Re: Einlagerung, Vorratshaltung

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Ulrike Nolte
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Einlagerung, Vorratshaltung

Beitrag von Ulrike Nolte »

Hallo zusammen,

wo lagert ihr denn eure Äpfel, Kartoffeln, Apfelmost, das selbstgemachte Sauerkraut, Gerauchtes ....?

Unser Keller ist, zumindest momentan noch, für meine Begriffe ungeeignet weil er noch stark müffelt/feucht ist - man noch nicht lüften kann. In dem Zusammenhang: ab welchen Temperaturen kann man es denn wagen das Fenster zumindest in den frühen Morgenstunden eine Weile zu öffnen? Die Feldsteinwände haben einen neuen Kalkputz bekommen, die Decke besteht aus einem frisch gekalkten Lehmputz, der Boden aus grob behauenen Sandsteinplatten, die im Lehm liegen. Die Außenwand scheint mehr oder weniger ständig etwas feucht zu sein, was der Kalkputz aber anscheinend ganz gut abfängt, zumindest schimmelt nix.

Im Keller lagere ich im Moment nur die Glaskonserven, den Wein und die Getränkeflaschen. Einen Vorratsraum in dem Sinn haben wir nicht, bzw. kann ich in der frisch ausgemauerten und mit Kalkputz versehenen ehemaligen Toilette einrichten, wo es ein sehr kleines Fenster gibt und es demnach auch recht dunkel sein wird.

Fragende Grüße
Ulrike
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Dietrich Maschmeyer
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Re: Einlagerung, Vorratshaltung

Beitrag von Dietrich Maschmeyer »

Die gute alte Speisekammer - durch den Kühlschrank ehe fast verdrängt - lässt sich nur mit Mühe mit Konzepten der Energieeinsparung verbinden. Denn was bedeutet ein von aussen gekühlter Raum mitten im Haus anders als eine gigantische Kältebrücke? Bleibt also nur, mit der Speisekammer in einen ungeheizten Anbau auszuweichen, was auch nicht jedermanns Sache ist. Klassische Lagerkeller, die trocken und kühl zugleich sind, müssen sehr tief gelegen sein, damit nur kalte Morgenluft, aber keine feuchtewarme Luft hineingelangen kann. Die gibts nur in geologisch begünstigten Regionen.....

Technisch lässt sich ein idealer Lagerraum erhalten, wenn man ins Haus praktisch einen grossen Kühlschrank integriert. So was gibts leider nicht von der Stange. Ein Kollege von mir hat so was eingebaut. Die Wärmepumpe heizt ihm mit der Abwärme das Brauchwasser auf. Im Lagerraum herrschen immer 4-10 °C. Durch die kältere Kühlfläche und die Luftumwälzung wird die Luft immer so stark entfeuchtet, dass es nirgendwo schimmelt oder müffelt. Wie gesagt - leider nichts für Jedermann.
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Ulrike Nolte
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Re: Einlagerung, Vorratshaltung

Beitrag von Ulrike Nolte »

Nun ja, unseren Keller könnte man schon mit einem Erdkeller vergleichen. Er liegt sehr tief (Bodenniveau ca. 2 m unter dem Schwellbalken), die Wände bestehen aus etwa 50-60 cm dicken Feldsteinen, am Boden befinden sich besagte grob behauene Sandsteinplatten die im Lehm liegen. Nur die östliche Wand liegt etwa 80 cm von der Decke gemessen frei, dort ist auch das Fenster. Genau diese Wand scheint ständig feucht zu sein und auch der Boden ist nicht 100%ig trocken. Was vielleicht auch so gedacht ist, Feuchtigkeit produziert ja auch Kälte.

Dass man nur im Winter, bzw. bei sehr kühlen Temperaturen lüften darf, kenne ich noch aus der Kindheit - unser Haus hatte einen echten Erdkeller, die einzige Öffnung war die Tür die nur im Winter öfter offen stand. Aber dadurch, dass hier im darüber liegenden Wohnzimmer die Lagerbalken ausgetauscht werden mussten, kam sehr viel warme Luft nach unten und das Neuverputzen der Kellerwände und Decke hat für noch mehr Feuchtigkeit gesorgt - und nun müffelt es eben.

