Hallo,
zur Zeit mache ich mit Gedanken über nachfolgende Aufgabe. Vieleicht können mir einige Anregungen und Empfehlungen eurerseits weiterhelfen:
Nach Sanierung einer 570 Jahre alten Balkendecke in einem Sandsteingebäude soll der Bodenaufbau erfolgen. Bisher bestehen die statisch sanierten Balken, dazwischenliegend die Dämmung mit Liaporschüttung (lose, 3-8mm) mit Rieselschutz auf der originalen Bohle, oben aufgeschraubt eine 22mm Spanplatte. Jetzt sollen im Eingangsbereich der Wohnung Solnhofener Platten (4-6cm dick, Altbestand) verlegt werden. Für den Unterbau ist ein Kalkmörtelbett vorgesehen, wie dies im Altbestand vielfach anzutreffen war. Allerdings ist die Dicke nur noch zwischen 4 bis 6 cm möglich, die historischen Aufbauten betragen hier im Haus in der Regel mindestens 8 bis 12 cm.
Besteht eine Chance, daß diese geringe Mörteldicke hält? Oder soll ich hier noch Armierung vorsehen? Wenn ja, was konkret? Edelstahlgitter ca 10cm? Baustahlgitter (rostig?), oder Armierungsgewebe aus Kunststoff (wie beim Verputzen üblich)? oder Streckmetall? Oder noch eine zweite Spanplatte / OSB-Platte und dann Dünnbettmörtel?
Ein Zementestrich scheidet übrigens definitiv aus (persönliche Einstellung).
Ich freue mich, wenn Ihr mir eure Meinung dazu sagen könntet.
Grüße an Alle und einen grundsätzliche Lob für dieses Forum
Ulrich
Aufbau eines Mörtelbettes
- Ralf Femmer | KS Freiberg
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Re: Aufbau eines Mörtelbettes
Hallo Ulrich,
das hört sich für mich nach einer Art Dickbettverlegung an. Ich bezweifel das dir eine Armierung irgendwelche Vorteile bringt. Das Problem dürfte grundsätzlich darin bestehen, das es durch die "weiche" Decke zu vereinzelten Ablösungen der Platten kommen kann. Mit einem Gewebe könntest du zwar den Untergrund zu einer Art Scheibe (das meine ich nicht statisch, sondern im Sinne des Verbundes) ausbilden, allerdings dürfte das die Gefahr der Ablösung nicht abwenden.
Wenn deine Decke "steif" genug ist und die Platten im Dickbett vernünftig verlegt sind, würde ich mir keine Sorgen machen. Sicherlich wird die Spanplatte auch noch etwas zur Steifigkeit beitragen.
Wenn die Decke aber stark schwingt, solltest du dir einen anderen Belag aussuchen.
FG
Ralf
das hört sich für mich nach einer Art Dickbettverlegung an. Ich bezweifel das dir eine Armierung irgendwelche Vorteile bringt. Das Problem dürfte grundsätzlich darin bestehen, das es durch die "weiche" Decke zu vereinzelten Ablösungen der Platten kommen kann. Mit einem Gewebe könntest du zwar den Untergrund zu einer Art Scheibe (das meine ich nicht statisch, sondern im Sinne des Verbundes) ausbilden, allerdings dürfte das die Gefahr der Ablösung nicht abwenden.
Wenn deine Decke "steif" genug ist und die Platten im Dickbett vernünftig verlegt sind, würde ich mir keine Sorgen machen. Sicherlich wird die Spanplatte auch noch etwas zur Steifigkeit beitragen.
Wenn die Decke aber stark schwingt, solltest du dir einen anderen Belag aussuchen.
FG
Ralf
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Re: Aufbau eines Mörtelbettes
Die Liapor-Schüttung soll wohl dem Trittschallschutz ("Isolierung") dienen? Sie ist ohnehin mit 3-8 mm unglaublich dünn - ihre Wirkung wird aber vollständig konterkariert, wenn der darüber liegende Fussbodenträger durch sie hindurch verschraubt wird.
