Wandmalerei Südangeln, Schleswig-Holstein
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Wandmalerei Südangeln, Schleswig-Holstein
Dieses sind Farbbefunde, die wir bei einem "schnell" mal gemachten Mauerdruchbruch gefunden haben, Aus dem schnell ist dann eher ein langsames Tapetenablösen und Farbeabkratzen geworden, um die Malerei zu dokumentieren. Unter der ersten Malerei trat noch eine ältere " viel schönere" Schablonenmalerei hervor. Dieses war die erste Farbschicht auf Lehmputz. Sie dürfte so um 1895 entstanden sein.
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Re:Wandmalerei Südangeln, Schleswig-Holstein
Die ältere Schablonenmalerei ca. 1895
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- Stefan Haar
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Re:Wandmalerei Südangeln, Schleswig-Holstein
... also vom Design her würde ich bei der unteren Darstellung (wand1.jpg) eigentlich eher an die 50er-60er Jahre des 20. Jhdt. denken ...
@Dietmar Fröhlich: Was meinst Du dazu?
@Dietmar Fröhlich: Was meinst Du dazu?
AG-Bautechnik der IGB
Dipl.-Ing. Architekt
Beiträge im Forum können lediglich allgemeine Betrachtungen und daher reine Meinungsäußerungen sein. Bei konkreten Sanierungsproblemen ist eine Einzelberatung durch einen Sachkundigen vor Ort zwingend erforderlich.
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Re:Wandmalerei Südangeln, Schleswig-Holstein
Hallo Michael, Hallo Stefan,
herzlich danke ich Euch für die Beiträge.
ich denke auch, daß die Malerei Bild 1 aus den 1950er Jahren stammt. Allenfalls, daß man sie zum Stil des Art deco zwischen 1920 und 30 zählen kann. Aber dafür erscheinen mir diese Bänder und auch die Farbkomposition schon wieder zu streng, so daß ich anhand des Fotos auf die frühen Nachkriegsjahre schätze.
Bild 2 dagegen erscheint mir keine Schablonenmalerei zu sein. Schablonieren heißt, daß Farbe durch die Öffnungen einer festen Folie, Blech oder ähnlichem durchgestupft wird, um das vorher geschnittene Muster zu erreichen. Ich sehe vielmehr, daß es sich um ein wiederkehrendes Muster handelt, weil oben und unten die Form übereinstimmt. Das Muster ist demnach mit einer Gummiwalze aufgetragen worden. Diese wird beim Drehen immer kontinuierlich mit Farbe benetzt, so daß man mit einem Mal über die gesamte Raumhöhe rollen konnte. Mittels verschiedenen Farben und Mustern kann man so gleichermaßen tapentenähnliche Muster erreichen. Die Ausführung des Rollens erfolgte meistens mit Leimfarbe. Ich entsinne mich, daß mein Vater (Dekorationsmaler) in diese Rollfarbe, um eine gute Wischfestigkeit zu erreichen, immer einen Schuß Milch hineingegeben hat.
Ins 19. Jh. hinein aber würde ich dieses Muster auch nicht datieren.
herzlich danke ich Euch für die Beiträge.
ich denke auch, daß die Malerei Bild 1 aus den 1950er Jahren stammt. Allenfalls, daß man sie zum Stil des Art deco zwischen 1920 und 30 zählen kann. Aber dafür erscheinen mir diese Bänder und auch die Farbkomposition schon wieder zu streng, so daß ich anhand des Fotos auf die frühen Nachkriegsjahre schätze.
Bild 2 dagegen erscheint mir keine Schablonenmalerei zu sein. Schablonieren heißt, daß Farbe durch die Öffnungen einer festen Folie, Blech oder ähnlichem durchgestupft wird, um das vorher geschnittene Muster zu erreichen. Ich sehe vielmehr, daß es sich um ein wiederkehrendes Muster handelt, weil oben und unten die Form übereinstimmt. Das Muster ist demnach mit einer Gummiwalze aufgetragen worden. Diese wird beim Drehen immer kontinuierlich mit Farbe benetzt, so daß man mit einem Mal über die gesamte Raumhöhe rollen konnte. Mittels verschiedenen Farben und Mustern kann man so gleichermaßen tapentenähnliche Muster erreichen. Die Ausführung des Rollens erfolgte meistens mit Leimfarbe. Ich entsinne mich, daß mein Vater (Dekorationsmaler) in diese Rollfarbe, um eine gute Wischfestigkeit zu erreichen, immer einen Schuß Milch hineingegeben hat.
Ins 19. Jh. hinein aber würde ich dieses Muster auch nicht datieren.