Die geplante Speisekammer befindet sich im Anbau, zwei Wände sind Außenwand, allerdings unter einer Überdachung/Vorsprung. Die ehemalige Speisekammer war ein Raum, der eine ca. 1 m breite Außenwand hat und ein relativ großes Fenster, dieser Raum ist nun die Waschküche.

Früher hat man den Keller doch auch genutzt, als wir das Haus zum ersten Mal besichtigten standen da unten noch gut gefüllte Regale mit Dosenkonserven. Die Tochter der Vorbesitzerin erzählte auch, dass das Obst dort gelagert wurde. Dort würde ich zu gerne wieder hinkommen.

Grüße
Ulrike
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Dietrich Maschmeyer
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Re: Einlagerung, Vorratshaltung

Beitrag von Dietrich Maschmeyer »

Na, bei Eurem Keller reicht die Tiefe eben gerade nicht!. Wichtig ist, dass die Oberkante (!) der Kellertür bzw. des höchsten Fensters mindestens etwa 1 m unter Niveau liegt. Nur dann bildet sich im Keller ein stehendes kaltes Luftkissen aus, das man braucht. Trotz offener Türen und Fenster wird so ein Keller nicht ständig durchlüftet, und das ist wichtig. Luft, die kälter - und damit meist auch trockener - als die Kellerluft ist, fällt dagegen unter dies Kissen und sorgt für Nachkühlung. Als im Sommer die Luft des frühen Morgens z.B. Im winter muss man die Öffnungen dann natürlich verschliessen. Solche Keller gibt es fast nur dort, wo Felsen ansteht.
Wolfgang Riesner
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Re: Einlagerung, Vorratshaltung

Beitrag von Wolfgang Riesner »

Hallo Ulrike,
machs dir doch nicht so kompliziert. Wenn dein Keller den Vorbesitzern gute Dienste beim Lagern geleistet hat, wird er das für euch auch tun können. Zu beachten ist dabei allerdings, daß die einzulagenden Güter an ihre Lagerumgebung sehr verschiedene Anforderungen stellen. Für Einiges wird der Keller taugen, für Anderes sicher nicht. Ausprobieren und Erfahrungen sammeln! Obst, aber auch Kartoffeln lieben es kühl aber nicht unter 0 Grad, nicht zu trocken, keine Zugluft und nicht zu hell und die Kartoffeln sogar dunkel. Und außerdem mögen sie sich gegenseitig überhaupt nicht! Diese Lagerbedingungen wird euer Keller im Wesentlichen erfüllen. Heute sind Keller ja meist zu warm und oft auch zu trocken. Für Äpfel läßt sich obendrein das Mikroklima in Plastiktüten noch verbessern, besonders zum Schrumpeln neigende Sorten (Boskoop, Berlepsch, Goldparmähne u.a.) danken das mit glatter Schale.
Günstige Aufbewahrungsbedingungen für Mettwürste und Speckseiten sind vermutlich auch kühl aber sonst etwas abweichend. Darüber weiß ich nicht genug. Eine zusätzliche Schwierigkeit ist sicher der Lagerzeitpunkt. Während die Äpfel bei zunehmender Wärme spätestens Ende Mai aufgegessen sein wollen, sollte das Geräucherte ja bis zum nächsten Spätherbst/Winter halten. Das ging schon früher oft schief und geht heute meist nur mit moderner Technik. Sonst muß du auf pökeln umsteigen und deine Ekelschwelle deutlich absenken.
Gruß Wolfgang
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Ulrike Nolte
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Re: Einlagerung, Vorratshaltung

Beitrag von Ulrike Nolte »

Hallo Wolfgang,

danke für die Hinweise. Den richtigen Lagerort von Lebensmitteln durch ausprobieren herauszufinden, dazu sind mir die eigentlich zu wertvoll. Deshalb frage ich ja - um größere Verluste zu vermeiden.

Wenn der Keller im Moment noch stark müffelt und zu feucht ist, kann dort nichts anderes als Glaskonserven, Bier, Wein und Säfte in Flaschen gelagert werden. Leere Bierflaschen, die mit geöffnetem Verschluss dort unten vergessen wurden, waren innerhalb 2-3 Wochen am Flaschenhals schimmlig, was für mich kein sehr gutes Zeichen ist. Wo also hin mit den 2-3 Kisten Äpfel die ich eigentlich zum Verzehr aufheben wollte? Der große Rest wird zu Apfelmus, -Saft, -Most und Birnenkompott verwertet und kann dann gerne in den feuchten, müffeligen Keller - die Gläser und Flaschen sind ja zu. Das Gleiche gilt für das Gemüse - es wird eingekocht und ist dann im Keller gut aufgehoben.

