Heizungstechnik im Fachwerkhaus

Von EnEV bis Solar
mhaede
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Heizungstechnik im Fachwerkhaus

Beitrag von mhaede »

Hallo zusammen,
da ich mich intensiv mit den Themen Wärmepumpen, BHKW, erneuerbare Energien, EnEG im Neubau beschäftige, habe ich mal eine Frage an die Fachleute der Fachwerkhäuser:
Wie passt denn grundsätzlich eine Fußbodenheizung in ein restauriertes Fachwerkhaus?
Aus meiner Sicht sollten keine sichtbaren Heizkörper verwendet werden, da zur damaligen Zeit keine Zentralheizungen vorhanden waren. Außerdem wird mit einer Luft/FBH Wärmepumpe (Direktkondensation ohne Wärmetauscher) durch den sehr hohen Wirkungsgrad die Bewertung im Energiepaß deutlich verbessert.
Gruss,
Michael
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Ralf Femmer | KS Freiberg
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Re: Heizungstechnik im Fachwerkhaus

Beitrag von Ralf Femmer | KS Freiberg »

Grundsätzlich bin ich der Auffassung, dass Fußbodenheizungen durch aus eine Alternative sind. Allerdings dürfte es in einigen Bereichen schwierig sein mit einer FBH zu arbeiten, vor allem, wenn Massivdielenböden od. äh. eingebaut werden sollen. Eine alternative wäre hier sicherlich eine Wandheizung. Dazu findest du sicher auch einiges an Informationen wenn du unter Suche "Wandheizung" eingibst.
Ein Luft/ Wasserwärmepumpe, wie du Sie favorisierst, zwar in der EnEV deutlich besser bewertet, allerdings würde ich den Wirkungsgrad als nicht so besonders Hoch einschätzen, vor allem darf die notwendige Energiemenge zum Betreiben selbiger nicht unberücksichtigt bleiben. Sole/ Wasser oder Wasser/ Wasserwärmepumpen sind deutlich effektiver.
Alternativ sind aber auch Stückholzkessel oder Grundöfen denkbar. Diese lassen sich auch ähnlich gut darstellen. Auch ein Mini BHKW dürfte eine bessere Entscheidung sein.
Allerdings kann dir das auch alles egal sein, für den Fall, dass es sich bei deinem Fachwerkhaus um ein Baudenkmal handelt.
§ 24
Ausnahmen
(1) Soweit bei Baudenkmälern oder sonstiger besonders erhaltenswerter Bausubstanz die
Erfüllung der Anforderungen dieser Verordnung die Substanz oder das Erscheinungsbild beeinträchtigen
oder andere Maßnahmen zu einem unverhältnismäßig hohen Aufwand führen,
kann von den Anforderungen dieser Verordnung abgewichen werden.
FG
Ralf
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mhaede
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Re: Heizungstechnik im Fachwerkhaus

Beitrag von mhaede »

Hallo Ralf,
wenn Du die Luft/Wasser WP vergleichst, hast Du Recht mit dem Wirkungsgrad. Mit dem sehr guten Wirkungsgrad meine ich aber eine Wärmepumpe mit Direktkondensation, die einige entscheidende Vorteile bringt. Dadurch, dass die Wärmetauscher wegfallen, verbessert sich der Wirkungsgrad deutlich.
Danke für den Tip mit der Wandheizung. Ich sehe zwar den Nachteil einer stärkeren Konvektionsströmung und damit eine etwas höhere erforderliche Raumtemperatur, aber ich höre mich noch mal rum, welche Erfahrungen damit in der Praxis gesammelt wurden.
Gruss,
Michael
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Ralf Femmer | KS Freiberg
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Re: Heizungstechnik im Fachwerkhaus

Beitrag von Ralf Femmer | KS Freiberg »

Eine Wandheizung arbeit über Strahlungwärme. Nachfolgende Punkte sprechen m. A. n. für eine Wandheizung:
Verbesserte Wärmespeicherung der Außenwand
Verbesserung des Feuchtetransportes in der Außenwand
Aufnahme der Raumluftfeuchte
Erwärmung aller Umgrenzungsflächen
Senkung der Mauerwerksfeuchte
Senkung der Wärmeleitfähigkeit
Verbesserung der Wärmedämmung
Gleichmäßige Erwärmung aller Oberflächen im Raum
Keine umgewälzten, mit Staub geladenen Raumluftmassen
Ideal bei Allergien
Reduzierung des Salzeintrages
Aus [url=http://www.wandflächenheizung.com]Wandflächenheizung[/url]
Hast du mal einen Link zu deiner Wärmepumpe?
fg
Ralf
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mhaede
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Re: Heizungstechnik im Fachwerkhaus