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Re:Wandmalerei Südangeln, Schleswig-Holstein
Hallo Stefan,
bei deiner Vermutung 50-60 bei Ansicht -wand1.jpg-, könntest du richtig liegen, ist auch unsere Vermutung, da 1950 das Haus vom Malervater zum Malersohn übergeben wurde ( es ist eine Malerkate). Und es ist im Vergleich zu der darunterliegenden Schicht eine viel gröbere und sagen wir mal unsensiblere Arbeitsweise.
Hallo Dietmar,
wir vermuten das die ältere Schicht doch mit einer Schablone erstellt wurde, da die Wand in einem Verlauf grundiert war (unten heller ober dunkler) und ebenso das Muster kippt, d.h. oben hell und unten dunkel. Äüßerst kunstvoll! Auf die Jahreszahl 1895 komme ich, weil zu diesem Zeitpunkt ein Altenteil abgeteilt wurde und dies die Trennwand darstellt.
es grüßt Michael
bei deiner Vermutung 50-60 bei Ansicht -wand1.jpg-, könntest du richtig liegen, ist auch unsere Vermutung, da 1950 das Haus vom Malervater zum Malersohn übergeben wurde ( es ist eine Malerkate). Und es ist im Vergleich zu der darunterliegenden Schicht eine viel gröbere und sagen wir mal unsensiblere Arbeitsweise.
Hallo Dietmar,
wir vermuten das die ältere Schicht doch mit einer Schablone erstellt wurde, da die Wand in einem Verlauf grundiert war (unten heller ober dunkler) und ebenso das Muster kippt, d.h. oben hell und unten dunkel. Äüßerst kunstvoll! Auf die Jahreszahl 1895 komme ich, weil zu diesem Zeitpunkt ein Altenteil abgeteilt wurde und dies die Trennwand darstellt.
es grüßt Michael
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Re:Wandmalerei Südangeln, Schleswig-Holstein
Hallo Michael,
versuche mich dem Problem Schablone vs. Walze gerade geometrisch-analytisch zu nähern. Welche Höhe hat eigentlich das wiederkehrende Muster ?
Gruß
salinodg
versuche mich dem Problem Schablone vs. Walze gerade geometrisch-analytisch zu nähern. Welche Höhe hat eigentlich das wiederkehrende Muster ?
Gruß
salinodg
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Re:Wandmalerei Südangeln, Schleswig-Holstein
@ Hallo Michael,
mich hat schon das 2. Foto gewundert. Erst dachte ich, der "flammende" Verlauf der Farbe, also der Übergang von hell zu dunkel, bzw. umgekehrt, hängt mit der Beleuchtung zusammen. Aber das würde ich auch mit einer unten beschriebenen Musterwalze hinbekommen. In jedem Falle sind beide Fassungen sehr selten. Doch wenn es ein "Malerhaus" war, dann erklärt das vieles.
Vielleicht könnt Ihr einen Teil dieser Befunde sichern und somit der nächsten Generation bewahren. Dieses Anliegen wollte ich mit meinem ursprünglichen Beitrag anregen.
Grüße wieder nach Südangeln sendet
Dietmar
mich hat schon das 2. Foto gewundert. Erst dachte ich, der "flammende" Verlauf der Farbe, also der Übergang von hell zu dunkel, bzw. umgekehrt, hängt mit der Beleuchtung zusammen. Aber das würde ich auch mit einer unten beschriebenen Musterwalze hinbekommen. In jedem Falle sind beide Fassungen sehr selten. Doch wenn es ein "Malerhaus" war, dann erklärt das vieles.
Vielleicht könnt Ihr einen Teil dieser Befunde sichern und somit der nächsten Generation bewahren. Dieses Anliegen wollte ich mit meinem ursprünglichen Beitrag anregen.
Grüße wieder nach Südangeln sendet
Dietmar
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Re:Wandmalerei Südangeln, Schleswig-Holstein
Hallo Dietmar, Stefan, salinodg,
da meine Befunde ja ein reges Interesse erzeugen, auch noch die Dokumentation der gegenüberliegenden Wandseite im Altenteil.
Es ist im unteren Teil eine gemalte Vertäfelung zu erkennen.
Wenn man davon ausgeht, dass diese Malereien zu einem gleichen oder ähnlichen Zeitpunkt erstellt wurden, läßt sich sehr deutlich ein unterschiedlicher Geschmack der Generationen erkennen.
Es grüßt zur Nacht Michael
da meine Befunde ja ein reges Interesse erzeugen, auch noch die Dokumentation der gegenüberliegenden Wandseite im Altenteil.
Es ist im unteren Teil eine gemalte Vertäfelung zu erkennen.