Und dann: Warum Spanplatte? Wasserfest verleimte Sperrholzplatten, ggf. auch OSB-Platten sind viel fester, so dass man dünnere verwenden kann - also mehr Platz darüber oder darunter gewinnt.
Und dann: Warum Spanplatte? Wasserfest verleimte Sperrholzplatten, ggf. auch OSB-Platten sind viel fester, so dass man dünnere verwenden kann - also mehr Platz darüber oder darunter gewinnt.
Re: Aufbau eines Mörtelbettes
Hallo,
da habe ich mich nicht klar ausgedrückt: Die Liaporkugeln sind 3-8mm dick, die Schüttung ist zwischen den Balken mit den aufgebrachten Höhenausgleichshölzern rund 10cm bis Gebäudemitte 20cm dick, darüber 10cm Hanfdämmung. Die Schüttung dient der Hohlraumdämmung gegen Schall und gleichzeitig soll eine Isolationswirkung erzielt werden. Auf dem Höhenausgleich ist eine wasserfest verleimte Spanplatte aufgeschraubt. Ursprünglich sollte eine Trittschalldämmung folgen (40mm Pavatex NK Floor) mit aufgebrachtem Dielenboden. Im Eingangsbereich ist das aber nicht sinnvoll, ausserdem haben wir noch die alten Solnhofener Platten übrig.
Wenn ich das richtig verstanden habe, wäre nur ein Schwingen des Bodens bei Dickbettmörtel kritisch, was aber auch mit Armierung nicht viel besser wird.
Wenn ich jetzt eine OSB darüber lege und schubsteif verbinde (Schrauben alle 20 x20 cm), würde ich in jedem Falle wohl besser dastehen, als mit einem 20mm dickeren Mörtelbett mit Armierungsgitter 10x10cm, oder?
mit der Bitte um Kommentar
Gruß
Ulrich
da habe ich mich nicht klar ausgedrückt: Die Liaporkugeln sind 3-8mm dick, die Schüttung ist zwischen den Balken mit den aufgebrachten Höhenausgleichshölzern rund 10cm bis Gebäudemitte 20cm dick, darüber 10cm Hanfdämmung. Die Schüttung dient der Hohlraumdämmung gegen Schall und gleichzeitig soll eine Isolationswirkung erzielt werden. Auf dem Höhenausgleich ist eine wasserfest verleimte Spanplatte aufgeschraubt. Ursprünglich sollte eine Trittschalldämmung folgen (40mm Pavatex NK Floor) mit aufgebrachtem Dielenboden. Im Eingangsbereich ist das aber nicht sinnvoll, ausserdem haben wir noch die alten Solnhofener Platten übrig.
Wenn ich das richtig verstanden habe, wäre nur ein Schwingen des Bodens bei Dickbettmörtel kritisch, was aber auch mit Armierung nicht viel besser wird.
Wenn ich jetzt eine OSB darüber lege und schubsteif verbinde (Schrauben alle 20 x20 cm), würde ich in jedem Falle wohl besser dastehen, als mit einem 20mm dickeren Mörtelbett mit Armierungsgitter 10x10cm, oder?
mit der Bitte um Kommentar
Gruß
Ulrich
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Re: Aufbau eines Mörtelbettes
Die Solnhofer Platten sind doch wohl ungleich dick und dazu noch an der Unterseite uneben - sie brauchen also ein Dickbett. Bei der angegebenen Dicke ist ein sehr weicher Mörtel hinreichend, der macht keine Probleme, auch wenn sich bewegungsbedingte Risse bilden. Die Probleme kommen an den Fugen zwischen den Platten. Risse - wahrscheinlich exakt an den Fugen - müssen also überbrückt werden. Das kann die darunter liegende Spanplatte übernehmen, wenn eine Haftbrücke geschaffen wird, ansonsten muss man das im Mörtelbett machen. Ob man die Spanplatte besser noch verstärkt, hängt vom Abstand der Auflagehölzer ab. Ob mit oder ohne Armierung des Mörtels - sich unter Last nennenswert durchbiegen sollte die Platte nicht.