Beitrag von mhaede »

Der Hersteller der Wärmepumpe ist die Firma ACALOR.
Auf meiner Seite
www.haede.eu
findest Du gleich den Link. Bisher konzentrieren wir uns zwar auf den Neubaubereich mit KFW 60 Häusern, ich denke aber an interessante Einsatzfälle in der Sanierung. Ein großer Vorteil ist noch, daß das Kältemittel an der kältesten Stelle kondensiert und damit prinzipbedingt eine völlig gleichmäßige Wandtemperatur erzeugt.
Gruss,
Michael
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Ralf Femmer | KS Freiberg
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Re: Heizungstechnik im Fachwerkhaus

Beitrag von Ralf Femmer | KS Freiberg »

Besten Dank, liest sich erst einmal gut. Muss ich mich mal näher mit befassen.
Kann die Anlage auch im Austausch an bestehnde Systeme angeschlossen werden?
fg
Ralf
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Re: Heizungstechnik im Fachwerkhaus

Beitrag von mhaede »

Grundsätzlich ja, aber wenn ein normaler Wasserkreislauf geheizt werden soll, brauchen wir wieder den Wärmetauscher mit der damit verbundenen Verschlechterung des Wirkungsgrades.
Deshalb ist der Einbau speziell bei Neubauten oder grundlegenden Sanierungen interessant.
Es bleibt aber immer noch der Vorteil, daß zur Brauchwassererwärmung bis 70°C keine Zusatzheizung eingesetzt werden muss.
Gruss,
Michael
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Re: Heizungstechnik im Fachwerkhaus

Beitrag von Ralf Femmer | KS Freiberg »

Etwas genauer:
Kann die Verrohrung der Wasserjeizung bei z.B. wand- und Fußbodenheizungssystemen genutzt werden?FG
Ralf
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mhaede
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Re: Heizungstechnik im Fachwerkhaus

Beitrag von mhaede »

Wenn die vorhandenen Rohre, die schon mit Wasser im Betrieb waren, genutzt werden sollen, sehe ich Probleme.
Für den Betrieb mit Kältemittel muß das System innen metallisch reines Kupfer sein. Bei der Montage werden die Rohre mit Kupfer-Hartlot unter Schutzgas verlötet. Der Betriebsdruck ist max. 25 bar.
Ich werde morgen noch mit einem Fachmann von ACALOR reden, ob es bereits Erfahrungen hierzu gibt.
Grüsse,
Michael
mhaede
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Re: Heizungstechnik im Fachwerkhaus

Beitrag von mhaede »

Ralf Femmer - KS Oberhavel hat geschrieben:Besten Dank, liest sich erst einmal gut. Muss ich mich mal näher mit befassen...
Hallo Ralf,

schon mal Zeit gehabt, um über ACALOR nachzudenken?

Gruß
Michael
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Ralf Femmer | KS Freiberg
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Re: Heizungstechnik im Fachwerkhaus

Beitrag von Ralf Femmer | KS Freiberg »

Hallo Michael,
sogar schon weiterempfohlen. ;)
FG
Ralf
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Moni
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Re: Heizungstechnik im Fachwerkhaus

Beitrag von Moni »

Ralf Femmer | KS Freiberg hat geschrieben:Grundsätzlich bin ich der Auffassung, dass Fußbodenheizungen durch aus eine Alternative sind.
Hallo Ralf,
Ich habe nur eine generell frage: Wir ziehen jetzt in ein Niedriegenergiehaus und da haben wir auch fußbodenheizung - warum ist eine fußbodenheizung wichtig für ein niedrigenergiehaus? Hat das mit der Wärmeverteilung zutun?
Danke für deine Hilfe
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Ralf Femmer | KS Freiberg
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Re: Heizungstechnik im Fachwerkhaus

Beitrag von Ralf Femmer | KS Freiberg »

Hallo Moni,
bei "Niedrigenergiehäusern" machen Flächenheizungen Sinn, weil bei diesen auf Grund der Anordnung mit wesentlich geringeren Vorlauftemperaturen und somit auch mit einem geringeren Energieaufwand gearbeitet werden kann. Wahrscheinlich wäre bei eurem Haus mit einem anderen System der Standard nicht erreicht worden. Außerdem kann mit Flächenheizungen die Raumtemperatur niedriger gehalten werden, weil der Körper diese Wärem anders empfindet. Dieser Ansatz dürfte eventuell auch schon in die Berechnungen zum "Niedrigenergiestandard" eingeflossen sein.
FG
Ralf
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Moni
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Re: Heizungstechnik im Fachwerkhaus

Beitrag von Moni »

Ahh das kling sehr plausible!
Vielen Dank für die ausführliche Erklärung Ralf.
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