Wenn man davon ausgeht, dass diese Malereien zu einem gleichen oder ähnlichen Zeitpunkt erstellt wurden, läßt sich sehr deutlich ein unterschiedlicher Geschmack der Generationen erkennen.
Es grüßt zur Nacht Michael
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Re:Wandmalerei Südangeln, Schleswig-Holstein
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Re:Wandmalerei Südangeln, Schleswig-Holstein
Ich muss ja gestehen, das ich auf einmal richtiges Interessse an diesem Forum bekomme.
Sehr interessante neu Rubrik.
Sehr interessante neu Rubrik.
Äußerungen im Forum sind lediglich allgemeine Betrachtungen und daher reine Meinungsäußerungen. Bei Rechtsfragen wird in jedem Fall eine Beratung durch einen Rechtsanwalt empfohlen, bei Sanierungsproblemen eine Einzelberatung durch einen Sachkundigen vor Ort.
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Re:Wandmalerei Südangeln, Schleswig-Holstein
@salinodg,
um deinem geometrisch-analytischen Schaffensdrang Futter zu geben.
Nach ca. 51 cm wiedeholt sich das Muster.
@Ralf ,
wäre schön, wenn das Forum noch ein klein wenig mehr an Fahrt gewinnt, aber es lohnt sich auch jetzt schon, mal vorbei zu schauen! Aber was sag ich dir, das tust du ja sowieso!
Es grüßt aus dem endlich wunderbar verschneiten Angeln
(gab es früher hier wohl regelmäßig, wovon die vielen Pferdeschlitten auf den Dachböden zeugen)
Michael
um deinem geometrisch-analytischen Schaffensdrang Futter zu geben.
Nach ca. 51 cm wiedeholt sich das Muster.
@Ralf ,
wäre schön, wenn das Forum noch ein klein wenig mehr an Fahrt gewinnt, aber es lohnt sich auch jetzt schon, mal vorbei zu schauen! Aber was sag ich dir, das tust du ja sowieso!
Es grüßt aus dem endlich wunderbar verschneiten Angeln
(gab es früher hier wohl regelmäßig, wovon die vielen Pferdeschlitten auf den Dachböden zeugen)
Michael
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Re:Wandmalerei Südangeln, Schleswig-Holstein
@ Dietmar
Moin,
zum Problem Walze vs. Schablone bei der älteren Schicht.
Nach dem Maß von ca. 51 cm würde sich ein Walzendurchmesser von ca. 16 cm ergeben. Gab es denn zur damaligen Zeit solche Ungetüme ?
Die Walzen, die ich noch kenne, hatten Durchmesser von ca. 6 - 8 cm.
Insofern halte ich es nicht für ausgeschlossen, daß es doch eine Schablonen-Malerei ist.
Grüße aus der Pi-Welt
salinodg
Moin,
zum Problem Walze vs. Schablone bei der älteren Schicht.
Nach dem Maß von ca. 51 cm würde sich ein Walzendurchmesser von ca. 16 cm ergeben. Gab es denn zur damaligen Zeit solche Ungetüme ?
Die Walzen, die ich noch kenne, hatten Durchmesser von ca. 6 - 8 cm.
Insofern halte ich es nicht für ausgeschlossen, daß es doch eine Schablonen-Malerei ist.
Grüße aus der Pi-Welt
salinodg
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Re:Wandmalerei Südangeln, Schleswig-Holstein
@ Hallo Michael,
ich danke Dir für die Präzisierungen. Damit wird einiges deutlicher.
@Hallo salinodg,
Die handelsüblichen Gummiwalzen waren, wie Du schreibst, im Durchmesser 6 - 8 cm. Einige Besonderheiten bis 10 cm. Also behaupte ich das Gegenteil: Hierbei kann es sich nur um eine Schablonierung handeln.
Beste Grüße
Dietmar
ich danke Dir für die Präzisierungen. Damit wird einiges deutlicher.
@Hallo salinodg,
Die handelsüblichen Gummiwalzen waren, wie Du schreibst, im Durchmesser 6 - 8 cm. Einige Besonderheiten bis 10 cm. Also behaupte ich das Gegenteil: Hierbei kann es sich nur um eine Schablonierung handeln.
Beste Grüße
Dietmar
Re:Wandmalerei Südangeln, Schleswig-Holstein
@ Dietmar
Sage niemals NIE. Es war ja nur eine Idee, die die Schablone etwas wahrscheinlicher macht. Ausschließen kann man natürlich nichts
Gruß
salinodg
Sage niemals NIE. Es war ja nur eine Idee, die die Schablone etwas wahrscheinlicher macht. Ausschließen kann man natürlich nichts
Gruß
salinodg