Verfugen sollte man - wenn überhaupt (Knirsch wäre auch optisch am besten) - auf jeden Fall mit extrem flexiblem Mörtel. Die hier zu findende Lösung hängt jetzt aber sehr davon ab, was die Natursteinplatten und ihre Kanten überhaupt zulassen. In der Regel sind die Kanten ja leicht nach unten abgeschrägt, so dass sie sich nach unten stark erweitern. Dann kann man sie beim Verlegen der Platten vorsichtig durch Andrücken der Platten mit dem Verlegemörtel zudrücken (Knirsch-Verlegung) oder nachträglich mit sehr dünnem Mörtel einschlämmen.
Verfugen sollte man - wenn überhaupt (Knirsch wäre auch optisch am besten) - auf jeden Fall mit extrem flexiblem Mörtel. Die hier zu findende Lösung hängt jetzt aber sehr davon ab, was die Natursteinplatten und ihre Kanten überhaupt zulassen. In der Regel sind die Kanten ja leicht nach unten abgeschrägt, so dass sie sich nach unten stark erweitern. Dann kann man sie beim Verlegen der Platten vorsichtig durch Andrücken der Platten mit dem Verlegemörtel zudrücken (Knirsch-Verlegung) oder nachträglich mit sehr dünnem Mörtel einschlämmen.
Re: Aufbau eines Mörtelbettes
Hallo Herr Maschmeyer,
danke für die Infos. Der Balkenabstand liegt bei ca 40cm (Luft zwischen den Balken) die Auflage ist jeweils ca 20cm breit. Bewegen sollte sich da nicht viel. Beim drübergehen merkt man jetzt keinerlei nachgeben.
Ich werde also Dickbettmörtel machen, auf einer dünnen Schicht ein Armierungsgewebe eindrücken und dann mit mehr Mörtel die Platten möglichst ohne optische Fuge (wird nicht immer gehen) dicht verlegen. Grundsätzlich will ich Kalkmörtel ohne Zementanteil verwenden.
Welche Körnung? Vermutlich 0-2mm? oder grober 0-4mm?
Als Fugenmaterial kann ich Mörtel 0-1mm bekommen, den ich mit Kalk anreichere.
Grüße in den Norden
Ulrich
danke für die Infos. Der Balkenabstand liegt bei ca 40cm (Luft zwischen den Balken) die Auflage ist jeweils ca 20cm breit. Bewegen sollte sich da nicht viel. Beim drübergehen merkt man jetzt keinerlei nachgeben.
Ich werde also Dickbettmörtel machen, auf einer dünnen Schicht ein Armierungsgewebe eindrücken und dann mit mehr Mörtel die Platten möglichst ohne optische Fuge (wird nicht immer gehen) dicht verlegen. Grundsätzlich will ich Kalkmörtel ohne Zementanteil verwenden.
Welche Körnung? Vermutlich 0-2mm? oder grober 0-4mm?
Als Fugenmaterial kann ich Mörtel 0-1mm bekommen, den ich mit Kalk anreichere.
Grüße in den Norden
Ulrich
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- Registriert: Mo 17. Feb 2003, 17:34
Re: Aufbau eines Mörtelbettes
Wenn man Mörtel armiert, sollte er etwas fester sein. Schliesslich muss er die Armierung fest einbinden. Ich würde HK 80-Mörtel nehmen. Zuschlag nicht zu grob - wegen der Fugen!
Wenn die Fuge dicht sein soll, geht es wohl nicht ohne Zementzusatz. Ich würde von Mischexperimenten absehen und einen handelsüblichen Flex-Fugenmörtel verwenden. Es sind ja nur obersten Millimeter der Stossfugen, die er zuverlässig versiegeln soll.
Wenn die Fuge dicht sein soll, geht es wohl nicht ohne Zementzusatz. Ich würde von Mischexperimenten absehen und einen handelsüblichen Flex-Fugenmörtel verwenden. Es sind ja nur obersten Millimeter der Stossfugen, die er zuverlässig versiegeln soll.