Eben, Kartoffeln und Äpfel mögen sich gegenseitig nicht, das kann man in jedem guten Gartenbuch nachlesen. Geräuchertes will es gerne luftig und nicht zu warm, ist also auch nicht für den Keller geeignet, auch nicht für den Kühlschrank. Außer, man hat so einen wie Dietrichs Kollege.

Mir fehlen entscheidende Erfahrungswerte, die ich mir nun durch Fragen, Nachlesen und Ausprobieren aneignen muss. Da sind Verluste vorprogrammiert. Apropo - meine ersten Kartoffeln sind entweder nicht lagerfähig oder ich mache etwas falsch. Gestern habe ich die ersten fauligen Knollen aussortiert.

Grüße
Ulrike
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Ulrike Nolte
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Re: Einlagerung, Vorratshaltung

Beitrag von Ulrike Nolte »

Aufgrund dieses Testberichtes habe ich mir nun das Buch "Naturkeller" (gebundene Ausgabe) von Claudia Lorenz-Ladener bestellt. Mal sehen was es mir bringt, der Bericht klingt jedenfalls erfolgversprechend.

Grüße
Ulrike
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Dietrich Maschmeyer
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Re: Einlagerung, Vorratshaltung

Beitrag von Dietrich Maschmeyer »

Eine Erfahrung, die auch schon Wolfgang Riesner andeutete:

Äpfel lagern u.U. besser - auf dem Dachboden! Nachdem meine Eltern ein Haus bezogen hatten, dessen Keller viel zu warm war, haben wir folgendes gemacht: Den Estrich auf dem Dachboden mit mehreren Lagen Zeitungen belegt. Darauf die Äpfel (nur 1 a Ware - die anderen verarbeitet sofort zu Saft oder Mus, die halten sich nicht!), dann wieder eine Lage Zeitungen (wichtig, für den Feuchteausgleich) und dann ggf. noch eine dünne Folie, z.B. Tapezierabdeckung. Bei Frost haben wir die Äpfel (auf der gedämmten Decke zum bewohnten Bereich) noch mit zusätzlicher Isolierung bepackt. Erstaunlicherweise hielten sich dort die Äpfel sehr gut, durch Vermeidung der Austrocknung auch recht lange ziemlich knackig. Natürlich darf der Dachboden sich nicht bei jedem kleinen Sonnenstrahl in eine Sauna verwandeln. Wenn er gut belüftet ist, passiert das auch nicht.

Noch ein Tip: Apfelmus wird nach meiner Erfahrung viel besser konserviert, wenn man es nicht ganz weich kocht und dann einfriert (und nicht einweckt). Dadurch - noch verstärkt durch den bekannten Schluck Zitronensaft - bleibt es schön hell und wohl auch wesentlich vitaminreicher.

Und: Die Gefriertruhe gehört nicht in den Keller, sondern in die Wohnung - weil ihre Abwärme die Bude schliesslich mitheizt. Eignet sich also hervorragend zu Beheizung wenig genutzter Nebenräume!
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Ulrike Nolte
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Re: Einlagerung, Vorratshaltung

Beitrag von Ulrike Nolte »

Äpfel auf den Dachboden scheidet hier aus. Das Dach ist gedämmt und der Spitzboden heizt sich wunderbar auf. Eigentlich müssten wir den Abstellraum da oben zur Sauna erklären. Außerdem sorgen die drei Kamine im Winter noch für zusätzliche Temperaturen. Aber ich werde mir den Tipp merken, vielleicht ist der ja brauchbar sobald das Backhäuschen fertig ist. Wenn erst mal das ganze Material, das im Zwischenboden/Anbau lagert, verarbeitet ist, ist das vielleicht auch noch ein sehr brauchbarer Lagerraum.

