Jahreszeitliche Kulinarien
Verfasst: Do 8. Nov 2007, 17:01
Hallo zusammen,
das grüne Thema wird ja nun für etwa 6 Monate in den Schlaf geschickt aber dafür dürfen wir uns mit den herbst- und winterlichen Kulinarien beschäftigen. Wie ich finde, ist das ein angenehmer Ersatz. Die überflüssigen Pfunde werden dann im Frühjahr bei der Gartenarbeit wieder abtrainiert, so dass sich das Gewicht im Jahresmittel in der Waage halten kann.
Wer macht sich denn noch die Arbeit, eine Martinsgans auf den Tisch zu zaubern, Schmalz zu köcheln, einen Stollen und Pfeffernüsse zu backen? Ganz zu schweigen von solchen gehaltvollen Leckereien wie Kohlgerichte und Knödel aller Art auf den Tisch zu bringen? Dazu gehört auch der Glühwein und die Feuerzangenbowle. Eben alles, womit man sich üblicherweise in der kalten Jahreszeit (als Ersatz für Licht und Luft?) den Bauch voll stopft bis man nicht mehr "papp" sagen kann
Gleich vorweg - ich esse keine Tiere mit Flügeln, den Genuss hat man mir schon vor sehr langer Zeit ausgiebigst vermiest und das hält sich bis heute sehr hartnäckig. Also kann ich dazu nichts beisteuern. Aber für den großen Rest bin ich gerne zu haben. Im Moment duftet das ganze Haus nach frischem Apfel-Griebenschmalz. Leider fehlt das frische Bauernbrot aus dem Holzbackofen also muss man das mit schnödem Bäckerbrot genießen. Aber das wenigstens ganz frisch.
Hier schon mal das Rezept:
ca. 400-450 g frischen Flomen (Schweinefett)
ca. 250 g "grünen" Speck (frischer fetter Speck, nicht der durchwachsene und auch kein geräucherter)
zwei mittelgoße Äpfel (vorzugsweise Boskopp)
eine große Zwiebel
1-2 Knoblauchzehen
2-3 TL frischer Majoran (ich habe den wilden Majoran im Garten, weil der intensiver schmeckt)
etwas Salz und Pfeffer
Alle Zutaten herrichten, sonst gibt das u.U. gehörigen Stress.
Den Flomen grob schneiden, damit die Grieben nicht so groß werden, den Speck in kleine Würfel schneiden, beides zusammen in einen möglichst hohen Topf geben und bei milder Hitze auslassen bis alles glasig geworden ist. Die in Würfel geschnittene Zwiebel und den zerkleinerten Knoblauch dazu geben. Vorsicht, den Topf vorher sicherheitshalber vom Feuer nehmen weil das sonst heftig aufschäumen könnte. Alles zusammen weiter bei milder Hitze köcheln lassen, bis die Zwiebeln anfangen glasig zu werden. Etwas Salz und Pfeffer zugeben und die in kleine Würfel geschnittenen Äpfel ebenfalls (wieder den Topf vom Feuer nehmen). Nun alles unter Rühren so lange köcheln lassen, bis das Grobe hellbraun wird (das dauert etwas) - sofort den Topf von der Kochstelle nehmen und rühren, bis die Masse nicht mehr köchelt. In der Zeit bräunt das noch nach. Zum Schluss in die etwas abgekühlte Masse den frischen und kleingehackten Majoran geben, mit Salz und Pfeffer abschmecken und in Steinguttöpfchen verteilen. Mit Butterbrotpapier abdecken, zubinden und möglichst kühl aufbewahren.
Durch die vielen Zutaten hält das Schmalz längstens etwa 6 Monate, also gerade lang genug. Ich befürchte aber, dass meine Produktion nicht mal Weihnachten erleben wird.
