regelmäßig säubern!!! Vor allem den Rauchgaskanal. Vernachlässigt man das, rächt sich der Kessel mit immer schlechter werdenden Abbrand. Ich habe das nur einmal vergessen, nie wieder. Die Aktion ist dann sehr aufwendig.
Eine weitere Erfahrung ist die, dass die Nachtabsenkung nur Wärme verschwendet. Wenn die Pufferspeicher und Zuleitungsrohre nicht zusätzlich gedämmt werden, geht über Nacht enorm viel Wärme in den Speichern verloren. Wir werden dbzgl. noch Abhilfe schaffen. Momentan stelle ich nur die Heizkörper ab, lasse den Heizkreis aber offen. Über den Bypass geht nicht allzu viel verloren und bei der Eiseskälte (hier teilweise bis zu -20 °C) der letzten Wochen war es auch angebracht die Räume auf die Art ein klein wenig "überschlagen" zu lassen.
Eine weitere Sache ist die, dass wir die Anlage nicht selbst aufgebaut haben, sondern ein Fachmann, über den auch die Wartung läuft. Ich steige durch die ganze Technik nicht durch, hab es ja auch nicht gelernt ;-) Unser Fachmann ist von Atmos ausgebildet worden, weiß also womit er da arbeitet.
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Herzliche Grüße
Ulrike
"Wenn du wirklich etwas willst, werden alle Märchen wahr." (Theodor Herzl)
Mehr über meine wahr gewordenen Märchen ist hier nachzulesen
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Re: Steuerung Wandheizung
Hallo Ulrike,
vielen Dank für die Antwort, die neue Erkenntnisse brachte. Zwei Fragen stellen sich mir: Werden der Heizkamin und der Kaminofen zusätzlich zur Heizleiste bei Minusgraden benutzt? Sind morgens immer noch 80-85° Vorlauftemperatur vorhanden, wenn am Nachmittag zuvor geheizt wurde?
Die Nachtabstellung habe ich jetzt abgestellt, das ist schon ein guter Schritt.
Gruß Bernhard
vielen Dank für die Antwort, die neue Erkenntnisse brachte. Zwei Fragen stellen sich mir: Werden der Heizkamin und der Kaminofen zusätzlich zur Heizleiste bei Minusgraden benutzt? Sind morgens immer noch 80-85° Vorlauftemperatur vorhanden, wenn am Nachmittag zuvor geheizt wurde?
Die Nachtabstellung habe ich jetzt abgestellt, das ist schon ein guter Schritt.
Gruß Bernhard
- Ulrike Nolte
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Re: Steuerung Wandheizung
Hallo Bernhard,
Noch ein zusätzlicher Tipp einer Eisfüßlerin, die wir Frauen ja bekanntlich sind: Tragt Wollsocken und Filzpuschen aus reiner Wolle - keine Sythetikbeimischungen. Das hilft enorm bei der etwas trägen Holzheizung. Warme Füße = ganzer Körper warm
Behagliche Grüße
Ulrike
Auf jeden Fall! Da unser Haus noch nicht optimal abgedichtet ist (im OG fehlen noch die Vorsatzfenster und die Dichtigkeit der Eingangstüren läßt ebenfalls noch zu wünschen übrig), brauchen wir die Unterstützung der beiden Feuerstellen. Zumal auf der linken Hausseite im EG gar keine Heizleisten verlegt sind (hier fehlt noch der geplante Grundofen). Aber zum Ausgleich muss ich bei Plusgraden, wie z.B. gestern/Sonntag mit 4 °C, den Holzvergaser nur alle 2 Tage anheizen. Wir hatten gestern den ganzen Tag über ca. 19 °C in allen Räumen im EG und 21 °C im OG. Nur mit Heizeinsatz in der Diele und Kaminofen im Wohn-/Esszimmer mit ca. 50% Holzverbrauch entgegen der letzten Eiswochen. Die Wärme hier oben hält sich noch immer.Werden der Heizkamin und der Kaminofen zusätzlich zur Heizleiste bei Minusgraden benutzt?
