Ui, meine Herren,
auch wenn sich ein Chemiker (Dietrich) und ein Dipl.-Ing.-Agr. (Miro) treffen, muss es doch nicht unbedingt gleich soooo funken
So ganz ohne sind Dietrichs Beiträge zu diesem Thema ja nun nicht.
Also, dass die Äpfel dieses Reifegas Äthylen produzieren, ist (mir) klar. Gerade deshalb soll man ja auch keine anderen Gartenfrüchte zusammen mit Äpfeln lagern. Bei mir im Keller ist bis jetzt noch alles in Ordnung, bis auf den roten Apfel, der aber angeblich kein Lagerapfel sein soll. Weil ich die Sorte noch immer nicht kenne, kann ich auch nichts dazu recherchieren sondern muss einfach hinnehmen was man mir sagt.
Interessanter Weise halten sich auch ein Kürbis, einige Zitronen und Mandarinen, Zwiebeln, Knoblauch (als Frischware). Und möglicherweise tun auch die Lagen von Zeitungspapier unter den Äpfeln einen bestimmten Dienst. Ich kann es nicht erklären weil ich nur eine Hausfrau bin, die weder von Ackerbau und Viehzucht, noch von Chemie besondere Ahnung hat.
Die Lagerung der Äpfel in Mieten - ich denke, Miros Einwurf ist nicht so sehr verkehrt. Im Keller kontrolliert man sie und sondert Fauliges aus damit der Rest nicht angesteckt wird. Die Frage ist nur, ob nicht eigentlich auch Kartoffeln auf faulige Exemplare überprüft werden sollten. Ich denke schon, denn eine einzige angefaulte Kartoffel kann den Rest der Lagerware auch verderben (im Kleinen selbst erlebt). Von daher denke ich, dass diese großen Schütten gar nicht so optimal sind. Andererseits kenne ich das von meiner Großmutter nicht anders. Die lagerte ihre Kartoffeln auch in solchen Schütten. Der Keller war sehr kühl, hatte aber ein Fenster.
Früher wurden die Kartoffeln vor dem Einlagern gekalkt - warum?
Ein weiteres Problem sind die unterschiedlichen Lagertemperaturen und Lichtbedürfnisse. In einem einzigen Raum für alles auch nicht wirklich realisierbar.
Hier steht das Regal mit den Äpfeln näher am Fenster, aber an der Innenwand und ganz in der Nähe der Treppe. Die Kellertür ist undicht. Vielleicht hat es damit etwas zu tun, dass die Belüftung dadurch besser ist? Die Kartoffeln stehen auch an der Innenwand, aber durch eine raumhohe Zwischenwand aus Ziegeln von den Äpfeln getrennt und mit Tüchern abgedeckt. Vielleicht hilft das (auch), die Probleme im Griff zu halten? Ich habe keine Ahnung und bin sehr gespannt, wie sich das hier weiter entwickelt. Jedenfalls fühle ich mich wie eine Entdeckerin
Ich habe mir (u.A.) das Buch:
Naturkeller - Umbau und Neubau von Räumen zur Frischlagerung von Obst und Gemüse
von Claudia Lorenz-Ladener gekauft. (
www.oekobuch.de)
Darin sind verschiedene Kellersysteme beschrieben und wie man sie herstellt. Mit vielen wissenschaftlich untermauerten Ergänzungen und Erklärungen/Ratschlägen zur Lagerung diverser Gartenfrüchte. Je nach Ergebnis in meinem Keller müssen wir gf. über Verbesserungen noch einmal nachdenken.
@Thomas,
danke für die Bilder. Ich kann mir das jetzt schon ganz gut vorstellen.
@Miro,
Du hast unbedingt Recht - es geht sehr viel Wissen verloren! Deshalb habe ich ja dieses ganz persönliche Steckenpferd in Bezug auf "Hausarbeit - Frauenarbeit". Manche Leute bezeichnen mich auch spöttisch als "ewig Gestrige", dabei geht es gar nicht darum nach den Regeln und Gewohnheiten von Gestern zu leben. Es geht (mir) allein darum, zu sehen was früher galt und auch heute noch gelten könnte. Schließlich hat man auch früher schon fortschrittlich gelebt und nicht alles was heute für gut propagiert wird, ist wirklich gut.
Stricken und andere weiblichen Handarbeiten habe ich auch nur gelernt, weil da jemand war die es mir beibrachte. Niemand würde auf die Idee kommen, diese Tätigkeiten als "ewig gestrig" zu verspotten obwohl man heute noch auf genau die gleiche Art strickt, häkelt und stickt wie vor hundert und mehr Jahren.
In diesem Sinne - bitte nicht weiter streiten. Wir wollen alle nur das Gleiche
Ulrike
NS: Natürlich bin ich auch traurig, wenn ich sehe wie alte Gebäude einfach zerfallen. Aber man kann den Besitzern auch keinen direkten Vorwurf machen. Schließlich ist der Erhalt von solchen Gemäuern (meine ich liebevoll) kein Pappenstiel, da gehört (auch) viel altes Wissen dazu und einiges handwerkliches Geschick. Ohne das ist so ein Unterfangen nicht gerade billig ...