Übrigens, zu starke Hitze vereitelt das gute Gelingen. Wer einen Holz- oder Gasherd sein Eigen nennt, bekommt das beste Ergebnis. Eine solch milde Hitze erreicht man nur schwerlich auf dem E-Herd. Und den hohen Topf nimmt man, weil die Grieben beim Auslassen ziemlich spritzen. Also Vorsicht - die Nase nicht zu tief reinstecken
Und jetzt seid ihr dran
Bin schon sehr gespannt
Ulrike
das grüne Thema wird ja nun für etwa 6 Monate in den Schlaf geschickt aber dafür dürfen wir uns mit den herbst- und winterlichen Kulinarien beschäftigen. Wie ich finde, ist das ein angenehmer Ersatz. Die überflüssigen Pfunde werden dann im Frühjahr bei der Gartenarbeit wieder abtrainiert, so dass sich das Gewicht im Jahresmittel in der Waage halten kann.
Wer macht sich denn noch die Arbeit, eine Martinsgans auf den Tisch zu zaubern, Schmalz zu köcheln, einen Stollen und Pfeffernüsse zu backen? Ganz zu schweigen von solchen gehaltvollen Leckereien wie Kohlgerichte und Knödel aller Art auf den Tisch zu bringen? Dazu gehört auch der Glühwein und die Feuerzangenbowle. Eben alles, womit man sich üblicherweise in der kalten Jahreszeit (als Ersatz für Licht und Luft?) den Bauch voll stopft bis man nicht mehr "papp" sagen kann
Gleich vorweg - ich esse keine Tiere mit Flügeln, den Genuss hat man mir schon vor sehr langer Zeit ausgiebigst vermiest und das hält sich bis heute sehr hartnäckig. Also kann ich dazu nichts beisteuern. Aber für den großen Rest bin ich gerne zu haben. Im Moment duftet das ganze Haus nach frischem Apfel-Griebenschmalz. Leider fehlt das frische Bauernbrot aus dem Holzbackofen also muss man das mit schnödem Bäckerbrot genießen. Aber das wenigstens ganz frisch.
Hier schon mal das Rezept:
ca. 400-450 g frischen Flomen (Schweinefett)
ca. 250 g "grünen" Speck (frischer fetter Speck, nicht der durchwachsene und auch kein geräucherter)
zwei mittelgoße Äpfel (vorzugsweise Boskopp)
eine große Zwiebel
1-2 Knoblauchzehen
2-3 TL frischer Majoran (ich habe den wilden Majoran im Garten, weil der intensiver schmeckt)
etwas Salz und Pfeffer
Alle Zutaten herrichten, sonst gibt das u.U. gehörigen Stress.
Den Flomen grob schneiden, damit die Grieben nicht so groß werden, den Speck in kleine Würfel schneiden, beides zusammen in einen möglichst hohen Topf geben und bei milder Hitze auslassen bis alles glasig geworden ist. Die in Würfel geschnittene Zwiebel und den zerkleinerten Knoblauch dazu geben. Vorsicht, den Topf vorher sicherheitshalber vom Feuer nehmen weil das sonst heftig aufschäumen könnte. Alles zusammen weiter bei milder Hitze köcheln lassen, bis die Zwiebeln anfangen glasig zu werden. Etwas Salz und Pfeffer zugeben und die in kleine Würfel geschnittenen Äpfel ebenfalls (wieder den Topf vom Feuer nehmen). Nun alles unter Rühren so lange köcheln lassen, bis das Grobe hellbraun wird (das dauert etwas) - sofort den Topf von der Kochstelle nehmen und rühren, bis die Masse nicht mehr köchelt. In der Zeit bräunt das noch nach. Zum Schluss in die etwas abgekühlte Masse den frischen und kleingehackten Majoran geben, mit Salz und Pfeffer abschmecken und in Steinguttöpfchen verteilen. Mit Butterbrotpapier abdecken, zubinden und möglichst kühl aufbewahren.
Durch die vielen Zutaten hält das Schmalz längstens etwa 6 Monate, also gerade lang genug. Ich befürchte aber, dass meine Produktion nicht mal Weihnachten erleben wird.
Übrigens, zu starke Hitze vereitelt das gute Gelingen. Wer einen Holz- oder Gasherd sein Eigen nennt, bekommt das beste Ergebnis. Eine solch milde Hitze erreicht man nur schwerlich auf dem E-Herd. Und den hohen Topf nimmt man, weil die Grieben beim Auslassen ziemlich spritzen. Also Vorsicht - die Nase nicht zu tief reinstecken
Und jetzt seid ihr dran
Bin schon sehr gespannt
Ulrike