Schafwolle zur Dachdämmung

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christianosterer
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Schafwolle zur Dachdämmung

Beitrag von christianosterer »

Hallo!
Hat jemand Erfahrung mit Schafwolle zur Dachdämmung?
MfG
christian
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Stefan Haar
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Re: Schafwolle zur Dachdämmung

Beitrag von Stefan Haar »

Nur soweit, dass sie im einbaufertigen Zustand meines Erachtens nicht mehr wirklich als ökologischer Dämmstoff bezeichnet werden kann. Dafür sind mir bis dahin zu viele Mottenschutzmittel etc. ins Spiel gekommen.
In ungereinigter Form sollte mann sie tunlichst nicht verbauen, da die Fette eine prima Nahrungsgrundlage für diverse unliebsame Organismen darstellen.
Persönlich stehe ich seit einiger Zeit eher auf Hanf-Dämmstoffe.

Gruß    Stefan
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christianosterer
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Re: Schafwolle zur Dachdämmung

Beitrag von christianosterer »

Hallo!
Ich hatte noch eine Frage bezüglich Dampfbremse. Laut Angaben des Herstellers kann man bei Schafwolle auf eine Dampfbremse verzichten. Das wäre ein Proargument für Schafwolle. Außerdem kann ich Schafwolle selber abholen, da der Hersteller bei mir um die Ecke ist (Osttirol). Das macht die Sache natürlich günstiger. Hanfdämmstoff ist hier nicht so leicht zu bekommen.
mfG
christian
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Stefan Haar
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Re: Schafwolle zur Dachdämmung

Beitrag von Stefan Haar »

Sinnvollerweise solltest Du darauf achten, dass die Schicht außerhalb der Dämmung dampfdurchlässiger ist, als die raumseitige Schicht. Nur so ist gewährleistet, dass die in der Dämmebene durch Kondensation ausfallende Feuchtigkeit spätestens im Sommerhalbjahr wieder sicher und vollständig abtrocknen kann.

Auch eine OSB-Platte kann durchaus die Funktion einer Dampfbremse erfüllen.

Herzliche Grüße

Stefan
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christianosterer
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Re: Schafwolle zur Dachdämmung

Beitrag von christianosterer »

Hallo!
Kann ich statt der OSB-Platte auch eine Gipskartonplatte als Dampfbremse verwenden. Das wäre meines Erachtens die ökologischere Variante.
mfG
christian
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Stefan Haar
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Re: Schafwolle zur Dachdämmung

Beitrag von Stefan Haar »

Dafür reicht der sd-Wert der GK-Platte nicht aus. Die OSB-Platte war in diesem Fall auch nur als Beispiel genannt.

Ich würde bei einer Vollsparrendämmung immer eine Dampfbremspappe (z.B. Pro-Clima) einbauen. die kostet nicht die Welt und kann auch relativ problemlos in Eigenleistung eingebaut werden. Im Bereich der Traglattung für die Innenbekleidung können dann auch problemlos die Kabel geführt werden, ohne die Dampfbremse zu durchlöchern. Wenn Lehmleichtbauplatten als Bekleidung aus Kostengründen nicht zum Einsatz kommen können, machen die Gipskartonplatten zumindest keinen Schaden. Presönlich würde ich dann aber eher zu den Gipsfaserplatten tendieren. Allerdings ist das Material dann wieder etwas teurer.

Herzliche Grüße

Stefan
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christianosterer
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Re: Schafwolle zur Dachdämmung

Beitrag von christianosterer »

Hallo Stefan!
Die Leichtlehmbauplatten gehen mir nicht mehr aus dem Kopf. Für das Raumklima dürften die besonders gut sein.
Wie viel kosten Leichtlehmbauplatten und wo sind die zu beziehen?
mfG
Christian
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Stefan Haar
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Re: Schafwolle zur Dachdämmung

Beitrag von Stefan Haar »

Hallo Christian,

wie immer ist der Preis natürlich abhängig von der Plattendicke, der bestellten Menge und der Frachtkosten. Für Osttirol habe ich momentan keine Bezugsquelle in der Nähe parat.

Kostentechnisch würde ich mal ab 15 ? aufwärts rechnen. Als Hersteller fallen mir in deutschen Landen spontan Claytec, Conluto und Made in Clay ein. Alle übers Internet problemlos zu finden.

Vielleicht hilft Dir das ja schon mal weiter.