Früher habe ich Apfelmus auch gerne eingefroren. Aber nicht aus den von Dietrich genannten Gründen (die ich so nicht kannte) sondern weil es schneller geht und auch sicherer ist. Einweckgläser haben manchmal die verflixte Eigenschaft dann doch noch aufzugehen. In diesem Jahr bleibt nichts anderes als Einkochen, meine Gefriertruhe läuft jetzt schon beinahe über.

Zwischen Mus und Brei ist ein großer Unterschied. Apfelmus mit Stückchen ist hier sehr beliebt, daraus lassen sich sogar leckere Apfelstreuselkuchen zaubern. Dazu werden die Äpfel man gerade so weich gekocht, dass sie sich mit dem Kartoffelstampfer zerdrücken lassen. Wenn ein paar Schalen mitgekocht werden (die man vor dem Zerdrücken wieder entfernt), ergibt das ein wunderbar sämiges Mus, dank des höheren Pektingehalts. Ich bin im Übrigen auch ein Fan von Zimt im Apfelmus und wenig nachzuckern, das schmeckt superlecker zu frischen Waffeln mit Sahne. Am besten, wenn die Waffeln noch lauwarm sind.

Die Geschichte mit der Gefriertruhe im Keller hat hier eine ziemliche Diskussion ausgelöst, bis ich ein Machtwort gesprochen habe - aus den genannten Gründen. Zu warm sollte sie aber auch nicht stehen weil das Kühlaggregat sonst zu oft anläuft um die Kühltemperatur zu halten. Das kostet dann unnötig Strom. Das Gleiche gilt für den Kühlschrank - aber wer will den in der Küche missen ...

Grüße
Ulrike
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Re: Einlagerung, Vorratshaltung

Beitrag von Ulrike Nolte »

Tipps für die Einlagerung von Kartoffeln.

Einige Einlagertipps für Obst und Gemüse. Weitere Tipps finden sich hier.

Optimale Kühltemperaturen für Obst und Gemüse
"Wenn du wirklich etwas willst, werden alle Märchen wahr." (Theodor Herzl)
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Katinka
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Re: Einlagerung, Vorratshaltung

Beitrag von Katinka »

Hallo Ranunkel,

soweit ich weiß ist ein feuchter Keller ganz prima zur Einlagerung von Obst und Gemüse, sofern er nicht wirklich nass ist.

Kurzer Exkurs:
Es gibt inzwischen Kühlschränke mit sogenannten Frischefächern. Diese sind erheblich kälter als der Rest im Kühlschrank. Dabei benötigen Miich- und Fleischprodukte trockene Luft, wohingegen etliches an Obst und Gemüse eher viel Feuchtigkeit benötigt.

Äpfel sind ein spezielles Problem. Zunächst ist längst nicht jeder Apfel lagerfähig. Es gibt eine Faustregel: Je später der Apfel geärntet werden kann, um so besser kann man ihn lagern. Äpfel dünsten bei der Lagerung jedoch etwas aus (keine Ahnung was genau) das vielen anderen Obst und Gemüsesorten schlecht bekommt. Daher ist es sicher ratsam, Äpfel grundsätzlich solo zu lagern.

Und was Räucherwaren angeht kann ich nur aus eigener Erfahrung bestätigen, daß sie am besten kalt und luftig lange halten. Unsere Küche wurde alle Jahre nie geheizt und die Wurst hängt am offenen Fensterkreuz.
Im tiefsten Winter haben wir das Fenster nur zum Kochen geschlossen (ist eine kleine Küche, daher nicht wohnlich).

Viel Glück
Bettina
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Re: Einlagerung, Vorratshaltung

Beitrag von Ulrike Nolte »

Katinka hat geschrieben: Äpfel dünsten bei der Lagerung jedoch etwas aus (keine Ahnung was genau) das vielen anderen Obst und Gemüsesorten schlecht bekommt. Daher ist es sicher ratsam, Äpfel grundsätzlich solo zu lagern.
Hallo Bettina,
danke  :)

Obst sondert das Reifegas Ethylen ab, das den Kartoffeln absolut nicht bekommt. Wie ich zwischenzeitlich gelernt habe, genügt es aber, wenn man Obst und Kartoffeln möglichst weit voneinander entfernt im Keller lagert. Zudem sollte Obst etwas wärmer als die Kartoffeln lagern, es macht also Sinn, das in ein Regal an einer Innenwand zu legen, während die Kartoffeln Richtung Außenwand stehen dürfen. Sie sollten auf jeden Fall mit einem Tuch abgedeckt weden, damit sie wirklich dunkel stehen.

