Auszeichnung zum Architekturpreis Sachsen-Anhalt

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qbatur
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Auszeichnung zum Architekturpreis Sachsen-Anhalt

Beitrag von qbatur »

Die Sanierung des spätmittelalterlichen Fachwerkhauses Klink 9 in Quedlinburg erhielt eine Auszeichnung zum Architekturpreis Sachsen-Anhalt. Es handelt sich um ein auch bauhistorich recht spannendes Haus, welches um 1406 (d) zusammen mit dem heutigen Nachbarhaus Klink 8 und unter Einbeziehung eines älteren Vorgängerbaues als Fachwerkhaus (hofseitig Ständerbau) neu errichtet wurde. Die Bauentwicklung in Deutschland ist derzeit vielschichtig; immerhin ist erfreulich, dass auch derartige kleinere Sanierungsvorhaben öffentliche Anerkennung finden. Ich kann mir allerdings vorstellen, dass es hier im Forum auch kontroverse Meinungen zur hofseitigen Fassadengestaltung gibt.
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Klink 9 - Hofansicht.JPG
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Klink 9 Vorner.JPG
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Alexander Behr
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Re: Auszeichnung zum Architekturpreis Sachsen-Anhalt

Beitrag von Alexander Behr »

Glückwunsch! Wenn selbst bei Objekten in der Welterbestadt so viel Pragmatismus in den zuständigen Ämtern vorherrscht, bin ich ganz zuversichtlich, was die Sanierungsauflagen unseres Bauernhauses angeht. Hoffe auch auf ein Entgegenkommen seitens des DA Halle bei der Dach- und Fassadengestaltung (mehr Licht) der Gartenseite.
qbatur
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Re: Auszeichnung zum Architekturpreis Sachsen-Anhalt

Beitrag von qbatur »

Hallo Alex,
Die Verglasung bei Klink 9 ist ein Sonderfall. Immerhin gab es hier im Bestand keine Rückwand mehr, sondern nur eine Notabsteifung. Weiterhin konnten wir durch die gewählte Konstruktion die Rückschnittgrenzen (wegen Pilzschäden) reduzieren und so bauhistorisch wertvollen Bestand retten, da sich die (vorgeschädigte) Altkonstruktion nun im unkritischen Warmbereich befindet. Natürlich war auch die Belichtung ein wichtiges, aber letztlich sekundäres Argument.
Und wie gesagt: Klink 9 war eine Ruine; jedes Projekt ist anders zu beurteilen.
Letztlich ist wichtig, eine für das Haus und die Bewohner passende Form zu finden. Dazu möchte ich anregen, sich zu Beginn eines Projektes zunächst intensiv mit dem Bestand auseinanderzusetzen und den besonderen Charakter des Hauses schätzen zu lernen. Allzuleicht passiert es bei Umbauten und Sanierungen, dass man nicht mit, sondern gegen das Haus arbeitet. Wir erleben immer wieder, dass dieses Einlassen auf die Gegebenheiten ein Prozess ist, der Zeit benötigt. In diesem Sinne würde ich die Denkmalpflege auch eher als Partner begreifen, selbst (oder vielleicht gerade dann) wenn sie Bedenken gegen einzelne Eingriffe äußert.
Viel Erfolg für Euch! Rudolph
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