Nein, das ist ja der Grund, warum wir die Kessel und die Zuleitungsrohre noch zusätzlich isolieren werden. Der Wärmeverlust in den Speichern über die Nachtstunden beträgt ca. 15-20 °C. Deshalb auch keine Nachtabsenkung, sondern nur Abstellen der Heizkörper.Sind morgens immer noch 80-85° Vorlauftemperatur vorhanden, wenn am Nachmittag zuvor geheizt wurde?
Tja, diese Erkenntnis brauchte bei mir auch eine Weile, bis sie sich durchgesetzt hatte. Ich kam durch's Lüften drauf. Kurzzeitiges Lüften (5-10 Min. Durchzug und damit Austausch der Luft selbst bei -20°C ) läßt die Räume nicht auskühlen. Ein nicht ausgekühlter Raum wird sehr schnell (etwa 15-20 Min.) wieder warm und da Lehm ja bekanntlich die Wärme auch bis zu einem gewissen Grad speichert ... Deshalb läuft die Pumpe jetzt nachts durch und beim Aufstehen muss man sich nicht mehr warm einpacken.Die Nachtabstellung habe ich jetzt abgestellt, das ist schon ein guter Schritt.
Noch ein zusätzlicher Tipp einer Eisfüßlerin, die wir Frauen ja bekanntlich sind: Tragt Wollsocken und Filzpuschen aus reiner Wolle - keine Sythetikbeimischungen. Das hilft enorm bei der etwas trägen Holzheizung. Warme Füße = ganzer Körper warm

Behagliche Grüße
Ulrike
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Re: Steuerung Wandheizung
Hallo Ulrike, ich bedanke mich für die Hinweise. Ich glaube mit so einer Heizungsanlage samt Kessel muß man auch erst "warm" werden, das ist so wie das Fahradfahren, hinterher weiß man gar nicht mehr, warum man nicht umfällt.
Gruß Bernhard
Gruß Bernhard
- Nils Bräunig
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- Registriert: So 19. Jul 2009, 20:36
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Re: Steuerung Wandheizung
Es schreibt die herzallerliebste Gattin ;o):
Ich muss gestehen, ich bin seeeehr seeeehr froh über unser System wenn ich das alles so lese...
Unsere Wandheizung haben wir auf Schilfinnendämmung im Lehmputz verlegt. Genau genommen sind alle Außenwände jetzt beheizt.
Noch ist ja nicht alles fertig, so gibt es im Moment noch gar keine Steuerung in den Räumen. Vorbereitet ist soweit alles d.h. die Kabel vom Heizkreisverteiler bis in jedes Zimmer liegen schon. Daran könnten el. Raumthermostate angeschlossen werden, die den jeweiligen Heizkreis mit Stellmotor öffnen/schließen. In der Art hatten wir den einzig mit Wandheizung/Lehmwand ausgestatteten Raum im vorherigen Haus - also mit Thermostat. Im Grunde waren wir damit nicht unzufrieden.
Im Moment regelt die Heizungsanlage schlicht anhand der Außentemperatur die Vorlauftemp. aller Kreisläufe im Haus (später kommen noch mehr dazu). Räume mit höherem Wäremebedarf (Bäder) haben eine höhere "Leitungsdichte" wobei man sagen muss, dass wir an sich im Schnitt 20% weniger an Rohrleitungen als vom Heizungsbauer berechnet eingebaut haben. Die "richtige" Durchflussmenge der einzelnen Räume haben wir über die gute alte tryal-and-error-Methode ausprobiert und sind jetzt sehr zufrieden.
