Gestampfter Lehmboden

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Ulrike Nolte
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Gestampfter Lehmboden

Beitrag von Ulrike Nolte »

Hallo zusammen,

heute habe ich eine neue Entdeckung gemacht. Im Haupthaus war wohl doch einmal ein Stall untergebracht (entgegen der Zeichnung von 1823). Im künftigen Badezimmer fand ich unter einer dicken Lehmschicht einen gestampften und gekalkten Boden. Sehr fest, der Spaten geht nur schwer durch. Erst dachte ich, das sei ein Stein. Aber die "Steine" zerfallen wenn man sie mit der Spitzhacke bearbeitet.

Ich denke, dieser Boden gehört noch zur Originalausstattung. Die Schwellen in diesem Raum haben auch Kalkspuren.

Grüße
Ulrike
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Ralf Femmer | KS Freiberg
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Re:Gestampfter Lehmboden

Beitrag von Ralf Femmer | KS Freiberg »

Hallo Ullrike,
ich würde bei einem ehmboden nicht automatisch auf eine Stallnutzung schliessen. Zumal das Gebäude zumindest von Aussen nicht unbedingt auf eine landwirtschaftliche Nutzung schliessen lässt.
Unter Umständen war euer Dorf einfach ersteinmal mit einem Lehmboden in den Durchgangsbereichen zufrieden, oder es war einfach nicht genug Geld da.
Eventuell war auch die Dielung noch nicht fertig oder, oder, oder ....
Könnte aber auch sein, das der Dorflehrer ewin paar Viecher hatte. Nur ob die dann mit in der Schule untergbracht waren, wurde ich angesichts des Alters eures Hauses nicht annehmen.
fg
Ralf
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Ulrike Nolte
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Re:Gestampfter Lehmboden

Beitrag von Ulrike Nolte »

Hallo Ralf,

dass der Dorfschullehrer Vieh hatte, steht schon für das Jahr 1785 fest. Der Umstand wird in einem Bericht, dessen Kurzform mir von der Denkmalschutzbehörde mitgeteilt wurde, erwähnt. Ich kenne in der Zwischenzeit sogar das Gebäude, wo vor dem Bau unserer Schule unterrichtet wurde. Es steht genau gegenüber unserer derzeitigen Übergangswohnung. Viel ist nicht mehr erkennbar ...

Aber es könnten auch Wirtschaftsräume oder einfach untergeordnete Räume gewesen sein. Da hast Du schon recht. Ich warte ja noch immer auf die Kopien ...

Sonnige Eisgrüße
Ulrike
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Ralf Femmer | KS Freiberg
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Re:Gestampfter Lehmboden

Beitrag von Ralf Femmer | KS Freiberg »

Hallo Ullrike,
das glaube ich wohl, das der Drfschullehrer 1785 schon Vieh hatte. Aber doch sicher nicht in Eurer Schule, oder? ;)
Schliesslich wurde diese erst um 1890 gebaut.
Eventuell stand ja auch ein Vorgängerbau in den ähnlichen Kubaturen an der Stelle der jetzigen (ehemaligen) Schule.
in jedem Fall bist du um dein Engagement zu beneiden ....
FG
Ralf
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Ulrike Nolte
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Re:Gestampfter Lehmboden

Beitrag von Ulrike Nolte »

Lieber Ralf,

irgendwo hast Du etwas übersehen. ;)

Unsere Schule wurde definitiv 1823 aufgestellt. 1890 kamen Teile des Anbaus dazu. Vermutlich hat man einen schon vorher vorhandenen Stall abgerissen und stattdessen den großen Anbau hingestellt.

Die Dorfschullehrer waren damals sehr schlecht bezahlt und es blieb ihnen gar nichts anderes übrig, als sich selbst zu versorgen. Wenn Du im anderen Thread (Wie sich die Bilder gleichen) einmal das Foto von der Schule in Hillentrup anschaust - die hatte auch einen Anbau. Vermutlich ebenfalls Stall und Scheune.

Eisgrüße
Ulrike
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Ralf Femmer | KS Freiberg
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Re:Gestampfter Lehmboden

Beitrag von Ralf Femmer | KS Freiberg »

Ups, ich dachte, ich hätte 1890 gelesen.
Aber der Lehrer von 1785 dürfte sein vieh wohl dennoch nicht auf eurem Lehmboden stehen gehabt haben, oder? ;)
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Ulrike Nolte
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Re:Gestampfter Lehmboden

Beitrag von Ulrike Nolte »

Nu hör aber auf :D

Die haben ihr Vieh wirklich in der Schule (na ja, im Gebäude eben) gehabt. Unser Anbau war ja ein Stall. Zuletzt standen dort 2 Schafe und einige Hühner waren auch untergebracht. Der beste Beweis sind die belasteten Wände. Der Boden ist entfernt - war auch gekalkter Lehm. Einen Futtertrog habe ich gerettet.

Lt. der Tochter der Vorbesitzerin, die dort noch zur Schule gegangen ist, hatte die Lehrerfamile damals sogar eine Kuh im Stall stehen.

Hier ist nun mal tiefste Provinz :D

Eisgrüße
Ulrike
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Ralf Femmer | KS Freiberg
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Re:Gestampfter Lehmboden

Beitrag von Ralf Femmer | KS Freiberg »

ok, ok.
ich beuge mich ;)
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Re:Gestampfter Lehmboden

Beitrag von Dietrich Maschmeyer »

Im Stall selbst werdet Ihr nie Lehm finden, der ging doch durch den Mist, Pipi und das Ausmisten usw. zu schnell kaputt! Da war entweder Pflaster oder garnichts (darüber natürlich die Einstreu). Wenn Lehm, dann nur im Stallgang. aber auch in einfachen Schlafkammern, Vorratskammern war er üblich!

Aber bevor wir weiterdiskutieren: Von welchem Raum in Eurem Grundriss (steht hier auch auf den Seiten) reden wir eigentlich?
Ulrike Nolte
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Re:Gestampfter Lehmboden

Beitrag von Ulrike Nolte »

Hallo Dietrich,

das ist der Raum im Originalplan rechts hinten als 2 Kammern dargestellt.

Bzgl. Lehmboden im Stall. Als ich den damals entfernt hatte, war er zwar hart, aber sehr bröselig. Deshalb ging ich jetzt davon aus, dass das auch ein gestampfter und gekalkter Boden war.

Leider kann ich kein Bild anhängen ...

Grüße
Ulrike
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