Oberlaubenhaus Schlepzig (Spreewald)

Konstruktionen, Befunde, alte Farbanstriche usw.
Lausitzer
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Oberlaubenhaus Schlepzig (Spreewald)

Beitrag von Lausitzer »

Hallo an Alle,

seit ein Paar Wochen bearbeite ich und zwei Mitstreiter eine Abschlussarbeit u.a. über die Baugeschichte eines Oberlaubenwohnhauses in Schlepzig im Spreewald. Dieses ist ein giebelständiges Fachwerkhaus (Ernhaus, Doppelstubenhaus) mit zentraler Schwarzer Küche und Oberlaube. Das Haus haben wir dendrochronologisch auf 1813/14 datiert. Bei der Bestandsaufnahme stellten wir dann fest, dass die rückwärtige Längswand zum Nachbargrundstück nicht wie der Rest des Gebäudes in Geschossbauweise errichtet ist sondern in Ständerbauweise. Dies schien uns für diese Zeit sehr sehr ungewöhnlich, da die Ständerbauweise meines Wissens nach eine mittelalterliche bzw. früh neuzeitl. Konstruktionsweise ist. Eine weitere Besonderheit an diesem Haus stellen die Gefachfüllungen dar, bei denen vertikale Staken mit Strohwickel mittels eines Kalkmörtel-Strohgemisches gefüllt wurden.

Da mir keine vergleichbaren Objekte in Brandenburg bekannt sind meine Frage an die Fachleute der Bauernhäuser: Fallen jemanden vergleichbare Häuser bzw. Konstruktionstechniken zum o.g. Sachverhalt ein?

Für sachdienlichen Hinweisen wäre ich sehr sehr dankbar!

es grüßt aus der Niederlausitz

Thomas
Dietrich Maschmeyer
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Re: Oberlaubenhaus Schlepzig (Spreewald)

Beitrag von Dietrich Maschmeyer »

Die Mischbauweise Ständerbau an der Rückseite mit Stockwerksbau an der Schauseite hat sich sehr lange gehalten, daran würde ich mich nicht stören. Mir sind aus dem 18. Jh. noch einige Beispiele selbst bekannt. Ich würde mich darüber mal mit Hans-Jürgen Rach aus unserem Vorstand oder unserer KS Potsdam-Mittelmark (Wolfgang Beelitz) austauschen. Beide sind ausgewiesene Kenner der dortigen Fachwerkbauweise.
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