KfW-Förderung Energetische Sanierung für Denkmale

Von EnEV bis Solar
Sabine Pönicke | AS Naturpark
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KfW-Förderung Energetische Sanierung für Denkmale

Beitrag von Sabine Pönicke | AS Naturpark »

Liebe IGB ´ler,
die Kreditanstalt für Wiederaufbau hat jetzt in die Förderrichtline Energetische Sanierung die Belange von Baudenkmalen und sonstige erhaltenswerte Bausubstanz mit aufgenommen.
Gefördert werden Wohngebäude, die als Baudenkmal nach den Denkmalschutzgesetzen der Bundesländer (Denkmalliste oder per Gesetz) oder durch die Kommune als sonstige besonders erhaltenswerte Bausubstanz eingestuft werden.

Energetische Sanierung
Gefördert wird die Komplettsanierung zum "KfW-Effizienzhaus Denkmal", aber auch Einzelmaßnahmen.

Beim Standard KfW-Effizienzhaus Denkmal darf der Jahres-Primärenergiebedarf (Qp) 160 % des errechneten Wertes für das entsprechende Referenzgebäude (QP REF) betragen. Für den Transmissionswärmeverlust (H'T) bestehen keine festen Vorgaben. Durch den Sachverständigen ist nachzuweisen, dass alle mit den Auflagen des Denkmalamtes zu vereinbarende Maßnahmen zur Reduzierung des Transmissionswärmeverlustes durchgeführt werden.

Sind die Auflagen des Denkmalamtes so umfangreich, dass auch der Zielwert QP von 160 % nicht erreicht werden kann, ist eine Förderung trotzdem möglich. In diesem Fall ist nachzuweisen, dass alle technisch möglichen Maßnahmen zur energetischen Sanierung durchgeführt werden.

Bei den Einzelmaßnahmen Wärmedämmung der Außenwände und Erneuerung der Fenster gelten spezielle technische Mindestanforderungen, die die Belange des Denkmalschutzes berücksichtigen. So kann z. B. statt einer Außenwanddämmung ersatzweise eine Innenwanddämmung gefördert werden, vorausgesetzt der Sachverständige bestätigt die Notwendigkeit.

http://www.kfw.de/kfw/de/Inlandsfoerder ... /index.jsp

Die Förderung hat natürlich auch einen Pferdefuß:
" ...Für die Planung der energetischen Maßnahmen an Ihrem Baudenkmal und die notwendigen Berechnungen brauchen Sie unabhängig vom erreichten KfW-Effizienzhaus-Niveau einen "Energieberater für Baudenkmale".
Woher soll ich den bekommen?
Für meine Region ist kein Fachberater eingetragen.
Ganz wichtig ist es deshalb, dass unsere Fachleute sich auf den Internetseiten der KfW und der DENA auch registrieren!!!

Liebe Grüße von
Sabine_vom_Naturpark
Dirk
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Re: KfW-Förderung Energetische Sanierung für Denkmale

Beitrag von Dirk »

Hallo,

ich habe eben erst mit Erschrecken festgestellt, dass man ab dem 1.4.2012 auch für die "konventionellen" KfW-Förderungen bei denkmalgeschützten Häusern zwingend "Energieberater für Baudenkmale" braucht! Wir schaffen mit unserem Haus die Kriterien für ein KfW Effizienzhaus 100, damit sind die Konditionen besser als fürs "KfW-Effizienzhaus Denkmal". Falls wir's doch noch schaffen ein Mikro-BHKW einzuplanen, wäre vielleicht sogar ein Effizienzhaus 70 möglich.

Unser Energieberater hat - logischerweise - noch keine Akkreditierung für Denkmale (auch wenn er sie wohl schon ewig bewertet). Sprich: Wir bräuchten einen neuen Energieausweis von einem der vier akkreditierten Berater im Umkreis von 100km um unser Haus...

Auch wenn ich es fachlich richtig finde, dass Denkmale nicht mit ungeeigneten Maßnahmen und KfW-Förderung kaputtsaniert werden, für die Übergangsphase muss es andere Lösungen geben.

Viele Grüße

Dirk
Sabine Pönicke | AS Naturpark
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Re: KfW-Förderung Energetische Sanierung für Denkmale

Beitrag von Sabine Pönicke | AS Naturpark »

Liebe IGB ´ler,
an dieser Stelle möchte ich auf den Vortrag von Prof.Dr-Ing. Wesselak, Institut für regenerative Energietechnik, verweisen, den er im April2012 im Rahmen unserer Vortragsreihe gehalten hat.
Fachwerk energetisch sanieren
siehe www.forum-fachwerk-eichsfeld.de
Fazit: auch ein 500 Jahre altes Fachwerkhaus erreicht nach behutsamer, fachgerechter Sanierung (Stampflehm) den Standart der EnEVO!
Collo
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Re: KfW-Förderung Energetische Sanierung für Denkmale

Beitrag von Collo »

Ich habe auch eine Altbauwohnung in einer denkmalgeschützten Immobilie die ich vor 6 Monaten gekauft habe. Für die Sanierung der Fenster bekommt man ab diesem Jahr 5.000 EURO Fördermittel.
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