Heizen mit Holz-Hackschnitzel

Von EnEV bis Solar
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Joerg Giere
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Heizen mit Holz-Hackschnitzel

Beitrag von Joerg Giere »

Liebe IGBler,
wir werden im Laufe des Jahres einen Resthof im Raum Hannover übernehmen. Die Zeit bis dahin verbringen wir u.a. damit, die Frage der Heizungsanlage grundsätzlich zu entscheiden.

Hackschnitzel stehen dabei ganz oben auf der Wunschliste, Vorteile aus unserer Sicht:
1. Heizen mit Holz
2. Hackschnitzel verschiedener Güten sind regional verfügbar/erwerbbar
3. Hackschnitzel sind dezentral und ohne größeren Aufwand aufzubereiten (nicht wie Pellets)
4. autonomer Betrieb ist mgl., d.h. auch bei Abwesenheit >1 Tag bleibt die Hütte warm

Platz für Kessel und gr. Hackschnitzel-Lagerraum (ehemaligen Kornspeicher) ist in einem nahen Nebengebäude verfügbar.
Ggf. könnte für die Sommermonate noch eine Sonnenkollektor-Unterstützung hinzukommen. Und für das Ambiente träumen wir natürlich auch noch von einem Lehmgrundofen.
Die zu beheizende Wohnfläche wird im Endausbau ca. 400qm erreichen und soll über Hüllflächentemperierung wohnlich werden.

Welche Erfahrungen mit Hackschnitzelheizungen habt Ihr?

Jörg
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Ralf Femmer | KS Freiberg
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Re: Heizen mit Holz-Hackschnitzel

Beitrag von Ralf Femmer | KS Freiberg »

Hallo Joerg,
offensichtlich haben die Forumsteinelhmer keine Erfahrungen mit einer Hackschnitzelheizung. Ich auch nicht, allerdings halte ich dies Art der Wärmeerzeugung auch aus den von dir genannten Gründen für ausgesprochen attraktiv. Ich denke es ist auch nur noch eine Frage der Zeit, bis über eine entsprechende Einbindung eines bezahlbaren Holzvergasers auch noch der eigene Strom erzeugt werden kann.
Einen Grundofen (oder eben umgekehrt) würdet Ihr dann allerdings nicht mehr brauchen. Aber wisst Ihr ja wahrscheinlich.
eine solare Brauchwassererwärmung würde ich in jeden Fall mit einbeziehen. Das erspart euch im Sommer das Heizen. Mit genügend Kollektorfläche könnte sogar noch eine Heizungsunterstüzung einbezogen werden, was in der Übergangszeit sehr hilfreich sein kann.
FG
Ralf
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Joerg Giere
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Re: Heizen mit Holz-Hackschnitzel

Beitrag von Joerg Giere »

Hallo Ralf,
vielen Dank für das einsame feedback. Habe mittlerweile Kontakt zu einigen (bevorzugten) Kesselherstellern und damit zumindest das Wissen, dass ich nicht allein in unserer Region eine solche Anlage betreiben würde.

Wir würden den Hackschnitzelkessel eher zu klein dimensionieren.
Der ergänzende Grundofen könnte dann - je nach Lust, Anwesenheit und Verlangen nach Gemütlichkeit - die ergänzende Wärme liefern.
Kombis (aus Grundofen + beliebigem 2ten Kessel) stehen doch vermutlich bei vielen Leuten im Haus.

Was genau spricht daher aus Deiner Sicht gegen "Hackschnitzelkessel + Grundofen" ?

Grüsse
Joerg
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Ralf Femmer | KS Freiberg
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Re: Heizen mit Holz-Hackschnitzel

Beitrag von Ralf Femmer | KS Freiberg »

Hallo Joerg,
gegen eine Kombination spricht im Prinzip nur das Investitionsvolumen. Ansonsten kann ich mir eine solche sehr gut vorstellen.
Ich persönlich favorisiere eh Varianten, bei denen die Räume eine Grundtemperierung bekommen und durch Einzelfeuerstätten (Öfen) der Raum dann auf die gewünschte Temperatur gebracht werden kann.
Insofern ist eine geringere Dimensionierung auch durchaus sinnvoll.
FG
Ralf
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Wolfgang Riesner
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Re: Heizen mit Holz-Hackschnitzel

Beitrag von Wolfgang Riesner »

Hallo Jörg,
deine Vorstellungen über eine Kombination von zentraler Wärmeerzeugung plus zusätzlicher Heizmöglichkeit mit Scheitholz bei Bedarf ist aus meiner Sicht sehr vernünftig. Voraussetzung ist natürlich wie immer eine möglichst gute Wärmedämmung, da sind Arbeitskraft und Geld in jedem Fall am sinnvollsten und nachhaltigsten investierbar! Dann muß man sehen, was noch an Geld übrig ist.
Die von dir vorgesehene Kombination Hackschnitzelofen mit Grundofen ist sicher sehr gut und vermutlich eine der teuereren Varianten. Du kannst ja mal deine Kostenvorstellungen mitteilen.
Funktionieren würde sicher auch Gas-Brennwert-Therme unter dem Dach, dadurch läßt sich der Schornstein sparen (stattdessen nur Abgasrohr). Wenn kein Erdgas da ist, geht auch Flüssiggas. Statt Grundofen läßt sich bei schmalem Geldbeutel im Prinzip jeder gebrauchte Einzelofen in Kombination nutzen, er muß ja nur noch "etwas" zusätzliche Wärme im Aufenthaltsbereich liefern.
Die Kombination mit einer Solaranlage für Warmwasser ist auch nicht verkehrt. Von einer Dimensionierung zur Heizungsunterstützung ist aus Kostengründen eher abzuraten denn dadurch lassen sich an anderen Positionen der Heizungstechnik sicher keine Investitionskosten ersparen. Eine Amortisation müßte also nur durch ersparte Verbrauchskosten erfolgen und das wird wohl nicht klappen.
Gruß
Wolfgang
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Joerg Giere
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Re: Heizen mit Holz-Hackschnitzel

Beitrag von Joerg Giere »

Hallo Wolfgang,
da der Grundofen wohl eher unter der Kategorie "Muss" für uns läuft, soll sich natürlich die klein dimensionierte Hackschnitzelheizung selbst rechnen.
Angebote habe ich noch nicht auf dem Tisch. Aber unter http://www.fnr-server.de/ftp/pdf/litera ... 150dpi.pdf
rechnet sich eine 35kW-Hackschnitzelheizung im Vergleich zu einem Ölkessel (unter Berücksichtigung von so ziehmlich allen Kosten wie Brennstoff, Abschreibung/Zinsen, Nebenkosten für Strom und Schornsteinfeger, ....)
Wenn auch bei einer kleineren Anlage der Vorteil von 500€ p.a. eher geringer ausfallen dürfte.

Grüße
Jörg
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