Was für uns gegen Raumthermostate spricht ist:
Die Heizungsanlage selbst steht in einer ungedämmter "Halle", der Holzverbrauch beläuft sich jetzt im Winter etwa 1 Raummeter Buche/Fichte gemischt pro Woche. (Im Moment noch für 40€/Ster fertig gesägt, gespalten und abgelagert zugekauft) Der Aufwand liegt bei max. 2 Befüllungen pro Tag (Fröhling Festholzkessel S4 Turbo mit 50 KW plus 2 Pufferspeicher mit insges. 3ooo L ) Später wird die Heizungsanlage weitere 300qm im Nebengebäude mitversorgen.
Auf dem Dach liegen noch 23qm Solarkollektoren, die nach unseren Berechnungen die warme Jahreszeit über den Kessel weitestgehend ersetzen dürften/müssten.
Grüße
Angie und Nils
Ich muss gestehen, ich bin seeeehr seeeehr froh über unser System wenn ich das alles so lese...
Unsere Wandheizung haben wir auf Schilfinnendämmung im Lehmputz verlegt. Genau genommen sind alle Außenwände jetzt beheizt.
Noch ist ja nicht alles fertig, so gibt es im Moment noch gar keine Steuerung in den Räumen. Vorbereitet ist soweit alles d.h. die Kabel vom Heizkreisverteiler bis in jedes Zimmer liegen schon. Daran könnten el. Raumthermostate angeschlossen werden, die den jeweiligen Heizkreis mit Stellmotor öffnen/schließen. In der Art hatten wir den einzig mit Wandheizung/Lehmwand ausgestatteten Raum im vorherigen Haus - also mit Thermostat. Im Grunde waren wir damit nicht unzufrieden.
Im Moment regelt die Heizungsanlage schlicht anhand der Außentemperatur die Vorlauftemp. aller Kreisläufe im Haus (später kommen noch mehr dazu). Räume mit höherem Wäremebedarf (Bäder) haben eine höhere "Leitungsdichte" wobei man sagen muss, dass wir an sich im Schnitt 20% weniger an Rohrleitungen als vom Heizungsbauer berechnet eingebaut haben. Die "richtige" Durchflussmenge der einzelnen Räume haben wir über die gute alte tryal-and-error-Methode ausprobiert und sind jetzt sehr zufrieden.
Was für uns gegen Raumthermostate spricht ist:
- dass die zum einen ja die Lufttemperatur messen, die aber bei einer derartigen Wandheizung nicht unbednigt der gefühlten Temperatur entspricht
das gute Ding die ganze Zeit Strom verbraucht (zusätzlich Frage Elektrosmog),
aber vor allem anderen: Das Ding stellt den komletten Heizkreislauf ja ab, wenn die eingestellte Temperatur erreicht ist und erst wieder an, wenn sie darunter sinkt. Das führt aber über den Tag gesehen zu einem sehr kurvigen Temperaturverlauf im Raum und scheint uns wenig sinnvoll.
Die Heizungsanlage selbst steht in einer ungedämmter "Halle", der Holzverbrauch beläuft sich jetzt im Winter etwa 1 Raummeter Buche/Fichte gemischt pro Woche. (Im Moment noch für 40€/Ster fertig gesägt, gespalten und abgelagert zugekauft) Der Aufwand liegt bei max. 2 Befüllungen pro Tag (Fröhling Festholzkessel S4 Turbo mit 50 KW plus 2 Pufferspeicher mit insges. 3ooo L ) Später wird die Heizungsanlage weitere 300qm im Nebengebäude mitversorgen.
Auf dem Dach liegen noch 23qm Solarkollektoren, die nach unseren Berechnungen die warme Jahreszeit über den Kessel weitestgehend ersetzen dürften/müssten.
Grüße
Angie und Nils
Bestandspflege, modernes Wohnen und Rückbau von Bausünden:
Renovierung eines Bauernhauses in Franken von 1807 mit Aufstockung von 1939.
Renovierung eines Bauernhauses in Franken von 1807 mit Aufstockung von 1939.