Ich habe ein wunderbares Buch entdeckt für das ich 16 ? bezahlt habe:
Krautfaß und Schmalzhafen von Andrea K. Thurnwald
Konservieren und Aufbewahren von Nahrungsmitteln im Spiegel lebensgeschichtlicher Erzählungen von Bäuerinnen
Das Buch gehört zu den Schriften und Katalogen des Fränkischen Freilandmuseum (Band 13)
Herausgegeben wurde es im Auftrag des Bezirks Mittelfranken von Konrad Bedal

Selten hat ein Buch es geschafft mich so zu fesseln, dass ich es in einem Rutsch gelesen habe. Ich denke, die Erfahrungen die aufgeschrieben wurden muss man nicht auf Franken beschränken. Herrlich finde ich die Interviews, die in Fränkisch-Platt niedergeschrieben wurden. Das macht dieses Büchlein sehr sympatisch, ganz abgesehen von dem ungeheuren Erfahrungsschatz den es bietet.
Und was Räucherwaren angeht kann ich nur aus eigener Erfahrung bestätigen, daß sie am besten kalt und luftig lange halten. Unsere Küche wurde alle Jahre nie geheizt und die Wurst hängt am offenen Fensterkreuz.
Im tiefsten Winter haben wir das Fenster nur zum Kochen geschlossen (ist eine kleine Küche, daher nicht wohnlich).
Kalte Küche - brrrrr
Ich suche mir ein anderes Plätzchen für meine Würste, zumal wir ständig alle Türen offen stehen haben, also auch die zur Küche (momentan haben wir noch gar keine Türen weil ich damit noch fertig bin und auch die Zargen noch fehlen.)

Und noch was - ich Unwissende wusste nicht dass ich Frühkartoffeln habe - die lassen sich freilich nicht gut lagern. Nun gibt es in den nächsten Wochen Erdäpfel satt - selbst schuld ...

Lernende Grüße aus der alten Schule  ;D
Ulrike
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Re: Einlagerung, Vorratshaltung

Beitrag von Ulrike Nolte »

Hallo zusammen,

nun ist der Keller schon ganz gut gefüllt. Neben den Glaskonserven lagern Äpfel in Gitterschubladen auf Zeitungspapier, die Kartoffeln haben in der selbstgebauten Schütte auch ihren Platz gefunden, ebenso wie Zwiebeln und Dahlienknollen. Die Reste der Kalk- und Lehmfarben stehen auch dort unten. Die Luft ist richtig frisch - dank offenem Fenster - und die Feuchtigkeit scheint konstant zu sein. Müffeln tut's gar nicht mehr.

Ich bin gespannt, wie sich das weiter entwickelt.

Grüße
Ulrike
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Dietrich Maschmeyer
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Re: Einlagerung, Vorratshaltung

Beitrag von Dietrich Maschmeyer »

Wie das weitergeht, bin ich auch gespannt. Viel Frischluft führt leider zu schnellem Schrumpeln. Und die Zusammenlagerung von Kartoffeln mit Äpfeln führt dazu, dass sie wie bekloppt keimen - dem von Äpfeln reichlich abgegebenen Pflanzenhormon Ethylen sei "Dank". Ich befürchte, als so optimal wird sich das nicht erweisen....
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Re: Einlagerung, Vorratshaltung

Beitrag von Ulrike Nolte »

Ich hab jetzt einfach mal gemacht, was mir die Tochter der Vorbesitzerin über die Funktion des Kellers und was die Mutter dort eingelagert hat erzählt hat.

Das Fenster ist nicht ständig geöffnet, sondern nur wenn es richtig kalt ist, bzw. dann auch nicht 24 Stunden. Und die Kartoffeln liegen hinter einer gemauerten Nische die durch die Abstützung der Fundamentplatte für den Grundofen im Wohnzimmer entstanden ist. Abgedeckt mit Tüchern. Die Äpfel lagern an der Innenwand, quasi hinter dieser Nische, dazwischen ist der Durchgang.

Ich lasse mich jetzt überraschen. Wenn das schief geht, habe ich zumindest nicht viel Geld verloren. Auf jeden Fall werde ich berichten.

Grüße
Ulrike
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