Herzliche Grüße aus dem flachen Norden

Stefan
AG-Bautechnik der IGB
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felicesinger
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Re: Schafwolle zur Dachdämmung

Beitrag von felicesinger »

Hallo Christian,

guck doch mal was Hanfwolle kostet, wenn Sie geliefert wird und Du den Zuschuß wieder berechnest. Wir habe uns dafür entschieden, weil das meines Erachtens ein wirklich natürliches produkt ist (keine Zusätze - direkt vom Feld :-)

Gruß
felicesinger
Petra Karrasch | KS Leipzig
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Re: Schafwolle zur Dachdämmung

Beitrag von Petra Karrasch | KS Leipzig »

Hallo liebes Forum, lieber Christian,

ich möchte die Diskussion vom Winter noch einmal aufgreifen und fragen, ob es bei der Position  keine naturbelassene Schafwolle als Dämmstoff zu verwenden, geblieben ist oder ob es zwischenzeitlich noch andere  Erfahrungen gibt. Auch wir haben Zugang zu Rohwolle und müssen Klarheit gewinnen, ob wir deren Nutzung nun endgültig verwerfen.

Grüße aus Sachsen von Petra
christianosterer
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Re: Schafwolle zur Dachdämmung

Beitrag von christianosterer »

Hallo!

Ich werde keine naturbelassene Schafwolle verwenden, sondern eine gegen Motten behandelte und für Dämmzwecke aufgearbeitete Schafwolle. Meines Wissens kann man die Schafwolle auch selbst gegen Motten behandeln, das ist mir aber zu aufwändig. Ich habe mich für Schafwolle entschieden, da es sich dabei um einen relativ ökologischen Dämmstoff handelt und ich sie bei mir um die Ecke kaufen kann. Interessant finde ich auch Hanfdämmstoff und Dämmstoff aus Holz.

vg

christian
Jörn
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Re: Schafwolle zur Dachdämmung

Beitrag von Jörn »

habe gehöhrt, dass nur Wolle von Heidschnucken unbehandelt verwendet werden kann (gebe dafür aber keine Garantie, müsste überprüft werden), sonst wird unbehandelte Wolle auf jeden Fall irgendwann von Motten befallen (hab das selber bei einem mit Wolle gedämmten Bauwagen gesehen). Ich finde Seegras am besten, es kann einfach am Strand eingesammelt werden und keinerlei Schädlinge wagen sich daran und es ist auch feuchtigkeitsunempfindlich, welche andere Dämmung ist das schon.

Joern
martinbau
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Re: Schafwolle zur Dachdämmung

Beitrag von martinbau »

Hallo zusammen, Seegras ist auch für mich eine der besten Dämmungen, da sie mit einem Gewocht von 70 kg/m? eingebaut wird. Habe allerdings von Herrn Harr gelesen[quote="Stefan Haar"], und davor möchte ich doch lieber abraten. Dampfbremsen von Pro Clima oder auch jedem anderen Hersteller in Eigenleistung einzubringen ist wirklich äuserst schwierig. Dies sollten Firmen tun die sich darauf spezialisiert haben, und selbst denen unterlaufen noch ausreichend Fehler. Wer seine Dampfbremse selber einbauen will sollte unbedingt über Massivlehmplatten nachdenken, diese erfüllen durch ihre Materialeigenschaften, besser wie jede andere Bremse diesen Zweck und können von jedem selbst auf eine Lattung aufgeschraubt werden. Ausserdem haben wir damit auch gleich einen Unterputz, und auch alle anderen Eigenschaften von Lehm, die ja wohl unumstritten sind. Liebe Grüsse Martin
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Sven Teske | KS Dahme-Spreewald
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Re: Schafwolle zur Dachdämmung

Beitrag von Sven Teske | KS Dahme-Spreewald »

Ahoi,

@ Jörn, das mit den Heidschnucken stimmt tatsächlich : Es ist jedoch unbedingt darauf zu achten, dass diese an einem Sonntag bei zunehmendem Mond geboren UND geschoren wurden. Der scherende MUSS Linkshänder, und gleichfalls an einem Sonntag geboren worden sein.

Aber das wird halt oft nicht beachtet.

Besonders interessant finde ich, dass die oben beschriebene Heidschnuckenwolle auch feuerbeständig i.S. der DIN 4102 ist, wenn die Mutter des Scherenden gleichfalls Linkshänderin ist und als Kind eine Lese-Rechtschreibschwäche hatte. Daher wird diese Wolle in den nächsten Sitzungen des NABAU die Segnungen erhalten und in die einschlägigen Regelwerke aufgenommen. Das wurde auch Zeit !

Herzliche linkshändische, jedoch Schaflose Grüße, Sven.
Teske + Schwiede Architekten
Sachverständige für Schäden an Gebäuden

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martinbau
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Re: Schafwolle zur Dachdämmung

Beitrag von martinbau »

Entschuldige Stefan, das ist natürlich nicht dein Zitat, sondern der Text ist von mir. Bin mit den Besonderheiten dieses Forums noch nicht ganz vertraut. Das ist die Antwort die ich auf deine Worte bezüglich der Eigenleistung bei Sampfbremsren, geben wollte. :'(
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